NFL

Rams-Drama und Vicks Chance

Von Adrian Franke
Michael Vick darf sich gegen die Kansas City Chiefs beweisen
© getty

Die ohnehin von Verletzungen gebeutelten St. Louis Rams mussten mit Jake Long und Brian Quick am Sonntag zwei weitere herbe Ausfälle hinnehmen. Die New York Jets haben sich derweil vorerst auf Michael Vick festgelegt, während Falcons-Coach Mike Smith seinen Job nicht in Gefahr sieht. Außerdem: In Chicago brennt der Baum und auch Justin Durant droht das Saisonaus.

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Verletzungs-Misere in St. Louis: Die Rams bekommen keine Ruhe rein und müssen jetzt die nächsten schweren Ausfälle verkraften: Left Tackle Jake Long hat sich am Sonntag gegen die Chiefs das Kreuzband gerissen und fällt für den Rest der Saison aus, es ist das gleiche Kreuzband, das sich Long schon in der Vorsaison gerissen hatte.

Doch damit nicht genug: Auch Brian Quicks Saison ist beendet. Der Receiver war seit Wochen der Top-Receiver in St. Louis (25 REC, 375 YDS, 3 TDs), gegen Kansas City zog er sich eine schwere Schulterverletzung zu und wird ebenfalls in dieser Saison nicht mehr spielen können. Damit rücken Kenny Britt und Tavon Austin in den Fokus.

Vick darf ran: Nach dem erneuten Debakel gegen Buffalo ist Geno Smith im Big Apple kaum noch zu halten. Der 24-Jährige lieferte gegen die Bills eine grausame Leistung ab (2-8, 5 YDS, 3 INT) und wurde schon früh aus dem Spiel genommen. Am Montag verkündete Coach Rex Ryan: Michael Vick darf sich am Sonntag gegen die Kansas City Chiefs als Starter beweisen.

"Ich habe das Gefühl, dass das im Moment die richtige Entschiedung ist", erklärte Ryan, fügte aber hinzu: "Das ist keine langfristige Lösung, es geht um das Hier und Jetzt. Mein Fokus liegt nur darauf, das heißt auf Kansas City, und darauf einen Weg zu finden, um zu gewinnen. Deshalb habe ich die Entscheidung getroffen."

Saisonaus für Durant? Die Cowboys-Defense muss offenbar ohne einen weiteren Spieler auskommen. Eigentümer Jerry Jones erklärte nach der Pleite gegen Washington am Montagabend auf der Team-Website, dass sich Linebacker Justin Durant den Bizeps gerissen hat. Damit würde er wohl den Rest der Saison verpassen. Durant führt Dallas aktuell trotz zweier verpasster Spiele in Tackles an.

Glück im Unglück für Romo: Bei der unerwarteten Heimpleite gegen Washington musste Cowboys-QB Tony Romo mit einer Rückenverletzung raus, kam aber, nachdem die Röntgenaufnahmen nichts schlimmes gezeigt hatten, wieder zurück aufs Feld. Wenngleich er es nicht schaffte, das Spiel für Dallas zu entscheiden, gab es zumindest was die Verletzung angeht Entwarnung.

"Es war schmerzhaft, aber ich hatte das Gefühl, dass ich es aushalten könne", erklärte Romo anschließend und Eigentümer Jerry Jones fügte hinzu: "Ich denke, wir sind da keinerlei Risiko eingegangen. Es war nur eine Prellung."

Beasons Saison beendet: Wie bereits zu erwarten war, wird Jon Beason in dieser Saison nicht mehr spielen. Der Linebacker der New York Giants entschied nach einigen Treffen mit den Ärzten, dass der Zeh, der ihn seit Saisonstart plagt, operiert werden muss. Beason hat damit seit 2011 von 64 möglichen Spielen nur 24 absolviert. Sein Vertrag in New York läuft noch bis einschließlich 2016.

Vier Wochen Pause für Fairley: Die im Spiel gegen die Falcons erlittene Knieverletzung von Nick Fairley ist offenbar nicht so schlimm wie zunächst befürchtet. Berichten zufolge wird der Defensive Tackle nur für einen Monat ausfallen und könnte so im Saisonendspurt wieder eingreifen.

