Decker-Show bei Wild-West-Shootout

Von Adrian Franke
02. Dezember 201309:07
Broncos-Receiver Eric Decker (r.) versenkte die Chiefs mit 4 Touchdownsgetty
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Die Denver Broncos haben den Top-Seed der AFC in der Hand, im AFC-West-Duell mit Kansas City gab es vor allem dank Eric Decker einen wichtigen Sieg. Die Bills und Falcons boten derweil eine Show mit Drama in Toronto, die San Francisco 49ers ließen St. Louis keine Chance, Cincinnati rang San Diego nieder. New England siegte nach hartem Kampf in Houston. Indianapolis machte einen großen Schritt Richtung Playoffs, Foles beeindruckte auch gegen Arizona und die Katastrophen-Saison für Jets-QB Geno Smith geht weiter.

Minnesota Vikings (3-8-1) - Chicago Bears (6-6) 23:20 OT BOXSCORE

Die Vikings geben weiter den Spielverderber in der NFC North. Nach dem Unentschieden in Green Bay schlug Minnesota Chicago in einem dramatischen Finish in der Overtime. Die Vikings hatten zunächst die Chance auf das Game-Winning-FG, nach einer 15-Yards-Strafe vergab Blair Walsh aber. Im Gegenzug bekamen auch die Bears ihre Möglichkeit, auch Robbie Gould kickte daneben. So bekam Minnesota den Ball nochmals, marschierte mit Adrian Peterson bis in die Red Zone und dieses Mal traf Walsh.

Somit fallen die Bears im Kampf mit Detroit um den Division-Titel empfindlich zurück, dabei half auch das Rekord-Spiel von Alshon Jeffery nicht. Der Receiver verzeichnete 249 Yards und zwei Touchdowns, ein Franchise-Rekord für Receiving-Yards. Bei den Vikings musste Quarterback Christian Ponder zur Pause mit einer Gehirnerschütterung raus, Backup Matt Cassel (243 Yards, 1 TD, 1 INT) bot eine insgesamt gute Leistung.

Getragen wurde die Offense der Vikings aber einmal mehr von Peterson. Der Running Back verzeichnete 211 Rushing-Yards und durchbrach damit die Marke von 10.000 Career-Rushing-Yards. Dennoch hatte Chicago bereits kurz vor der Overtime die Chance auf den Sieg: Nach einem 50-Yard-Return von Devin Hester verpasste Gould das Field Goal und ermöglichte so das dramatische Finish. SPOX

Indianapolis Colts (8-4) - Tennessee Titans (5-7) 22:14 BOXSCORE

Im direkten Duell mit dem härtesten Rivalen in der AFC South gelang den Colts ein enorm wichtiger Sieg. Dabei bot Quarterback Andrew Luck (200 Yards, 1 INT) erneut eine durchwachsene Leistung, allerdings sicherte die Defense Indianapolis dieses Mal den Erfolg: Drei Mal wurde Titans-Quarterback Ryan Fitzpatrick intercepted, dazu holten sich die Colts einen Fumble.

Darüber hinaus lieferte Running Back Donald Brown, der für Trent Richardson beginnen durfte, kurz vor Schluss aus vier Yards den entscheidenden Touchdown. Tennesse bekam zwar den Ball nochmals zurück, Fitzpatricks dritte Interceptions beendete aber die Partie.

Philadelphia Eagles (7-5) - Arizona Cardinals (7-5) 24:21 BOXSCORE

Das Spiel gegen die Cardinals-Defense wurde als Prüfstein für Eagles-QB Nick Foles gesehen - Foles bestand mit Bravour. Gegen eine der besten Defenses der Liga blieb er erneut ohne Interception (237 Yards, 3 TDs), hatte allerdings Glück, als ein Pick kurz vor Schluss wegen einer Strafe zurückgenommen wurde. Philadelphia bleibt damit im Rennen um den NFC-East-Divisiontitel.

Dazu kam, dass Cardinals-QB Carson Palmer nach seinen ersten beiden Spielen ohne Turnover Fehler machte. Palmer fumbelte gleich beim ersten Drive und warf zwei Interceptions. Zwar bediente er auch Larry Fitzgerald und Michael Floyd zu Touchdowns, allerdings hatte Foles stets die Antwort parat: Zweimal fand er Tight End Zach Ertz sowie einmal Brent Celek.

