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Vikes schlagen ideenlose Packers

Adrian Peterson hatte schon vor Spielbeginn den Rushing-Titel sicher
© getty

Die Minnesota Vikings (11-5) haben das Endspiel um die NFC North gegen die Green Bay Packers (10-6) mit 20:13 für sich entschieden. Im letzten, defensiv geprägten, Spiel der Regular Season konnte die Offense der Vikings mehr Akzente setzen, während sich die Probleme im Passing Game der Packers fortsetzen. Das Playoff-Bild ist jetzt komplett.

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Da die Vikings durch den Sieg den Division-Sieg einfahren, springen sie auf den Nummer-3-Seed und empfangen in der jetzt anstehenden Wildcard-Runde die Seattle Seahawks. Green Bay auf der anderen Seite hat seine Chance auf ein Heimspiel verpasst, die Packers reisen am kommenden Wochenende zum NFC-East-Champion Washington Redskins.

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Green Bay weiß im Vorfeld bereits, woran es zu arbeiten gilt: Die Packers-Offense tat sich auch gegen Minnesotas Defense extrem schwer, Aaron Rodgers (28/44, 291 YDS, TD, INT) konnte das Team nicht alleine tragen. Die Vikings bemerkten früh, dass auch ihr Passing Game um Teddy Bridgewater (10/19, 99 YDS, INT) wenig ausrichtete, konnten sich aber auf ein gutes Running Game (27 ATT, 151 YDS, TD) verlassen. Gleiches ließ sich über Green Bay mitnichten sagen.

Die Stimmen:

Mike Zimmer (Head Coach Vikings): "Wir haben hier vor zwei Jahren damit angefangen, etwas Besonderes zu bauen. Die Jungs kämpfen, sie arbeiten hart. Das sind gute Jungs. Wo wir jetzt stehen, ist keine Überraschung, das Team hat sich diese Gelegenheit verdient. Wir haben heute mit viel Herz gespielt, diese Mannschaft hat viel Charakter. Ich bin stolz auf sie."

Everson Griffen (Vikings-D-Liner): "Das war ein toller Auftritt des ganzen Teams. Wir haben Druck gemacht, alles gegeben und gewonnen. Ich freue mich wirklich darüber, davon haben wir seit dem ersten Tag im Training Camp gesprochen. Unsere Träume sind wahr geworden."

Mike McCarthy (Head Coach Packers): "Herzlichen Glückwunsch an Minnesota zum Division-Titel. Natürlich sind wir enttäuscht darüber, dieses Spiel heute zuhause zu verlieren. Wir haben nicht gut genug gespielt. Ich habe dem Team gesagt, dass es jetzt wichtig ist, das Ruder herum zu reißen. Es ist Playoff-Zeit."

Aaron Rodgers (Packers-Quarterback, über den Playoff-Gegner): "Washington hat ein gutes Team, wir müssen uns jetzt darauf konzentrieren. Vom Ablauf her ist es eine normale Woche, denn wir spielen am Sonntag. Wir werden bereit sein. Aber wir müssen konstanter spielen. Gelingt uns das, können wir eine Serie starten."

Der Spielfilm:

Vor dem Kick-Off: Klare Ausgangslage in der NFC North: Der Sieger des Endspiels in Green Bay darf sich die Division-Krone aufsetzen, der Verlierer zieht lediglich per Wildcard in die Playoffs ein. Das Ticket für die Postseason haben beide Teams in jedem Fall schon gelöst und durch den Sieg der Seahawks in Arizona steht auch das Seeding-Szenario schon fest: Gewinnt Green Bay, empfangen die Packers die Vikings in der Wildcard-Runde direkt wieder.

Schafft Minnesota aber den Auswärtssieg in Lambeau, reisen die Seahawks zu den Vikes. Green Bay müsste dann nach Washington. Bitter für die Vikings: Defensive Tackle Linval Joseph fällt, genau wie Receiver Charles Johnson, aus. Anthony Barr und Harrison Smith dagegen sind fit. Außerdem kommt Minnesota mit dem 49:17-Triumph über die Giants im Gepäck. Green Bay auf der anderen Seite verlor in Arizona klar mit 8:38 - und ließ dabei neun Sacks zu. Am Sonntagabend müssen die Packers jetzt erneut ohne Tackle David Bakhtiari ran, auch Cornerback Sam Shields muss passen.

