Die Philadelphia 76ers schicken sich an, dem Rekord für die wenigsten Siege in einer Saison gefährlich zu werden. Auch die Celtics stecken weiter im Rebuild. Die beiden New Yorker Teams wollen zurück in die Playoffs - die Raptors träumen derweil zu Recht von mehr.
Boston Celtics
Depth Chart | |||
CENTER | Kelly Olynyk | Vitor Faverani | Tyler Zeller |
POWER FORWARD | Jared Sullinger | Brandon Bass | |
SMALL FORWARD | Jeff Green | Evan Turner | Gerald Wallace |
SHOOTING GUARD | Avery Bradley | Marcus Thornton | James Young |
POINT GUARD | Rajon Rondo | Marcus Smart | Phil Pressey/Will Bynum |
Darum wird die Saison ein Erfolg: Talent ist bei den Celtics durchaus vorhanden - Marcus Smart ist vom Potenzial her ein Kandidat für den Rookie des Jahres, wenngleich er in jedem Fall noch an seinem Wurf und den Ballverlusten arbeiten muss. Potenzial hat auch James Young, allerdings hat der junge Swingman recht große Teile der Vorbereitung verpasst.
Ein Breakout-Jahr ist von Jared Sullinger zu erwarten - zumindest offensiv. "Sully" hat im Sommer hart an seinem Dreier gearbeitet und bewies in der Preseason mehrfach eine gute Frühform. Bleibt der variable Big Man fit, erscheint eine 20/10-Saison zumindest nicht völlig unrealistisch. Im dünnen Frontcourt dürfte Sullinger zudem jede Menge Minuten bekommen. Auch von Sophomore Kelly Olynyk erhoffen sich die Kelten einen Schritt nach vorne.
Die Celtics in der Offseason: Noch kein Feuerwerk
Ein netter Zusatz ist, dass die Celtics ihren Coach Brad Stevens nun besser kennen und sich an dessen Spiel langsam gewöhnt haben dürften.
Darum wird die Saison ein Misserfolg: Weil in Boston nicht mit den Playoffs oder ähnlichem geplant wird - noch nicht. Zwar bemühte man sich in diesem Sommer um Kevin Love, da dieser jedoch nach Cleveland ging, geht der Rebuild weiter. Und so bleiben vorerst einige klaffende Lücken im Roster.
Die Center-Rotation etwa gehört zweifellos zu den schwächsten der NBA, zumal der Brasilianer Vitor Faverani auf unbestimmte Zeit ausfällt. Auf der Drei sind mit Jeff Green und Evan Turner zwei Spieler versammelt, die zwar beide viel drauf haben, es in ihren bisherigen Karrieren aber nie konstant abrufen konnten. Im Fall von Green wird zudem bereits gemunkelt, dass GM Danny Ainge eifrig nach einem Trade-Partner sucht.
Im Backcourt, wo die Celtics das meiste Talent versammelt haben, droht Zündstoff. Rajon Rondo steht im Contract Year und will zweifellos viel spielen, schließlich strebt er einen Max-Deal an. Aber auch der extrem ehrgeizige Smart sowie Avery Bradley und Young brauchen ihre Minuten. Gut möglich, dass Ainge den Backcourt im Laufe der Saison noch ausdünnen wird.
Prognose: 4. in der Atlantic Division.
Die Boston Celtics in der Preview
Die Brooklyn Nets in der Preview
Die New York Knicks in der Preview
Die Philadelphia 76ers in der Preview
Die Toronto Raptors in der Preview
Brooklyn Nets
Depth Chart | |||
CENTER | Brook Lopez | Mason Plumlee | |
POWER FORWARD | Kevin Garnett | Mirza Teletovic | Cory Jefferson |
SMALL FORWARD | Andrei Kirilenko | Bojan Bogdanovic | Sergey Karasev |
SHOOTING GUARD | Joe Johnson | Alan Anderson | Markel Brown |
POINT GUARD | Deron Williams | Jarrett Jack | Marquis Teague/Jorge Gutierrez |
Darum wird die Saison ein Erfolg: Mit Brook Lopez kehrt einer der besten Post-Scorer der gesamten Liga zurück, wenngleich er in der Vorbereitung schon wieder teilweise aussetzen musste. Erreicht er seine alte Form wieder, haben die Nets eine Waffe unter dem Korb, die ihnen in der letzten Saison schlichtweg abging.
Auch sein Backup Mason Plumlee dürfte nach einer überraschend guten Rookie-Kampagne beim Team USA einen weiteren Schritt gemacht haben. Mit Bojan Bogdanovic kam zudem ein fähiger Euro-Import, der zumindest offensiv keine großen Anpassungsschwierigkeiten haben dürfte.
