NFL

Eichhörnchen, Schwergewicht, Big Fail

Im Umgang mit der Keenum-Verletzung versagten gleich mehrere Verantwortliche
© getty

Tolle Rushing-Auftritte prägten Week 11: Thomas Rawls und Doug Martin standen im Fokus, doch auch ein Nagetier überzeugte - genau wie der Fat Man der Woche! Cam Newton und Jameis Winston zeigen unheimliche Parallelen, während Baltimore vom Pech verfolgt bleibt. Außerdem: Die Wette der Woche führt uns in die Wüste und die St. Louis Rams enttäuschen auch abseits aller sportlicher Aspekte. Der Hangover erklärt und kritisiert.

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Rookie der Woche: Genau genommen sogar der undrafted Rookie der Woche! Thomas Rawls bekam den Start für die Seahawks gegen die San Francisco 49ers aufgrund der Verletzung von Marshawn Lynch. Und er verschwendete keine Zeit, zu zeigen, was er drauf hat: Rawls lief für schlanke 209 Yards - ein neuer Franchise-Rookie-Rekord - und kam insgesamt auf sagenhafte 255 Scrimmage-Yards.

Mehr noch: Seit Shaun Alexander hatte kein Seahawks-Running-Back mehr so viele Yards in einem Spiel. Hinzu kamen zwei Touchdowns. Haben die Hawks eventuell Beastmode 2.0 gefunden? So oder so: Sie könnten unter Umständen eher als ihnen lieb ist die Chance bekommen, genau das herauszufinden: Lynch muss sich womöglich einer Leisten-OP unterziehen, seine Saison wäre damit beendet.

Fat Man der Woche: 346 Pfund bringt Defensive Tackle Dontari Poe von den Kansas City Chiefs offiziell auf die Waage - ein stolzes Kampfgewicht, ohne jede Frage. Alle 346 Pfund schleppte er im Spiel gegen die Chargers von der 1-Yard-Line in die Endzone und wie die Statistikabteilungen der NFL am Sonntag ermittelt haben, ist er damit der schwerste Spieler, der jemals einen Offensiv-Touchdown in der NFL erzielt hat. Glückwunsch an dieser Stelle schon einmal!

Die NFL-Grundlagen-Übersicht: Offenses, Defenses und vieles mehr erklärt

Er toppte mit seiner filigranen Flugeinlage am Sonntag William "The Fridge" Perry, der seinerzeit bei den Chicago Bears im Bereich von 330 Pfund lag (Gerüchten zufolge war Perry deutlich näher an den 400. Aber wir halten uns mal an die offiziellen Zahlen). Wie soll man so ein Geschoss stoppen? Eines ist klar: SPOX lehnt dankend ab, sollte irgendwo in der AFC West ein Linebacker-Spot frei werden.

Passing-Monster der Woche: Cam Newton und Jameis Winston. Den Titel teilen sich gleich zwei Quarterbacks, denn sowohl der Rookie als auch Superman warfen jeweils für fünf Touchdowns - Winston gegen die Eagles, Cam gegen die Redskins. Der einzige Unterschied ist wohl, dass durch Newtons Leistung die Panthers nun bei 10-0 stehen, während Tampa Bay zumindest noch auf die Playoffs schielen darf.

Ansonsten sind sich die beiden jungen Quarterbacks allerdings äußerst ähnlich. Beide haben nationale Meisterschaften auf dem College gewonnen, beide haben einen Heisman im Schrank stehen und nun haben auch beide fünf TDs in einem Spiel geworfen - zu je fünf verschiedenen Receivern. Spooky!

Vielleicht ebenfalls erwähnenswert: Beide lieferten ihre herausragenden Leistungen am Sonntag gegen NFC-East-Teams ab und geben allen Kritikern der (zusammen mit der AFC South) unberechenbarsten Division dieser Saison neue Nahrung. Außerdem erlaubt es die schwache Konkurrenz den seit Wochen von Pleiten und Greg Hardy leidgeprüften Cowboys-Fans, weiterhin von den Playoffs zu träumen. Oder zweifelt irgendwer daran, dass 8-8 in diesem Jahr im Osten reicht? Antworten in die Kommentare!

Comeback der Woche: Ja natürlich müssen wir hier Tony Romo erwähnen. Nachdem er sieben Spiele verpasst hatte - und die Cowboys all diese sieben Partien verloren hatten - kam mit dem QB der Erfolg zurück. Es war noch nicht alles Gold, was glänzte, oder in dem Fall Silber wie die Helme der Cowboys, aber Romo sorgte schon wieder für Furore und gab dem Team neue Sicherheit.

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Er warf direkt wieder zwei Touchdown-Pässe und er rettete sich einmal vor einem Sack in der Endzone mit einem linkshändigen Wurf zu Darren McFadden. Romo ist also schon fast wieder der Alte! Die beiden Interceptions zeigten zwar, dass der Routinier nach der langen Zwangspause noch etwas rostig ist, aber unter dem Strich gab er seinem Team so viel mehr, als das Backup-Duo bestehend aus Brandon Weeden und Matt Cassel zusammen genommen.

Rushing-Performance der Woche: Rawls schön und gut, aber einer, der machte es noch besser! Tampa Bays Doug Martin erlief gegen die Eagles satte 235 Yards bei 27 Versuchen. Und das ist noch beeindruckender, wenn man bedenkt, dass Martin damit zwei der 25 besten Laufleistungen in der Geschichte der NFL innehat - und vor etwa 15 Monaten nach einer absolut enttäuschenden Saison noch für nicht wenige als gescheiterter NFL-Spieler galt.

Seine 251 Yards gegen Oakland 2012 belegen Rang 12, die 235 jetzt sind gut genug für Rang 23. Und das können außer ihm nur Corey Dillon, O.J. Simpson und die Legende Jim Brown von sich behaupten - zwei dieser Herren sind in der Hall of Fame! Hätte Martin nicht kurz vor Schluss noch fünf Yards bei einem Run verloren, als sich die Eagles-Defense aus heiterem Himmel nochmal für ein Play zusammenraffte, hätte er außerdem noch den Rekord für Rushing-Yards gegen Philly gebrochen.

Flitzer der Woche: Wir haben zwar in diesem Fall keine amtliche Statistik über die Rushing-Yards dieses Kerlchens, aber wir sind uns ziemlich sicher, dass das Eichhörnchen im TCF Bank Stadium beim Spiel der Vikings gegen die Packers die meisten Yards aller Protagonisten abgerissen hat - und das sogar ohne Helm oder sonstiger Protection. Getackelt wurde er - oder sie - auch nicht. Eine starke Vorstellung!

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