Super Bowl XLII, 2007: New York Giants - New England Patriots 17:14
Für die Patriots hätte alles so schön sein können. Als erstes Team seit den berühmten 1972er Dolphins gelang New England eine Regular Season ohne Niederlage, eine sensationelle Offense um Tom Brady, Randy Moss, Wes Welker und Co. pflügte durch die Liga. Die Patriots galten für viele schon vor dem Super Bowl als bestes Team aller Zeiten und waren mit einer möglichen perfekten Saison auf dem Weg in die Geschichtsbücher.
Die Giants auf der anderen Seite? Es war eine komplett andere Ausgangslage. Mit zehn Siegen gerade so in die Playoffs gekommen, wollte New York als erstes Wildcard-Team überhaupt einen Super Bowl gewinnen. Die G-Men fanden dafür den genau richtigen Ansatz: Eine von den Defenses dominierte Partie, die von Turnovern und Punts auf beiden Seiten geprägt war. Folgerichtig dauerte es bis ins Schlussviertel, ehe dieser Super Bowl so richtig explodierte.
Zunächst schaffte es der haushohe Favorit, gut zweieinhalb Minuten vor dem Ende mit 14:10 in Führung zu liegen. Doch es folgte ein Drive, der den für die Patrios vermeintlich schon reservierten Platz in den Geschichtsbüchern einnahm. Eli Manning führte seine Giants 83 Yards das Feld runter, unter anderem mithilfe des vielleicht verrücktesten Catches in der Super-Bowl-Geschichte: David Tyree presste das Ei, nachdem sich Manning aus großer Bedrängnis befreit hatte, mit einer Hand an den Helm und fing so den Pass ! Ein unglaublicher, ein eigentlich unmöglicher Catch, der New York einen der großen Super-Bowl-Schocker ermöglichte. Vier Plays später fing Plaxico Burress den Game-Winner.
Super Bowl XXXIV, 2000: St. Louis Rams - Tennessee Titans 23:16
Im Football zählt jedes Yard - nie war diese Binsenweisheit zutreffender als am 30. Januar 2000 im Georgia Dome zu Atlanta. Ex-Arena-League-QB Kurt Warner und seine St. Louis Rams kamen mit 13 Regular-Season-Siegen im Gepäck, die "Greatest Show on Turf" um Warner, Marshall Falk und Isaac Bruce war eine spektakuläre Offense, die Defenses das Fürchten lehrte.
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Das war zunächst auch gegen Tennessee nicht anders: 294:89 Yards standen nach der ersten Hälfte auf dem Rams-Konto. Der Spielstand allerdings? Lediglich 9:0. Es dauerte bis Mitte des dritten Viertels, ehe die Rams ihren ersten Touchdown schafften und so hatte Tennessee am Ende die Chance auf den Ausgleich.
Quarterback Steve McNair bot einen der dramatischsten Drives der Super-Bowl-Geschichte und beim letzten Spielzug fand er schließlich Kevin Dyson. Der versuchte alles, um sich in die Endzone zu kämpfen, doch Linebacker Mike Jones stoppte ihn an der 1-Yard-Line. Bis heute steht jener Moment als "One Yard Short" in den NFL-Geschichtsbüchern und die Defense, nicht die Offense, sicherte den Rams den Ring.
Super Bowl XLIII, 2008: Pittsburgh Steelers - Arizona Cardinals 27:23
Was war zu Beginn jener Postseason nicht alles geschrieben worden. Die Cardinals wurden von einigen Experten als "schlechtestes Playoff-Team aller Zeiten" abgestempelt, die Tatsache, dass Arizona mit einer 9-7-Bilanz Heimrecht in den Playoffs genoss sorgte für die bis heute altbekannten Debatten. Doch ein Playoff-Run (fast) wie im Hollywood-Film sollte folgen.
Auf den Schultern von Kurt Warner, der Jahre nach seiner Zeit in St. Louis als Backup durch die Liga wanderte, sowie eines überragenden Larry Fitzgerald kämpften sich die Cardinals durch die Playoffs. Einem 30:24-Sieg über Atlanta folgte ein 33:13 bei den Carolina Panthers, im NFC-Championship-Game wurden die Philadelphia Eagles mit 32:25 aus dem Weg geräumt. Alles schien bereitet für ein mögliches Happy End - wenngleich Arizona, die Franchise hatte zwischen 1947 und 1998 kein Postseason-Spiel gewonnen, auch in das Spiel gegen Pittsburgh als klarer Underdog ging.
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Ein sensationelles Spiel folgte. Zunächst schien alles seinen erwarteten Gang zu nehmen, die Steelers begannen stark. Doch Arizona hätte zur Pause führen können - stattdessen folgte einer der denkwürdigsten Super-Bowl-Momente. Warner visierte Anquan Boldin von der 1-Yard-Line an, aber Linebacker James Harrison trug den Ball 100 Yards zurück in die Endzone. Trotzdem blieb es ein spannendes Spiel und ein 64-Yard-Touchdown von Fitzgerald (115 YDS, 2 TDs im Schlussviertel) brachte die Cardinals 2:34 Minuten vor Schluss erstmals überhaupt in Führung.
Der Schlussspunkt gehörte aber den Steelers. Ben Roethlisberger legte einen sensationellen Drive aufs Parkett und krönte selbigen mit einem unfassbaren Touchdown-Pass auf Santonio Holmes. Ein absolut dramatischer Super Bowl endete anschließend mit einem Warner-Fumble beim Hail-Mary-Versuch.