Cincinnati Bengals (5-3-1) - Cleveland Browns 6-3) 3:24 (3:7, 0:10, 0:7, 0:0)
"Frühere Ergebnisse interessieren uns nicht wirklich, weil es eine komplett neue Ära ist", hatte Browns-Safety Donte Whitner vor dem Match betont: "Für uns ist nur wichtig, was wir kontrollieren können."
Stichwort kontrollieren: Whitner und seine Browns kontrollierten das Geschehen im Paul Brown Stadium. Und wie! Ben Tate sorgte mit einem kurzen Run für die ersten Punkte im Spiel. Auf der Gegenseite war es Mike Nugent mit einem spektakulären 43-Yard-Field-Goal, der die Bengals auf 3:7 heranbrachte. Es sollten die letzten Zähler der Gastgeber sein.
Dalton ohne Rythmus
Vor allem weil Andy Dalton zu keiner Phase ins Spiel fand. Nach einem überragenden Auftritt gegen die Jaguars lieferte der Bengals-QB gegen die Browns erschreckende Zahlen (10/33, 86 YDS, 3 INT) und wurde zudem noch zweimal gesacked.
"Wir sind nicht ins Spiel gekommen und das lag an mir. Ich habe einige Möglichkeiten verpasst und bin nie richtig in meinen Rythmus gekommen", gab der 27-Jährige im Anschluss offen zu.
Sein Coach wollte die Leistung nicht dramatisieren. "Wir machen es nicht an Dalton fest, wir haben als Team nicht gut genug gespielt." Aber: Daltons Leistung wird die Diskussion um den Spielmacher befeuern: Die Bengals können 2016 recht einfach aus dem Vertrag.
Browns dominieren Rushing-Game
Bei kalten Temperaturen und unangenehmen Windböen bauten Isiah Crowell und Billy Cundiff im zweiten Viertel die Führung auf 17:3 aus.Terrence West sorgte später für den Endstand.
Angeführt vom starken West zeigten sich die Browns vor allem im Rushing-Game (170 YDS) deutlich verbessert. Brian Hoyer (16/23, 198 YDS) machte seine Sache ordentlich und leistete sich im Gegensatz zu seinem Gegenüber Dalton keine Turnovers.
Kein Wunder, dass Browns-Coach Mike Pettine angetan von der Leistung war. "Das gibt unseren Jungs einen großen Schub. Nicht viele haben uns eine Chance gegeben."
Jubel für Leah Still
Damit klettert das Team aus Ohio an die Spitze der AFC North und beendet außerdem eine Horror-Bilanz. Satte 17 Mal in Folge hatte man auswärts bei Division-Konkurrenten verloren, während die Bengals die erste Heimpleite der Saison einstecken mussten.
Einmal brandete bei den Fans trotzdem großer Jubel auf. Leah Still, die vierjährige Tochter von Defensive Tackle Devon Still, kam auf den Rasen um einen Scheck entgegenzunehmen. Das Mädchen kämpft gegen Krebs und sah vor 65.000 Zuschauern zum ersten Mal ein Spiel ihres Vaters.
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