Dennoch kam Arizona im Schlussviertel nochmal zurück. Nach einem TD-Pass zu Jim Dray lagen die Cardinals plötzlich nur noch drei Punkte zurück und hatten die Chance, in Führung zu gehen. Bei Fourth Down hielt die Eagle-Defense aber und beendete so die Partie.

New York Jets (5-7) - Miami Dolphins (6-6) 3:23 BOXSCORE

Die Katastrophen-Saison für Jets-QB Geno Smith geht weiter. Gegen Miami warf Smith seine 19. Interception in dieser Saison und lieferte bei vier Completions nur 29 Passing-Yards in der ersten Halbzeit. Head Coach Rex Ryan reagierte und brachte Matt Simms für die zweite Hälfte. Simms allerdings machte es kaum besser, fumbelte früh im dritten Viertel und brachte es selbst nur auf 79 Yards bei neun Completions.

Keine Überraschung daher, dass New Yorks Offense nicht mehr als ein Field Goal gelang. Dabei versuchte die Defense alles, ihr Team im Spiel zu halten: Zwei Mal stoppte sie die Dolphins an der 1-Yard-Line und holte sich außerdem eine Interception. Auch Miami hatte Probleme, die ersten Punkte des Spiels holten die Dolphins 45 Sekunden vor Ende der ersten Halbzeit mit einem Field Goal.

Im zweiten Durchgang lief es allerdings besser. Quarterback Ryan Tannehill (331 Yards, 2 TDs) bediente Brian Hartline und Mike Wallace mit zwei langen TD-Pässen, da die Jets-Offense weiter nichts zustande brachte reichte das den Dolphins.

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Houston Texans (2-10) - New England Patriots (9-3) 31:34 BOXSCORE

Was für ein irres Spiel in Houston! Die Texans boten New England einen unerwartet harten Fight, zogen am Ende aber erneut den Kürzeren und haben jetzt zehn Spiele in Folge verloren. Mit drei Punkten in Rückstand musste Houston zwei Minuten vor dem Ende ein Fourth Down in der eigenen Hälfte ausspielen, die Defense der Patriots hielt aber Stand und sicherte so den Sieg.

Zuvor hatten sich beide Teams gegenseitig einen heißen Tanz geliefert, regelmäßig wechselte die Führung. Bei den Texans lieferte vor allem Running Back Ben Tate eine starke Partie (102 Yards, 3 TDs), Quarterback Case Keenum dagegen konnte nicht überzeugen - ihm gelangen zwar 272 Yards, er blieb aber ohne TD-Pass und warf eine Interception.

Darüber hinaus bekam Houstons Defense Rob Gronkowski (127 Yards) und Julian Edelman (101 Yards) nie in den Griff. Die Patriots, bei denen Stevan Ridley nach seinem Fumble in der Vorwoche eine Pause bekam, schlugen wie schon in der Vorwoche in der zweiten Halbzeit zurück. James Develin, Shane Vereen und LeGarrette Blound fanden je aus kürzester Distanz die Endzone, zwei lange Field Goals in der Schlussphase besorgten den Rest.

Carolina Panthers (9-3) - Tampa Bay Buccaneers (3-9) 27:6 BOXSCORE

Carolina hielt seinen Lauf auch gegen Tampa Bay aufrecht. Die Panthers gewannen zum achten Mal in Folge, ein Franchise-Rekord, und setzen so New Orleans unter Druck. Dabei lieferte erneut die Defense eine starke Leistung: Eine Interception sowie ein Fumble verzeichneten Kuechly und Co, dazu ließ Carolina nach dem ersten Viertel keine Punkte und im kompletten Spiel keinen Touchdown zu.

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Daher konnte es Carolina auch verschmerzen, dass Quarterback Cam Newton neben zwei TD-Pässen zu Brandon LaFell und Ted Ginn Jr. auch zwei Interceptions warf. Den Bucs gelangen insgesamt nur 246 Offense-Yards und so brachte Carolina den Sieg am Ende locker nach Hause.

