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Eichhörnchen, Schwergewicht, Big Fail

Im Umgang mit der Keenum-Verletzung versagten gleich mehrere Verantwortliche
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Verletzung der Woche/Held der Woche: Kann man mehr Verletzungspech haben als die Baltimore Ravens in dieser Saison? Anderen Teams brechen Rollenspieler weg, doch den Ravens fehlen seit Sonntag wohl die vier besten Spieler im Team. Nach Steve Smith Sr. und Terrell Suggs sind nun auch Quarterback Joe Flacco (Kreuzbandriss) und Running Back Justin Forsett (Armbrüche) für den Rest der Saison verloren.

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Flacco allerdings geht immerhin als Held: Trotz mutmaßlich zweier Bänderrisse im Knie blieb er am Ende der Partie gegen die Rams auf dem Feld, weil sein Team keine Timeouts mehr hatte und er keinen Abzug von zehn wertvollen Sekunden riskieren wollte um sich so auswechseln zu lassen. Und er schaffte es noch irgendwie, die Seinen in Field-Goal-Reichweite zu treiben, um die Partie vor der Verlängerung zu gewinnen. Der Stoff, aus dem Legenden entstehen! Mindestens.

Kleiner Trost für alle Ravens-Fans: Mit Backup Matt Schaub und ohne Forsett auf dem Feld steigen die Chancen auf einen ungewöhnlich hohen Draft-Pick. Baltimore bekommt es in den kommenden Wochen unter anderem noch mit Seattle, Kansas City, Pittsburgh und Cincinnati zu tun. Das am kommenden Montag anstehende Duell mit den Cleveland Browns hat so unweigerlich einen Beigeschmack von "Draft Bowl"...

Die Wette der Woche: Matt Barkley. Die Reporter staunten nicht schlecht, als Cardinals-Backup-Quarterback vor dem Sunday-Night-Kracher gegen die Cincinnati Bengals aufs Feld kam. Nicht, dass es nicht löblich wäre, wenn sich der Backup frühzeitig auch auf das Spiel einstimmt. Aber darum, das war schnell klar, ging es hier zweifellos nicht.

Stattdessen sprintete Barkley in einem bizarren Outfit, maßgeblich bestehend aus fest geklebten Handtüchern, auf den Rasen und als er an der 50-Yard-Linie angekommen war, führte er einen kurzen Tanz auf. Der Hintergrund wurde dann im Laufe des Abends klar: Barkley hatte den teaminternen Wettbewerb, bei dem es um Wurfgenauigkeit ging, unter der Woche verloren. Und Wettschulden sind ja bekanntermaßen Ehrenschulden!

Der Big Point der Woche: Green Bays Sieg in Minnesota. Die NFC North läuft, soviel ist seit Sonntagabend einmal mehr klar, nach wie vor durch Green Bay. Die Packers kamen mit der Hypothek von drei Pleiten in Folge nach Minnesota, wo sich die Vikings in der Vorwoche an die Spitze der Division geschoben hatten. Der Pass-Rush war komplett eingeschlafen, das Running Game funktionierte nicht mehr und die Receiver machten keine Plays. Kurzum: Man bekam das Gefühl, dass rund um Aaron Rodgers und Co. eine Art Untergangsstimmung eingesetzt hatte.

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Doch Green Bay gab die souveräne Antwort, die das Team seit Jahren auf Division-interne Konkurrenz gibt: Die Packers zerstörten Minnesotas O-Line und bereiteten Vikes-QB Teddy Bridgewater einen ganz harten Nachmittag, während Running Back Eddie Lacy über seine Pause in der Vorwoche offenbar das ein oder andere Pfund verloren hat und plötzlich wieder mehr nach dem Lacy der vergangenen Jahre aussah. Das 30:13 auswärts in Minnesota war ein Statement - und so muss man doch wieder unweigerlich an Rodgers' berühmte Aufforderung zurückdenken: R-E-L-A-X.

Das Versagen der Woche: Der Umgang mit Case Keenum. Jeder, und ich meine wirklich JEDER, der das Spiel zwischen den St. Louis Rams und den Baltimore Ravens im Fernsehen sah, wusste, dass Case Keenum diesen Hit nicht einfach so weggesteckt hatte. Als der Pass-Rush den Rams-QB spät im Spiel erwischte, knallte dessen Kopf auf den Boden. Keenum hielt sich anschließend den Kopf und beim Versuch, wieder aufzustehen, landete er wieder auf dem Rasen.

Kurzum: Es war eine nahezu klassische Szene eines Spielers, der gerade eine Gehirnerschütterung erlitten hatte. Doch weder sein Team, noch die Schiedsrichter oder die unparteiischen Ärzte vor Ort griffen ein und so blieb Keenum im Spiel - nur um zwei Snaps später das Ei per Fumble zu verlieren, was schließlich das Game-Winning-Field-Goal der Ravens ermöglichte. Doch das sportliche Ergebnis sollten hier nicht im Vordergrund stehen, sondern vielmehr der dilettantische Umgang aller Beteiligten mit der Gesundheit eines Spielers.

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Rams-Co-Trainer Reggie Scott kam zwar aufs Feld, laut dem Bericht von Rams-Coach Jeff Fisher teilte Keenum ihm aber mit, dass es ihm gut gehe - man kann nur hoffen, dass das nicht der alleinige Grund dafür war, dass Keenum auf dem Platz bleiben durfte. Es wäre ein Armutszeugnis. Die NFL untersucht den Vorfall wohl bereits und bei einer weiteren Aussage von Fisher muss man doch arg kritisch sein. Fisher betonte am Montag: "Man kann da niemanden verantwortlich machen." Ich fürchte, diese Aussage würde ich persönlich so nicht unterschreiben.

One-Hit-Wonder der Woche: Patrick DiMarco! Kennt ihr nicht? Der Fullback der Atlanta Falcons hatte in dieser Saison noch nicht viel zustande gebracht, was Offensiv-Stats angeht. Doch dann fand ihn Matt Ryan gleich zweimal für einen Touchdown! Selbstredend seine ersten beiden der Saison. Verloren wurde das Spiel gegen die Colts aber dennoch. Und vermutlich wird es auch die einzige nennenswerte Performance des Fullbacks in dieser Saison bleiben.

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