Bye Week: Browns, Steelers, Giants, Saints
Jacksonville Jaguars (4-6) - Tennessee Titans (2-8) 19:13 (0:3, 6:3, 3:7, 10:0) BOXSCORE
Analyse+VideoJaguars quälen sich zum Heimsieg
Philadelphia Eagles (4-6) - Tampa Bay Buccaneers (5-5) 17:45 (7:7, 7:21, 0:7, 3:10) BOXSCORE
"Ein guter Tag, um Rekorde zu brechen" - so in etwa gingen die Bucs ihre Auswärtspartie in Philadelphia an. Tampa Bay spielte befreit und effizient, schon zur Halbzeit waren zwei teaminterne Bestmarken Geschichte: Doug Martin (27 ATT, 235 YDS), der schon zur Halbzeit bei 177 (!) Rushing-Yards stand, stellte mit einem 84-Yard-Run einen neuen Franchise-Rekord auf. Gleiches gelang Quarterback Jameis Winston (19/29, 246 YDS, 2 TDs): Kein Bucs-Rookie-QB hatte bislang jemals vier TD-Pässe in einem Spiel, mit dem fünften TD-Pass stellte er gar den NFL-Rookie-Rekord ein.
Dabei verteilte Winston seine Pässe in der Red Zone beeindruckend gut auf mehrere Receiver, während Philadelphias Defense ihre schwächste Saisonleistung ablieferte - die Rückkehr von Bucs-Receiver Vincent Jackson nach wochenlanger Verletzungspause half zweifellos. Phillys Front Seven bekam überhaupt nichts zustande, in der Secondary gab es die schon fast gewohnten Löcher. Umgekehrt aber hatte auch Mark Sanchez (26/41, 261 YDS, 2 TDs, 3 INTs), der den verletzten Sam Bradford vertrat, einen schweren Stand.
Vor allem die Interception kurz vor der Pause in Double Coverage war alles andere als ein Empfehlungsschreiben. Die beiden TD-Pässe waren ein kurzer Slant zu Josh Huff und ein Screen Pass zu Darren Sproles, die mit langen Runs den Rest erledigten. Mit der Führung im Rücken lief Martin die katastrophale Defense weiter in Grund und Boden und die Uhr immer weiter runter und verpasste einen weiteren Rekord nur knapp: Jim Brown und Emmitt Smith (je 237) halten die Bestmarke für die meisten Rushing-Yards gegen Philadelphia, nur ein 5-Yard-Loss-Run kurz vor Schluss verhinderte, dass der Muscle Hamster auch den Rekord knackte.
Miami Dolphins (4-6) - Dallas Cowboys (3-7) 14:24 (0:0, 7:14, 7:0, 0:10) BOXSCORE
"Ich hoffe, dass ich nicht eingerostet bin. Hoffentlich finde ich schnell rein", hatte Cowboys-QB Tony Romo, der nach siebenwöchiger Verletzungspause endlich sein Comeback gab, vorahnend angekündigt. Tatsächlich hatte Romo (18/28, 227 YDS, 2 TDs, 2 INTs) im ersten Spiel so seine Probleme: In der Red Zone gab es ein Missverständnis mit Dez Bryant, was zur ersten Interception führte und in der zweiten Hälfte warf er einen katastrophalen Pass, der ebenfalls bei den Dolphins landete.
Dazu kamen ungewohnte Probleme in der Offensive Line, vor allem was die Pass Protection anging. Miami verschob Ndamukong Suh geschickt immer wieder an der D-Line, der dominante Defensive Tackle durfte überall mal ran. Auch Pass-Rusher Olivier Vernon lieferte eine starke Partie ab und so stand Romo unter extrem viel Druck.
Trotzdem war es letztlich Romo, der seine Cowboys mit einem 31-Yard-TD-Pass zu Terrance Williams im Spiel hielt und spät in der Partie mit dem TD-Pass auf Bryant in Führung brachte. Es waren genau die Würfe, die von seinen Backups über die vergangenen sieben Wochen so selten (oder meist gar nicht) zu sehen waren. Dolphins-QB Ryan Tannehill (13/24, 188 YDS, 2 TDs, INT) half mit einem desolaten Pick Six nach, als er Linebacker Rolando McClain über die Mitte überhaupt nicht registrierte. Bemerkenswert waren die Unterschiede im Running Game: Darren McFadden (29 ATT, 129 YDS) dominierte, sein Dolphins-Gegenüber Lamar Miller (7 ATT, 44 YDS) bekam überraschend wenige Gelegenheiten.