Cleveland Browns (4-8) - Jacksonville Jaguars (3-9) 28:32 BOXSCORE

Auch ein neuer NFL-Rekord reichte Cleveland nicht zum Heimsieg über die Jaguars. Receiver Josh Gordon lieferte zum zweiten Mal in Folge ein 200-Yards-Receiving-Spiel, das hatte es zuvor in der NFL noch nie gegeben. Dennoch blieb Jacksonville mit Touchdowns von Clay Harbor und Marceldes Lewis stets in der Partie und holte seinen dritten Saisonsieg.

Nach einem 95-Yard-TD-Pass von Quarterback Brandon Weeden (370 Yards, 3 TDs, 2 INTs) zu Gordon schien die Partie kurz vor Schluss bereits zugunsten der Browns entschieden, Cecil Shorts gelang aber wenig später aus 20 Yards der Game-Winning-Touchdown. Zuvor hatte die Führung mehrfach gewechselt, Jacksonville hatte aber stets die richtige Antwort auf Gordons Rekord-Leistung parat und wurde am Ende belohnt.

Buffalo Bills (4-8) - Atlanta Falcons (3-9) 31:34 OT (14:7, 3:10, 7:7, 7:7, 0:3) BOXSCORE

Die Bills hatten gleich zwei Chancen um das Spiel zu gewinnen: In der Schlussminute fumbelte Receiver Stevie Johnson allerdings und so konnte Buffalo kein Field Goal mehr versuchen. Dann erhielten die Bills den Ball in Overtime, dieses Mal fumbelte Scott Chandler. Atlanta ließ sich diese Chance nicht nehmen und gewann die in Toronto ausgetragene Partie mit einem Field Goal aus 36 Yards.

Zuvor hatten beide Teams den Zuschauern in der aus Playoff-Sicht eher uninteressanten Partie eine Show geboten. EJ Manuel und Fred Jackson brachten die Bills mit Rushing-TDs in Führung, Steven Jackson und Antone Smith antworteten aus 27 beziehungsweise 38 Yards.

Auch in der zweiten Halbzeit ging es hin und her, Tony Gonzalez und erneut Jackson sorgten für die Touchdowns der Falcons, Fred Jackson und C.J. Spiller, der insgesamt 149 Rushing-Yards verzeichnete, für die Punkte der Bills. Mit dem letzten Drive sah es so aus, als könnte Buffalo das Spiel für sich entscheiden, ehe Johnsons Fumble das Overtime-Drama einleitete.

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Kansas City Chiefs (9-3) - Denver Broncos (10-2) 28:35 (7:0, 14:14, 0:14, 7:7) BOXSCORE

Eric Decker lieferte beim AFC-West-Duell eine Show: Der Receiver der Broncos verzeichnete 174 Yards und vier Touchdowns - einen mehr, als er in der kompletten Saison bislang auf dem Konto hatte. Dabei schafften es die Chiefs nicht, die langen Pässe auf Decker zu verhindern und so gelangen ihm TD-Receptions unter anderem über 41 und 37 Yards.

Zu Beginn des Spiels sah allerdings es noch danach aus, als könne Kansas City den Division-Rivalen schlagen. Die Chiefs übten viel mehr Druck auf Broncos-QB Peyton Manning aus, die Folge waren zwei frühe Interceptions von Manning. Darüber hinaus funktionierten Offense und Special Team, die Chiefs punkteten durch TD-Pässe zu Junior Hemingway und Anthony Fasano sowie einen 108-Yard-Kickoff-Return von Knile Davis.

In der zweiten Halbzeit war es aber dann endgültig die Decker-Show. Der Receiver fing die ersten drei TD-Pässe nach der Pause und sorgte so für die Broncos-Führung. Kansas City gab sich allerdings noch nicht auf und kam durch Jamaal Charles zurück. Die Chiefs hatten sogar die Chance, mit dem letzten Drive auszugleichen, brachten den Ball bei Fourth Down in der Redzone aber nicht in die Endzone. Denver hat somit beste Chancen auf den Division-Titel sowie den Top-Seed in der AFC.

