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Pittsburgh holt AFC-North-Krone

Von Adrian Franke/Stefan Petri
Antonio Brown (r.) und die Steelers sicherten sich den Titel in der AFC North
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New England Patriots (12-4) - Buffalo Bills (9-7) 9:17 (3:7, 3:10, 3:0, 0:0) BOXSCORE

Heimvorteil bis zum Super Bowl hatten sich die Patriots bereits gesichert, also war Vorsicht die Mutter der Porzellankiste: Super-Tight End Rob Gronkowski wurde geschont, mit Julian Edelman und Cornerback Brandon Browner waren weitere Stars ebenfalls nicht dabei. Tom Brady dagegen wollte keinen Rost ansetzen und war die komplette erste Halbzeit auf dem Feld.

Allerdings beschränkte er sich größtenteils darauf, den einen oder anderen Deep Ball zu probieren - die vielleicht einzige Schwäche in New Englands Offense. Auch diesmal kamen die ganz langen Pässe jedoch nicht an, so war Bradys Arbeitstag nach 16 Passversuchen und lediglich 50 Yards beendet: Jimmy Garoppolo durfte in der zweiten Hälfte ran. Der bekam jedoch auch nur ein Field Goal hin, so brachten die Bills den 17:6-Vorsprung zur Pause locker über die Zeit. "Wir hassen es immer, zu verlieren. Wir haben heute nicht genug getan, aber hoffentlich gelingt uns das in zwei Wochen dann", hakte Brady das Spiel schnell ab.

Weil es um nichts ging, konnte Buffalo immerhin einige Serien beenden: Die letzten zwölf Spiele hatte man im Gillette Stadium verloren, zudem hatten die Pats zum ersten Mal seit unglaublichen 35 Spielen wieder das Nachsehen in einem Heimspiel gegen einen AFC-Rivalen. New Englands Left Tackle Nate Solder humpelte kurz vor der Pause verletzt raus, ob es etwas Ernstes ist, steht noch nicht fest. Ihm bleiben zwei Wochen, um für die Postseason fit zu werden.

Houston Texans (9-7) - Jacksonville Jaguars (3-13) 23:17 (7:10, 7:0, 0:7, 9:0) BOXSCORE

Houston, erneut verletzungsbedingt mit seinem vierten Quarterback Case Keenum (25/35, 250 YDS, 2 TDs, INT) in die Partie gegangen, kratzte, biss - und durfte im dritten Viertel bei gleichzeitigen Rückständen der Ravens und der Chargers kurzzeitig von den Playoffs träumen. Am Ende reichte es aufgrund von Baltimores spätem Sieg nicht für die Postseason, doch Houston beendete die Saison zumindest mit einem positiven Gefühl - und J.J. Watt sammelte weitere MVP-Argumente.

Watt verzeichnete sechs Tackles und drei Sacks sowie einen forced Fumble. Auch Punkte steuerte der Defensive End einmal mehr bei, dieses Mal per Safety, und zudem stellte er einen neuen NFL-Rekord auf: Watt ist jetzt der erste Spieler der NFL-Geschichte, dem in zwei verschiedenen Spielzeiten mindestens 20 Sacks gelangen. Insgesamt fünf Sacks musste Jags-QB Blake Bortles (14/33, 117 YDS) einstecken, der zwar ohne Turnover blieb, aber schlicht kaum Zeit hatte, um die Offense ins Rollen zu bringen.

Dennoch gehörte die Szene des Spiels den Jaguars: Nach einem sehenswerten Trick Play warf Receiver Cecil Shorts einen TD-Pass zu Jordan Todman. Auch die Texans hatten weitestgehend offensiv große Probleme, zumal RB Arian Foster früh verletzt raus musste. Doch am Ende trugen Watt und die Defense das Team einmal mehr, auch wenn es zum ganz großen Wurf letztlich nicht reichte. Jacksonville auf der anderen Seite darf sich nach der Pleite über den dritten Draft-Pick im Mai freuen.

Kansas City Chiefs (9-7) - San Diego Chargers (9-7) 19:7 (3:0, 13:7, 3:0, 0:0) BOXSCORE

Die Vorzeichen waren klar für San Diego: Win and you're in! Philip Rivers und seine Mannen wären mit einem Auswärtssieg dabei in der Postseason. Aber die Probleme der letzten Wochen waren einfach nicht zu überdecken: Zu viele Verletzte, löchrige Offensive Line, und infolgedessen ein durchschnittlicher Philip Rivers (20/34, 2 INTs).