23.: Es ist bis dato eine äußert defensiv geprägte Partie, obwohl die Coaches aggressiv vorgehen: Minnesota legt gleich nach wenigen Minuten mit einem Fake Punt los, Green Bay spielt kurz darauf ein Fourth Down aus. Beide Teams starten davon abgesehen im kalten Lambeau mit intensivem Running Game, daraus resultierend streuen vor allem die Vikings gut ihre Play-Action-Pässe ein - Teddy Bridgewater verpasst aber den möglichen Touchdown-Pass auf seinen freien Receiver. So gibt es je ein Field Goal, ansonsten aber vor allem Punts. 3:3.

30.: Minnesota kommt in die Redzone, mehr als ein Field Goal springt aber auch dieses Mal nicht heraus. Weil aber von Green Bays Offense seit dem ersten Drive nahezu überhaupt nichts mehr kommt, erhalten die Vikings den Ball nochmals zurück - und punten ihrerseits. Es ist und bleibt ein Spiel für Defensiv-Fanatiker: 6:3 Vikings zur Pause.

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35.: TOUCHDOWN! Es geht doch! Ein schlechter Punt von Packers-Punter Tim Masthay zum Start der zweiten Hälfte beschert Minnesota eine gute Ausgangslage, die Vikings setzen jetzt fast schon stur auf ihr Running Game - und werden belohnt: Adrian Peterson drückt das Ei aus wenigen Yards über die Goal Line, nachdem er, gemeinsam mit Adam Thielen, Minnesota zuvor in Position gebracht hatte. 13:3 Vikings!

40.: Jetzt haben auch die Packers ihr erstes Big Play: Bridgewater versucht den Ball unter enormem Druck irgendwie mit links noch weg zu bekommen, Micah Hyde passt aber auf: Mit einer Hand schnappt er sich spektakulär die Interception! Allein - es hilft nichts. Kurz darauf schlägt Everson Griffen Rodgers den Ball aus der Hand und Captain Munnerlyn trägt ihn zurück in die Endzone. Green Bay steht spätestens jetzt komplett mit dem Rücken zur Wand! 20:3 Vikings.

46.: Wir haben das erste echte Lebenszeichen der Packers-Offense seit dem ersten Drive! Die Pass-Protection hält endlich einmal wirklich Stand, so dass Rodgers durch seine Reads gehen und den Receivern Zeit verschaffen kann. Schließlich findet A-Rod Tight End Richard Rodgers, der in die Endzone springt. Beginnt jetzt die Aufholjagd? 20:10 Vikings. Bitter aus Sicht der Gäste: Adrian Peterson ist aufgrund einer Rückenverletzung zumindest vorerst raus...

54.:...und es wird nicht wirklich besser für Minnesota. Auch Tight End Rhett Ellison ist jetzt mit einer Knieverletzung draußen, Ellison ist vor allem im Run Blocking extrem wertvoll für die Vikes. Green Bay verkürzt per Field Goal auf 13:20 und darf gleich nochmal ran! Cordarrelle Patterson trägt den folgenden Kickoff tief in die Hälfte der Hausherren zurück, aber Kicker Mason Crosby (!) erwischt ihn von hinten und schlägt Patterson den Ball aus der Hand! Fumble, Packers Football!

58.: Und die Packers können es nicht nutzen. Zwar gelingen endlich ein paar längere Passversuche, so dass Green Bay schnell in der Red Zone steht. Doch bei Fourth Down and Goal läuft Rodgers (wieder einmal) die Zeit davon und so wirft er einen viel zu riskanten Pass, Cornerback Xavier Rhodes lässt sich nicht zwei Mal bitten. Peterson kehrt daraufhin auf den Platz zurück - und hat enormes Glück, dass Bridgewaters Fumble bei der Ballübergabe zurück zu ihm springt! Green Bay bekommt den Ball per Punt trotzdem nochmals, aber der Hail Mary in der Schlusssekunde gelingt nicht. Die Vikings gewinnen die NFC North!