San Francisco 49ers (8-4) - St. Louis Rams (5-7) 23:13 (3:0, 10:3, 3:3, 7:7) BOXSCORE

Lange hielt St. Louis mit und blieb dank einer guten Defense und eines konstanten Running Games (114 Rushing-Yards) in Reichweite. Zu Beginn des Schlussviertels gingen die Rams allerdings ein zu hohes Risiko ein und wurden bestraft: In der eigenen Red Zone versuchten sie einen Fake Punt welcher nicht klappte, im Gegenzug fand 49ers-QB Colin Kaepernick Vernon Davis in der Endzone - plötzlich stand es 23:6.

Davon erholten sich die Rams nicht mehr, der einzige Touchdown gelang St. Louis in der letzten Minute. Auch San Franciscos Offense hatte phasenweise Probleme und verzeichnete insgesamt nur 83 Rushing-Yards, allerdings funktionierte das Passing Game der 49ers gut: Kaepernick warf für 275 Yards und Receiver Michael Crabtree feierte mit 68 Yards ein gutes Comeback nach langer Verletzungspause. San Francisco hält damit weiter einen Wildcard-Platz in der NFC.

San Diego Chargers (5-7) - Cincinnati Bengals (8-4) 10:17 (0:0, 7:7, 0:7, 3:3) BOXSCORE

Obwohl Bengals-QB Andy Dalton sich erneut eine Interception leistete, seine neunte in den letzten drei Spielen, und nur für 190 Yards passte, gelang den Bengals in San Diego ein wichtiger Sieg. Grund dafür war ein starkes Running Game: BenJarvus Green-Ellis lief für 92 Yards und einen Touchdown, insgesamt verzeichnete Cincinnati 164 Rushing-Yards. Die Bengals halten Baltimore damit in der AFC North weiter auf Distanz.

Die Chargers konnten auch deshalb nicht von Daltons Fehlern profitieren, weil sie sich ebenfalls teure Fehler leisteten. Quarterback Philip Rivers fand zwar Ladarius Green aus 30 Yards in der Endzone, warf aber auch eine Interception. Dazu kam ein Fumble von Keenan Allen im Schlussviertel und so gelang San Diego in der zweiten Halbzeit kein Touchdown mehr.

Washington Redskins (3-9) - New York Giants (5-7) 17:24 (7:0, 7:14, 3:0, 0:10) BOXSCORE

In der ersten Hälfte war es eine Offensiv-Show, Redskins-QB Robert Griffin III (24/32, 207 YDS, 1 TD) und Giants-QB Eli Manning (22/28, 235 Yds, 1 TD, 1 INT) lieferten zusammen 26/29 Pässen für satte 250 YDS ab. Doch danach regierte die Defense der Gäste. Und es bleibt dabei: Washington kann in dieser Saison einfach kein Prime Time Game (0-5) gewinnen.

Dabei sah es bis zum Schlussviertel richtig gut aus. RG III durfte schalten und walten wie er wollte, brachte in der ersten Hälfte nahezu unbehelligt von der Giants-Defense 16/17 Pässe an den Mann. Touchdowns von Alfred Morris (1-YD-Run) und Logan Paulsen (19-YD-Pass von Griffin) waren die logische Folge.

Doch nach der Pause wendete sich das Blatt. New Yorks Defensive hielt die Redskins-Offense bei nur noch 96 Yards in Hälfte zwei. Überragend: Defensive End Justin Tuck sackte Griffin in sieben Offensive-Plays gleich vier Mal, Linebacker Jon Beason beendete das Match mit 17 Tackles.

Und der viel gescholtene Giants-QB? Eli Manning lieferte in dieser Phase in zehn Versuchen zehn vollständige Pässe ab. Insgesamt führte er seine Offense zu drei Touchdowns: Brandon Myers verwertete 35 Sekunden vor der Pause einen 22-YDS-Pass Mannings zum 14:14-Ausgleich, Running Back Andre Brown drang pro Halbzeit je einmal in die Endzone ein.

Hätten die Leader der Giants die ganze Saison so gespielt, sie wären nicht in dieser prekären Lage im Rennen um die Playoffs. Immerhin: Nach dem unterirdischen 0:6-Start stehen die Giants nun bei 5-7. Vier Spiele vor dem Ende der regulären Saison liegt New York damit noch zwei Siege hinter den NFC-East-Leadern Dallas und Philly. "Nach der Niederlage letzte Woche müssen wir nun vielleicht fünf Spiele in Folge gewinnen. Das hier war der erste Sieg", sagte Manning.

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