Chicago Bears (4-6) - Denver Broncos (8-2) 15:17 (0:7, 6:3, 3:0, 6:7) BOXSCORE
Es hätte alles so schön sein können aus Sicht der Bears. Quarterback Jay Cutler und Head Coach John Fox trafen auf ihr Ex-Team Denver, das gerade den turbulenten Quarterback-Tausch vollziehen musste: Peyton Manning fällt nach seinem tragischen Rekordspiel vorerst aus, Brock Osweiler durfte ran. Darüber hinaus musste aufseiten der Broncos neben Pass-Rusher DeMarcus Ware auch noch Receiver Emmanuel Sanders kurzfristig passen - alles schien in Richtung Chicago zu laufen.
Doch auf dem Platz sollte es dann alles ganz anders aussehen. Osweiler (20/27, 250 YDS, 2 TDs) lieferte eine sehr gute Partie ab, eröffnete das Spiel mal eben mit einem 48-Yard-TD-Pass auf Demaryius Thomas beim ersten Drive und leistete sich vor allem keine Turnover. Dabei profitierte er von einem guten Game Plan, der viele kurze Pässe vorsah und dem jungen QB so effektiv unter die Arme griff. Auch das Running Game (36 ATT, 170 YDS) funktionierte endlich mal wieder. Ganz anders sah das bei Osweilers Gegenüber aus.
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Cutler (18/33, 265 YDS, 2 INTs) schadete seinem Team mit den beiden Picks und hatte kaum Unterstützung vom eigenen Running Game. Dennoch hatte Chicago spät die Chance, zumindest die Overtime zu erzwingen: Nachdem sich die Bears, die ihrerseits ohne Matt Forte und ohne Alshon Jeffery auskommen mussten, den Ball nach Cutlers zweitem Turnover schnell zurückholten, marschierten sie gegen die beste Defense der Liga blitzartig das Feld runter. Jeremy Langford drückte das Ei über die Goal Line - doch die 2-Point-Conversion klappte nicht. Chicago versuchte gegen eine der beste D-Lines der Liga erneut durch die Mitte zu laufen. Ein Play Call, der durchaus hinterfragt werden darf. Der obligatorische Onside Kick landete sicher bei den Broncos.
Baltimore Ravens (3-7) - St. Louis Rams (4-6) 16:13 (0:7, 3:0, 0:6, 13:0) BOXSCORE
Es ist, man kann es schlicht und ergreifend nicht anders sagen, einfach nicht die Saison der Baltimore Ravens. Das Team, das im Laufe dieser Saison bereits Steve Smith, Terrell Suggs, Breshad Perriman und Jeremy Zuttah für den Rest des Jahres verloren hatte, musste früh im Spiel gegen die Rams den nächsten Ausfall schlucken: Running Back Justin Forsett brach sich bei einem Tackle von Aaron Donald den rechten Arm, er wird in dieser Saison ebenfalls nicht mehr spielen.
Und doch war es nicht die größte Hiobsbotschaft nach dem Pyrrhussieg über St. Louis: Kurz nach dem Spiel verkündeten die Ravens, dass sich Quarterback Joe Flacco (27/44, 299 YDS, TD, 2 INTs) einen Kreuzbandriss zugezogen hat, seine Saison ist damit selbstredend ebenfalls vorbei. Zuvor hatte er noch eine durchwachsene Partie abgeliefert: Die beiden Picks waren unentschuldbar, mit dem besten Drive des Tages aber brachte er sein Team im Schlussviertel wieder in Schlagdistanz.
So gab es das Drama-Finish: Ravens-Kicker Justin Tucker glich zunächst aus, anschließend verpassten beide Kicker die Chance auf den potentiellen Game Winner. Doch weil Case Keenum (12/26, 136 YDS, TD, FUM) den Ball per Fumble in der eigenen Hälfte verlor, bekam Tucker noch eine Chance - dieses Mal machte er aus 47 Yards alles klar. Und die Rams? Das Keenum-Experiment dürfte von kurzer Dauer sein, nach dem Auftritt würde es kaum überraschen, wenn der auf die Bank verbannte Nick Foles schon in der kommenden Woche wieder spielen würde. Umso mehr, da Keenum kurz vor Schluss eine Gehirnerschütterung erlitt. Obwohl sich auch Baltimore darauf konzentrierte, Todd Gurley (25 ATT, 66 YDS, TD) zu stoppen, kam vom Passing Game insgesamt wieder einmal viel zu wenig.
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