Stress in Chicago: Die enttäuschende, inkonstante Saison der Chicago Bears erlebte mit der 23:51-Abreibung in New England am Sonntag einen neuen Tiefpunkt, vor allem die Diskussionen um Jay Cutler werden immer deutlicher. Nachdem es in der Kabine bereits gekracht hatte, legte jetzt auch Bears-Geschäftsführer Phil Emery nach.

"Wir sind im Moment ein 3-5-Team, und er ist ein 3-5-Quarterback", erklärte Emery bei "ESPN": "Er muss sich in vielen Bereichen verbessern, aber das gilt für das ganze Team. Er hatte einen Fumble gegen San Francisco, einen gegen Miami und einen diese Woche. Manche davon kommen durch die Situation zustande, aber natürlich muss man besser auf den Ball aufpassen. Da müssen wir uns steigern. Er nimmt sich selbst in die Pflicht und wird besser werden."

Saisonaus für Houston und Slauson: Als ob die internen Streitigkeiten nicht genug wären, plagen Chicago zudem auch neue Verletzungssorgen. Defensive End Lamarr Houston zog sich beim Feiern eines Sacks im Schlussviertel gegen die Pats einen Kreuzbandriss zu und auch Matt Slauson wird den Rest der Saison verpassen. Der Left Guard hat sich in New England den rechten Brustmuskel gerissen und dürfte in drei bis vier Monaten wieder anfangen zu trainieren.

Smith ohne Jobangst: Die Pleite gegen die Detroit Lions trotz 21:0-Führung war die größte zugelassene Aufholjagd in der Geschichte der Falcons, Atlanta hat damit sechs der ersten acht Spiele verloren. Head Coach Mike Smith betonte am Montag dennoch, dass er "keine Sorge" um seinen Job habe: "Wir sind nicht so schlecht wie unsere Bilanz. Wir versuchen jetzt einfach, einen Lauf zu bekommen."

Allzu sicher sollte sich Smith aber nicht sein. Berichten zufolge wird Eigentümer Arthur Blank spätestens am Saisonende einen Strich ziehen und Geschäftsführer Thomas Dimitroff sowie Smith genau evaluieren, um eine Entscheidung zu treffen. Zudem erklärte Blank nach dem Detroit-Spiel im "Atlanta Journal-Constitution": "Für mich ist es unbegreiflich, dieses Spiel noch zu verlieren. Mehr kann ich dazu nicht sagen."

Bucs offen für Martin- und Barron-Trade:Die Tampa Bay Buccaneers sind nach wie vor das interessanteste Trade-Team bis zur Deadline am Dienstag. Neben Receiver Vincent Jackson berichtet jetzt die "Tampa Bay Times" erneut, dass auch Running Back Doug Martin und Safety Mark Barron bei entsprechenden Angeboten gehen dürfen.

Barrons Vertrag läuft noch bis nach der kommenden Saison und bringt ihm bis dahin insgesamt rund 4,07 Millionen Dollar ein, auch Martin ist bis einschließlich 2015 an Tampa gebunden. Er verdient in dieser und der nächsten Saison zusammen genommen rund 2,3 Millionen Dollar. Beide waren einstige Erstrunden-Draft-Picks der Bucs.

Und sonst so? Aaron Rodgers zog sich während der Pleite in New Orleans eine Oberschenkelzerrung zu, wird aber laut eigener Aussage deshalb kein Spiel verpassen. "Wir haben ihn in der Gun gehalten und unser ganzes Play-Action- und QB-Movement-Package außen vor gelassen", gab Coach Mike McCarthy nach dem Spiel zu: "Ich denke, er hat schlau gespielt und sich keinem zusätzlichen Risiko ausgesetzt."

Die Buccaneers halten wohl trotz der erneut schwachen Offense-Leistung gegen Minnesota an Quarterback Mike Glennon fest. "Wir stehen genau da, wo wir auch letzte Woche standen. Wir haben zwei Quarterbacks, bei denen wir ein gutes Gefühl haben. Aber wir planen keinen Wechsel", betonte Head Coach Lovie Smith am Montag.

San Diego hat sich indes von Cornerback Richard Marshall getrennt. Aufgrund der Verletzungen von Brandon Flowers und Jason Verrett stand Marshall am Donnerstag in Denver noch auf dem Platz, sah gegen Emmanuel Sanders aber kein Land. Stattdessen verpflichteten die Chargers Ex-Redskins-Cornerback Richard Crawford.

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