Lynch unters Messer: Es hatte sich zu Wochenbeginn bereits angekündigt, seit Mittwoch haben die Seahawks jetzt Gewissheit: Marshawn Lynch muss sich tatsächlich einem Eingriff an der Leiste unterziehen, er wird damit ersten Schätzungen zufolge für rund vier Wochen ausfallen. Die OP soll noch am Mittwoch stattfinden. Lynch könnte damit aber noch in dieser Saison wieder eingreifen und stünde für eine mögliche Playoff-Teilnahme definitiv zur Verfügung.
Der Week-11-Hangover: Eichhörnchen, Schwergewicht, Big Fail
Für den Running Back setzt sich damit allerdings gleichzeitig eine holprige Saison fort. Lynch verpasste bereits drei Spiele verletzungsbedingt und kommt bislang auf nur 417 Rushing-Yards (3,8 Yards pro Versuch). In seiner Abwesenheit konnte dafür aber undrafted Rookie Thomas Rawls mehr als nur überzeugen: Der 22-Jährige hat bereits 604 Rushing-Yards auf dem Konto - bei herausragenden sechs Yards pro Run-Versuch.
Manziel degradiert: Die NFL-Karriere von Johnny Manziel hängt am seidenen Faden - zumindest in Cleveland scheint der Quarterback keine Zukunft mehr zu haben. Nur gut eine Woche, nachdem er zum Starter für den Rest der Saison ernannt worden war, ruderte Browns-Coach Mike Pettine spektakulär zurück: Am Dienstag verkündete Pettine, dass doch Josh McCown spielen wird und dass Manziel ab sofort gar nur noch der dritte Quarterback ist.
Die Ursache ist ein zehn Sekunden langes Handyvideo, das während der gerade beendeten Bye Week der Browns aufgetaucht war: Darauf ist zu sehen, wie der 22-Jährige, offensichtlich alkoholisiert, in einem Club hinter dem DJ-Pult mit einer Flasche Champagner in der Hand feiert. All das kam nur wenige Tage, nachdem Manziel selbst angekündigt hatte, nichts machen zu wollen, "was der Organisation schadet oder das Team ablenkt. Ich glaube nicht, dass sich die Verantwortlichen in dieser Woche Sorgen machen müssen."
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Pettine erklärte: "Wir alle wissen, was passiert ist. Es hat zu Enttäuschung und Frustration geführt, wie auch immer man es nennen will. Jeder hier will das Beste für Johnny. Aber er muss dauerhaft unter Beweis stellen, dass er weiß, worauf es ankommt, um als Quarterback auf diesem Level erfolgreich zu sein. Ich persönlich bin sehr enttäuscht von seinem Verhalten, weil er hier hart gearbeitet hat. Wir werden ihn weiter auf jede erdenkliche Art unterstützen." In der vergangenen Offseason hatte Manziel noch einen zehnwöchigen Entzug absolviert.
Manning fällt länger aus: Die Brock-Osweiler-Show geht für die Denver Broncos für einige Wochen weiter: Wie das Team am Dienstag verkündete, wird Quarterback Peyton Manning infolge seiner Fußverletzung noch für mindestens zwei Wochen ausfallen. Sein Fuß wird für mindestens eine Woche noch im Gips sein, danach erst startet er seine Reha. Eine längere Pause ist demnach durchaus denkbar.
"Peyton und ich hatten heute ein gutes Treffen und wir haben einen Plan für seine Reha", verriet Coach Gary Kubiak auf der Team-Website: "Er wird an den Team-Meetings teilnehmen und einige Workouts mit dem Rest des Teams absolvieren." Damit hat Osweiler, der bei seinem ersten NFL-Start in Chicago am Sonntag überzeugte, die Chance, weiter Argumente für sich zu sammeln.
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Aufgrund seiner Beweglichkeit und seiner Athletik passt er rein auf dem Papier ohnehin deutlich besser zu dem, was Kubiak offensiv machen will - es könnte sich für Manning nach einer bislang so enttäuschenden Saison als schwierig erweisen, sich seinen Platz zurück zu holen.
Bailey schwer verletzt: Stedman Bailey hatte offenbar großes Glück im Unglück: Berichten zufolge wurde dem Receiver der St. Louis Rams am Dienstag zwei Mal in den Kopf geschossen, er soll inzwischen aber stabil und außer Lebensgefahr sein. Noch am Mittwoch wird er operiert werden.
Der Vorfall ereignete sich am Dienstag in Miami. Bailey, aktuell für vier Spiele gesperrt, war offenbar mit mehreren Familienmitgliedern, darunter zwei jungen Kindern, im Auto unterwegs. Plötzlich eröffnete jemand das Feuer auf den Wagen. Baileys Cousin, der am Steuer saß, wurde bei dem Versuch, die Kinder zu schützen, lebensgefährlich verletzt. Die Rams teilten mit: "Wir sind über die Situation im Bilde und sammeln noch Informationen."
Alexander gesperrt: Die Carolina Panthers müssen bis auf Weiteres ohne Frank Alexander planen. Der Defensive End, der die laufende Saison aufgrund eines in der Preseason erlittenen Achillessehnenrisses ohnehin komplett verpasst, wurde von der Liga ab sofort für mindestens ein Jahr ohne Bezahlung gesperrt. Alexander hatte wegen Verstößen gegen die Regeln bezüglich verbotener Substanzen bereits Sperren über vier sowie über zehn Spiele abgesessen. Der dritte Verstoß löste jetzt die lange Suspendierung aus.
Und sonst so? Die New England Patriots dürfen bei Receiver Danny Amendola wohl zumindest halbwegs hoffen: Amendolas im Spiel gegen Buffalo erlittene Knieverletzung entpuppte sich jetzt als Verstauchung. Das Team will seinen Status von Woche zu Woche evaluieren, nach den Ausfällen von Julian Edelman und Dion Lewis wäre ein schnelles Comeback wichtig für Tom Brady und Co.
Quinton Coples war derweil nicht lange auf dem Markt: Die New York Jets entließen ihren Erstrunden-Draft-Pick aus dem Jahr 2012 am Dienstag, wenige Stunden später schnappten sich die Miami Dolphins den Linebacker via Waiver Wire. Jets-Coach Todd Bowles begründete seine Entscheidung damit, dass Coples nicht in sein Scheme passe. In Miamis Scheme dagegen dürfte er schnell einen Platz finden - umso mehr, da den Dolphins nach der schweren Verletzung von Cameron Wake ein konstanter Pass-Rush über außen fehlt.
Die Baltimore Ravens haben sich indes um einen neuen Backup-Quarterback bemüht: Durch den Kreuzbandriss von Joe Flacco wird Matt Schaub als Starter einspringen, der Backup heißt seit Dienstag Jimmy Clausen. Clausen war am Montag von den Chicago Bears entlassen worden, Baltimores Offensive Coordinator Marc Trestman kennt den Routinier noch aus seinen vergangenen Jahren in Chicago.