Kansas City Chiefs (10-5) - Cleveland Browns (3-12) 17:13 (10:0, 7:3, 0:7, 0:3) BOXSCORE
Willkommen in der Postseason, Kansas City! Ein Sieg aus den ersten sechs Saisonspielen, nun eine Siegesserie von neun Partien - die Aschenputtel-Story ist perfekt! Dabei mussten sie allerdings bis zur letzten Sekunde zittern - dann schmetterte Johnny Manziel seinen Helm frustriert auf den Boden. Seine eigene Aschenputtel-Story war geplatzt.
Nachdem die Chiefs spielend leicht auf 10:0 davongezogen waren und alles nach einem leichten Sieg aussah, hatte "Johnny Football" (136 Passing Yards, 108 Rushing Yards) nämlich in Halbzeit zwei seinen großen Auftritt, führte die Browns mit guten Pässen und seiner Big-Play-Ability, vor allem bei improvisierten Laufspielzügen, wieder heran. Dann verwandelte er Sekunden vor dem Ende sogar einen vierten Versuch mit einem Pass auf Darius Jennings. Aber bevor er ein letztes Hail Mary knapp hinter der Mittellinie versuchen konnte, war die Uhr heruntergelaufen - die Chiefs hatten gewonnen.
Auf Seiten von Kansas City war die Verteilung zwischen Running Game (136 YDS) und Alex Smith (125 YDS, 2 TDs, INT) fast perfekt, wobei dessen getippte Interception im zweiten Viertel mit einem Pick von Manziel im Gegenzug wieder wettgemacht wurde. Dazu blockten die eigenen Special Teams ein Field Goal kurz vor der Pause. Die Chiefs haben eine Wild Card sicher - jetzt wird gewartet, was Denver liefert und wohin die Reise im Januar geht.
Miami Dolphins (5-10) - Indianapolis Colts (7-8) 12:18 (0:8, 6:7, 3:0, 3:3) BOXSCORE
"Komplett lächerlich", sei die Meldung, wonach Franchise-Legende Peyton Manning 2011 Wachstumshormone eingenommen soll, ein "tumber Versuch, Peyton's Ruf zu beschmutzen". Nachdem Indy sich vor der Partie auf die Seite des früheren Quarterbacks geschlagen hatte, schien das Team angestachelt in die Partie gegen die Dolphins zu gehen - zugegeben, es ging ja auch noch um die Playoffs.
Ob Matt Hasselbeck im möglichen Saisonfinale am nächsten Sonntag allerdings noch helfen kann, ist fraglich. Der Backup von Andrew Luck verletzte sich nach einer Begegnung mit einem Pass Rusher früh an der Schulter und musste schon zum vierten Mal in Serie eine Partie verlassen. Backup Charlie Whitehurst (78 YDS) brachte die Partie mehr oder weniger über die Zeit, weil die Dolphins trotz einer Menge Yards nicht punkteten und Running Back Frank Gore mit 85 Yards und zwei Touchdowns, darunter ein überragender 37-Yard-Score, die Zeit zurückdrehte. Die Defense steuerte eine Safety und einen Pick von Vontae Davis in der eigenen Endzone bei.
Trotzdem hätten die Dolphins die dritte Niederlage in Folge vor einem halbleeren Stadion verhindern können. Ryan Tannehill (329 YDS) führte das Team in der letzten Minute bis an die 5-Yard-Linie, aber dann folgten drei Incompletions - und bei Fourth Down ein falsch getimter Snap, der das Spiel mit dem sechsten Sack der Colts beendete. Björn Werner stand bei den Colts im Kader, blieb aber weitgehend unsichtbar.
New York Jets (10-5) - New England Patriots (12-3) 26:20 OT (3:0, 7:3, 7:10, 3:7, 6:0) BOXSCORE
Wieder mal ein suboptimaler Tag für die Patriots in punkto Verletzungen. Ohne die Receiver Edelman und Amendola waren sie zu den Jets gereist, und schon in der Anfangsphase verletzte sich Tackle Sebastian Vollmer - sein Arbeitstag war beendet. Bis auf Gronk waren damit kaum Alternativen in der Offense vorhanden, und so probierte man es schon in der ersten Halbzeit mit sechs verschiedenen Running Backs, Gimmick Plays wie Wildcat-Formationen und Flea-Flickern und allerlei kreativen Varianten. Trrotzdem waren es zur Halbzeit nur 113 Yards Raumgewinn, die Jets führten dank eines starken Running Games mit 10:3.
Und als Brady (231 YDS, TD, INT) zu Beginn der zweiten Halbzeit eine Interception zu seinem früheren Teamkollegen Darrelle Revis warf und Ryan Fitzpatrick (296 YDS, 3 TDS) im Gegenzug mit einem 33-Yard-Touchdown auf Brandon Marshall erhöhte, sah es richtig übel aus. Marshall wurde dabei übrigens der erste Spieler der NFL-Geschichte mit sechs Spielzeiten zu je mindestens 100 Catches.
Aber dann musste es die Defense richten: Jamie Collins stürzte sich nach einem Sack-Fumble von Fitzpatrick als erster auf den Ball und verkürzte auf 13:20, und dann führte Brady seine Rumpftruppe knapp zwei Minuten vor dem Ende zum Ausgleich. Die Jets vergaben ihre letzte Chance und auch Bill Belichick gab sich mit der Overtime zufrieden - wo er dann aber überraschte und den Jets die erste Chance zum Punkten gestand, obwohl die Pats den Münzwurf gewannnen.
Die Chance ließ sich Fitzpatrick nicht entgehen: Mit einem 48-Yard-Pass auf Quincy Enunwa führte er seine Offense über das Feld, wenig später fing Eric Decker den Touchdown zum Sieg. Damit wären die Jets mit einem Sieg in einer Woche gegen Buffalo sicher in den Playoffs vertreten. Die Patriots dagegen müssen wieder um den Top Seed in der AFC bangen - viel wichtiger ist für Belichicks Team allerdings, endlich seine verletzten Spieler zurückzubekommen.
Tampa Bay Buccaneers (6-9) - Chicago Bears (6-9) 21:26 (7:0, 0:13, 7:0, 7:13) BOXSCORE
Mit nur noch wenigen Sekunden auf der Uhr holte Jameis Winston (15/29, 295 YDS, 2 TDS, INT) aus, feuerte einen Hail-Mary-Pass über 43 Yards in die Endzone - und der Verzweiflungsversuch landete doch tatsächlich in den Armen von Austin Safarian-Jenkins. Touchdown mit noch einer Sekunde zu spielen. Dumm nur, dass die Bears mit 12 Punkten geführt hatten...
In einem Spiel zweier Teams ohne Playoff-Ambitionen dominierten die Bears mit insgesamt 175 Rushing Yards den Ballbesitz und hatten in Ka'Deem Carey eine Überraschungswaffe. Carey fing einen Touchdown-Pass von Jay Cutler und lief für einen weiteren Score über die Linie. Dazu durften sich die Bears über gleich vier Field Goals von Robbie Gould und drei Turnover der Bucs freuen, darunter eine Winston-Interception an der Goal Line. Tampa bleibt so nur noch, sich für die kommende Saison warmzuspielen - und Running Back Doug Martin (49 YDS, TD) möglichst den Rushing-Titel zu sichern. Martin kämpft mit Adrian Peterson um die Krone des besten Rushers des Jahres.
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