Brooklyn Nets: Ausweg aus dem Mittelmaß gesucht
Nicht zuletzt ist mit Lionel Hollins ein neuer Coach am Ruder, der in Memphis bewiesen hat, dass er ein Team weit bringen kann. Den miesen Start, den Brooklyn letztes Jahr unter Jason Kidd hatte, wird Hollins vermutlich nicht zulassen.
Darum wird die Saison ein Misserfolg: Alter und Verletzungsanfälligkeit sind leider zwei Faktoren, die man bei den Nets nicht außer Acht lassen darf. Kevin Garnett kündigte vor der Saison zwar an, er wolle mehr Minuten spielen, wie sein 38-jähriger Körper dies verkraften soll, bleibt jedoch abzuwarten.
KG ist allerdings unverzichtbar als Herz der Defense. Lopez war noch nie ein starker Verteidiger, Plumlee blockt zwar eifrig Schüsse, ist aber definitiv noch zu grün, um den Anker zu mimen. Und Andrei Kirilenko, der andere überdurchschnittliche Verteidiger der Nets, ist in den letzten Jahren immer wieder verletzt.
Der überteuerte Backcourt mit Joe Johnson und Deron Williams befindet sich ebenfalls auf dem absteigenden Ast. Johnson ist ein Killer in der Crunchtime - mittlerweile aber auch schon 33 Jahre alt. Nach dem Abgang von Paul Pierce könnte es auf dem Flügel zudem an Kreativität fehlen - und nicht zuletzt an Führungsqualitäten.
Prognose: 2. in der Atlantic Division.
Die Boston Celtics in der Preview
Die Brooklyn Nets in der Preview
Die New York Knicks in der Preview
Die Philadelphia 76ers in der Preview
Die Toronto Raptors in der Preview
New York Knicks
Depth Chart | |||
CENTER | Samuel Dalembert | Cole Aldrich | Jason Smith |
POWER FORWARD | Andrea Bargnani | Amar'e Stoudemire | Quincy Acy |
SMALL FORWARD | Carmelo Anthony | Travis Outlaw | Cleanthony Early |
SHOOTING GUARD | Iman Shumpert | J.R. Smith | Tim Hardaway Jr. |
POINT GUARD | Jose Calderon | Pablo Prigoni | Shane Larkin |
Darum wird die Saison ein Erfolg: Der neue Heiland ist da und geht nun in seine erste komplette Saison als Team-Präsident. Phil Jackson versprüht Optimismus im Big Apple, der neue Coach Derek Fisher wurde von ihm ausgesucht - und bringt mit der Triangle Offense das Erfolgsrezept aus Jacksons Zeiten in Chicago und Los Angeles mit.
Auf Point Guard haben sich die Knicks mit Jose Calderon verstärkt. Der Spanier ist einer der besten Ballverteiler der Liga und ein riesengroßes Upgrade zu Vorjahresstarter Raymond Felton. Er dürfte den vielen Scorern im Team jede Menge offene Würfe verschaffen. Swingman Cleanthony Early gilt zudem schon seit dem Draft-Abend als einer der Steals des neuen Jahrgangs.
Carmelo Anthony: Glücklich in der Heimat?
Auch wenn Jax die Playoffs bereits als Ziel ausgerufen hat, laufen im Hintergrund bereits die Planungen für nächsten Sommer, wenn die Knicks seit längerer Zeit mal wieder massig Cap-Space haben. Nach den chaotischen Zuständen der letzten Jahre hoffen die Anhänger nun auf eine stabilere Zukunft.
Darum wird die Saison ein Misserfolg: Bei allem Vertrauen in Jackson - die Probleme konnte der Zen-Meister in so kurzer Zeit natürlich nicht alle lösen. Samuel Dalembert ist ein schwächerer Verteidiger als Tyson Chandler, und trotzdem ist der Center wohl noch der kompetenteste Defender im ganzen Roster.
Bargnani, Smith, Calderon, Stoudemire, Melo - keiner von ihnen ist bisher durch gesteigertes Engagement in der Defense aufgefallen. Die Knicks können punkten, das müssen sie aber auch. Denn auf der anderen Seite werden sie vermutlich eine der schwächsten Verteidigungen der Liga stellen.
Die Triangle Offense gilt zudem als sehr kompliziert. Es wird etwas Zeit brauchen, bis die Spieler verinnerlicht haben, was genau ihre Rollen im Angriff sein werden. Für Spieler wie Stoudemire oder Melo, die daran gewöhnt sind, den Ball lange Zeit in den Händen zu halten, mit Sicherheit keine ganz leichte Umstellung.
Prognose: 3. in der Atlantic Division.