Der Star des Spiels: Minnesotas Defense. Die Cornerbacks nahmen die Receiver aus dem Spiel, die Front Seven dominierte Green Bays O-Line: Es war aus Sicht der Vikings die ideale Symbiose zwischen Front und Secondary. Ähnlich wie auch Arizona in der Vorwoche störte Minnesota so den empfindlichen Rhythmus der Packers-Offense massiv und entwaffnete Green Bay über weite Strecken fast vollständig. Als nächstes wartet mit der Seahawks-Offense ein anderes Kaliber, doch die Vikes scheinen bereit. Will man aus der Defense einen Spieler herausheben, wäre es Everson Griffen, auf den Green Bays O-Line überhaupt keine Antwort hatte.

Der Flop des Spiels: Aaron Rodgers: Ja, die personell angeschlagene O-Line hatte ihre liebe Mühe und ja, die Receiver liefen sich wieder einmal viel zu selten frei - in beiden Mannschaftsteilen fehlt die Qualität. Doch auch wenn man all das mit einberechnet, war es schlicht und ergreifend kein gutes Spiel von A-Rod: Waren die Receiver mal frei, entschied sich Rodgers mehrfach für den falschen Read. Bei der Interception in der Endzone hätte er Jones nach außen schicken können, entschied sich aber für den deutlich riskanteren Pass nach innen. Beim Schlussdrive hatte er mit einer Beinahe-Interception Glück. Es war für Rodgers selbst unter diesen schwierigen Umständen heute mehr möglich, als er auf dem Platz ablieferte. Bridgewater auf der anderen Seite allerdings war fast noch schwächer und auch von Eddie Lacy kam viel zu wenig.

Das fiel auf:

  • Vor allem fiel die Dominanz der beiden jeweiligen Front Seven auf. Der Pass-Rush klappte auf beiden Seiten extrem gut, was in Kombination mit den anhaltenden Problemen der Packers-Receiver sowie den Ungenauigkeiten von Minnesotas Teddy Bridgewater zu großen Schwierigkeiten im Passing Game beider Teams führte.

  • Minnesota scheute, wie schon so viele Packers-Gegner in den vergangenen Wochen, die Eins-gegen-Eins-Duelle mit den Packers-Receivern mitnichten. Der Erfolg gab Coach Mike Zimmer Recht: Die Vikings-Cornerback spielten aggressiv und gewannen ihre Duelle fast durchgehend, und wieder konnten sich die Receiver nicht frei laufen. So wuchs unweigerlich der Druck durch den Pass-Rush auf Rodgers.
  • Die Folge: Es war lange eine von vielen enttäuschenden Vorstellungen der Packers-Offense, denn auch im Running Game brachte Green Bay kaum etwas zustande. Zwar sah Eddie Lacy anfangs noch gut aus, der vielversprechende Start sollte aber nicht von Dauer sein. 26 Versuche für 76 Yards standen am Ende zu Buche. Erst als Rodgers im Schlussviertel das Tempo anzog und die Vikes-Defense müder wurde, gab es mal ein wenig Rhythmus im Passing Game.
  • Defensiv versuchte Green Bay einige Dinge, auffällig dabei: Der vom Pass-Rusher zum Teilzeit-ILB umfunktionierte Clay Matthews war merklich häufiger dafür zuständig, einen Running Back im Passspiel zu decken.
  • Die Vikings lieferten Green Bay am Ende gleich mehrere Gelegenheiten auf dem Silbertablett: Pattersons Fumble, Bridgewaters Fumble - die Chancen für die Packers, das Spiel zu gewinnen, waren zweifellos da. Doch Green Bays Offense kann aktuell selbst aus guter Field Position kaum Kapital schlagen, und so stand am Ende die dritte Pleite im dritten Division-Heimspiel dieser Saison.

Der Schedule: Week 17 im Überblick

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