Der wurde mit sieben Sacks vom Pass Rush der Chiefs förmlich auseinandergenommen - und dürfte Albträume von Justin Houston haben. Der Linebacker lieferte mit vier Sacks und einem forced Fumble ein Monsterspiel ab und verpasste den NFL-Rekord von 22,5 Sacks mit insgesamt 22 nur hauchdünn. Immerhin sprang so ein neuer Franchise-Rekord heraus: Derrick Thomas war vor 24 Jahren auf 20 Sacks gekommen. "Wir haben uns selbst ein großes Loch gegen ein gutes Team gegraben. Wir haben als Team nicht gut genug gespielt, um zu gewinnen", haderte Chargers-Coach Mike McCoy.

Als sich abzeichnete, dass die Chargers an diesem Tag nicht feiern würden, stiegen die Chancen der Chiefs: Die mussten jedoch auf Niederlagen der Ravens und Texans hoffen. Als beide Rivalen im dritten Viertel zurücklagen, sah sogar alles nach einem Wunder aus - trotz eines verletzten Alex Smith, der durch Chase Daniel (16/27, 257 YDs) ersetzt werden musste. Aber dann spielte die Konkurrenz nicht mehr mit: Andy Reid und sein Team fahren trotz starker Leistung in den Urlaub. PS: Für den ersten Touchdown eines Wide Receivers reichte es auch diesmal nicht: Dwayne Bowe fumbelte im zweiten Viertel kurz vor der Endzone, den Ball schnappte sich Teamkollege Travis Kelce in der Endzone - ein Tight End...

Miami Dolphins (8-8) - New York Jets (4-12) 24:37 (3:7, 14:7, 7:10, 0:13) BOXSCORE

Jets-Fans dürften sich im Saisonfinale und dem mutmaßlich letzten Spiel von Coach Rex Ryan verwundert die Augen gerieben haben. Geno Smith (20/25, 358 YDS, 3 TDs, FUM) sammelte nicht nur ordentlich Argumente für seine eigene Ankündigung unter der Woche, noch langfristig Quarterback der Jets zu sein. Smith lieferte vielmehr sein bestes NFL-Spiel ab und verhalf Receiver Eric Decker zu einem Sahnetag.

Decker (10 REC, 221 YDS, TD) stellte eine persönliche Bestmarke für Receiving-Yards in einem Spiel auf und ist zudem der erste Jets-Receiver seit Rich Caster vor 42 Jahren, dem in einem Spiel über 200 Receiving-Yards gelangen. Insgesamt prägten auf beiden Seiten Big Plays die aus Playoff-Sicht bedeutungslose Partie: Dolphins-RB Lamar Miller lief 97 Yards in die Endzone, es war das längste Play from Scrimmage in dieser Saison sowie der längste Run in der Geschichte der Dolphins.

Smith antwortete mit einem 74-Yard-TD-Pass auf Decker, den Miami das ganze Spiel über nicht in den Griff bekam. Für Miami durchbrach zudem QB Ryan Tannehill (23/39, 259 YDS, TD) eine Schallmauer, er brach den Franchise-Rekord von QB-Legende Dan Marino aus dem Jahr 1994 in Sachen Completions (385). Das Duell der beiden Division-Rivalen hat damit zum sechsten Mal in Folge das jeweilige Auswärtsteam gewonnen. Schöne Geste: Ryan erhielt, womöglich schon zum Abschied, von seinen Spielern nach der Partie eine Gatorade-Dusche.

Minnesota Vikings (7-9) - Chicago Bears (5-11) 13:9 (3:0, 0:3, 7:3, 3:3) BOXSCORE

Eine aus Bears-Sicht desolate Saison hatte im unbedeutenden Finale gegen die Vikings zumindest eine positive Geschichte zu bieten: Running Back Matt Forte verzeichnete weitere 51 Rushing- sowie 23 Receiving-Yards und stellte damit einen neuen NFL-Rekord für Receptions eines Running Backs (102) auf. Außerdem ist er jetzt der erst zweite Spieler aller Zeiten, der in einer Saison über 1.000 Rushing-Yards und gleichzeitig über 100 Receptions verzeichnen konnte.

Insgesamt aber hielt Minnesotas Defense auch ohne die verletzten LB Anthony Barr, Chad Greenway und Brandon Watts gut Stand und ließ nur 271 Total Yards zu: Auch Jay Cutler (23/36, 172 YDS) konnte bei seinem nur durch die Gehirnerschütterung von Jimmy Clausen bedingten Comeback daran nichts ändern.

Die Vikings dagegen brachten ein solides Running Game zustande (32 ATT, 121 YDS), Matt Asiata gelang der erste Run über 15 Yards in dieser Saison. Vikes-QB Teddy Bridgewater (17/25, 209 YDS, TD, INT) lieferte erneut eine präzise Vorstellung ab, sein 44-Yard-TD-Pass zum komplett ungedeckten Adam Thielen machte am Ende den Unterschied aus.

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