Die Boston Celtics in der Preview
Die Brooklyn Nets in der Preview
Die New York Knicks in der Preview
Die Philadelphia 76ers in der Preview
Die Toronto Raptors in der Preview
Philadelphia 76ers
Depth Chart | |||
CENTER | Henry Sims | Brandon Davies | Joel Embiid |
POWER FORWARD | Nerlens Noel | Luc Mbah a Moute | Arnett Moultrie |
SMALL FORWARD | Hollis Thompson | Chris Johnson | Jerami Grant |
SHOOTING GUARD | KJ McDaniels | Alexey Shved | Elliot Williams |
POINT GUARD | Michael Carter-Williams | Tony Wroten Jr. | Casper Ware |
Darum wird die Saison ein Erfolg: Weil die 76ers Erfolg anders definieren als der Großteil der NBA. Erfolg, das heißt in der Stadt der brüderlichen Liebe auch in diesem Jahr "Platz in der Lottery".
Philadelphia 76ers: Hinkie und seine Marshmallows
Der Kader, den die Sixers versammelt haben, ist für dieses Ziel wie gemacht. Immerhin findet sich mit Nerlens Noel, der nach einer verpassten Saison nun endlich spielen kann, ein möglicher Rookie des Jahres im Kader. Ähnlich wie bei MCW im Vorjahr dürfte das Blockmonster einer der wenigen Lichtblicke der Saison werden. Und dann winken der nächste Lottery Pick sowie Joel Embiid und Dario Saric.
Darum wird die Saison ein Misserfolg: Für die Zukunft scheint Philly schon jetzt recht gut aufgestellt, einige hochtalentierte Spieler stehen bereits im Kader beziehungsweise stoßen im nächsten Jahr dazu. Die Gegenwart dürfte jedoch abermals schwer anzuschauen sein für jeden Anhänger der 76ers.
Das Team besteht aus Jungprofis, D-League-Material, Zweitrundenpicks und unterdurchschnittlichen Veteranen - das mag hart klingen, ist aber die Realität. Es würde den Rahmen sprengen, hier auf alle Schwachstellen einzugehen, die der Sixers-Kader aufweist.
Viele Siege werden nicht abfallen, vielleicht ist sogar der eigene Rekord aus dem Jahr 1973 in Gefahr (9). Selbst das würde GM Sam Hinkie und Co. aber wohl nicht stören.
Prognose: 5. in der Atlantic Division.
Die Boston Celtics in der Preview
Die Brooklyn Nets in der Preview
Die New York Knicks in der Preview
Die Philadelphia 76ers in der Preview
Die Toronto Raptors in der Preview
Toronto Raptors
Depth Chart | |||
CENTER | Jonas Valanciunas | Lucas Nogueira | Chuck Hayes/Greg Stiemsma |
POWER FORWARD | Amir Johnson | Patrick Patterson | Tyler Hansbrough |
SMALL FORWARD | Terrence Ross | Landry Fields | Bruno Caboclo |
SHOOTING GUARD | DeMar DeRozan | Louis Williams | James Johnson |
POINT GUARD | Kyle Lowry | Greivis Vasquez | Will Cherry |
Darum wird die Saison ein Erfolg: Die Raptors haben Blut geleckt nach der Vorsaison. Alle wichtigen Spieler wurden gehalten, allen voran natürlich Point Guard und Leader Kyle Lowry. DeMar DeRozan hat beim Team USA wichtige Erfahrungen gesammelt, zudem sind die vielen jungen Spieler im Kader ein Jahr älter und erfahrener.
In der Preseason bewiesen vor allem Lowry und DeRozan, wie heiß sie auf die neue Saison sind, und punkteten stellenweise nach Belieben. Mit Rookie Bruno Caboclo sowie Bebe Nogueira kamen zwei weitere Optionen hinzu, bei Masai Ujiris Erfolgsbilanz in den letzten Jahren verdienen beide einen gewissen Vertrauensvorschuss.
Toronto Raptors: In Masai We Trust
Schlussendlich spricht nicht viel dafür, dass die Raptors schlechter geworden sind als im letzten Jahr. Die Atlantic Division geht wohl erneut über Kanada.
Darum wird die Saison ein Misserfolg: Lowry hatte in der Vorsaison ein absolutes Career-Year - nun ist er üppig bezahlt worden und langfristig unter Vertrag. Bleibt sein Feuer damit erhalten? Die Raptors werden es hoffen, schließlich sind Einsatz und Bissigkeit mit die wichtigsten Qualitäten des bulligen Point Guards.
Eine Schwachstelle, welche die Playoff-Serie gegen die Nets offenbarte, wurde zudem nicht adressiert. Es fehlt den Raptors ein wenig an dem Veteranen, der übernehmen kann, wenn das Geld auf dem Tisch liegt. Toronto wird hoffen, dass entweder Lowry oder DeRozan diese Rolle einnehmen können. Sonst wird wieder nicht mehr drin sein als die erste Runde.
Prognose: 1. in der Atlantic Division.
Die Boston Celtics in der Preview
Die Brooklyn Nets in der Preview
Die New York Knicks in der Preview
Die Philadelphia 76ers in der Preview
Die Toronto Raptors in der Preview
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