New York Giants (3-3) - Baltimore Ravens (3-3) 27:23 (0:10, 7:0, 10:3, 10:10) BOXSCORE
222 Yards! Persönlicher Rekord! Zwei Touchdowns! Odell Beckham ist zurück - und wie! Dabei sah es zunächst überhaupt nicht danach aus: Beckham begann das Spiel mit einem Fumble beim ersten Giants-Play from Scrimmage, in der ersten Hälfte war er erneut fast komplett abgemeldet und musste aufgrund einer Hüftblessur gar für mehrere Minuten raus.
Was dann aber folgte war eine Explosion in der zweiten Hälfte: Baltimores Pass-Rush war viel zu zahnlos, so dass die Löcher in der Secondary nach und nach größer wurden - und Beckham war zur Stelle: Ein 75-Yard-Touchdown diente als Weckruf an die eigene Offense, die in der ersten Halbzeit mehrfach Buhrufe von dem eigenen Fans erhalten hatte und nur aufgrund eines 25-Yard-TD-Catches von Undrafted Free Agent Roger Lewis Jr. in Reichweite blieb.
Denn Baltimore hatte seine Sache zunächst gut gemacht. Das Running Game über Terrance West (23 ATT, 87 YDS, 2 TD) funktionierte, die Defense begann stark und im Running Game war für die Giants ohnehin einmal mehr nichts zu holen. Nach Beckhams langem Touchdown aber scheiterten die Ravens an einem Fourth-and-Goal.
Trotzdem ging Baltimore durch Wests zweiten Touchdown spät im Schlussviertel in Führung - und dann folgte Beckhams großer Auftritt: OBJ trug einen Slant 66 Yards zum Game Winner in die Endzone, rastete anschließend an der Seitenlinie komplett aus und ließ seinen Emotionen freien Lauf. Die Defense hielt im Gegenzug, auch wenn Landon Collins die mögliche Interception zum entspannteren, vorzeitigen Ende fallen ließ.
Detroit Lions (3-3) - Los Angeles Rams (3-3) 31:28 (7:7, 7:7, 7:7, 10:7) BOXSCORE
Case Keenum war so kurz davor! Der Rams-Quarterback lieferte in Detroit teilweise ein beeindruckendes Spiel ab, brachte zwischendurch 19 Completions in Folge zustande (neuer Rams-Rekord) und hatte die Lions, die mit Comebacker Ziggy Ansah wieder einen besseren Pass-Rush zustande brachten, am Rande der Pleite.
Das Problem: Keenum (27/32, 321 YDS, 3 TD, INT; 3 ATT, 7 YDS, TD) hatte den Sieg genau wie die Niederlage in der eigenen Hand. Denn als Detroit spät per Field Goal in Führung gegangen war, hatten die Rams noch die Chance zumindest auf den Ausgleich. Doch Keenum versuchte den schnellen, langen Pass zu erzwingen - und erntete die Spiel-beendende Interception.
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Davor hatten die beiden Teams Punch auf Punch ausgetauscht. Detroit begann stark, zog wieder sein gut getimtes Passing Game auf und Matthew Stafford (23/31, 270 YDS, 4 TD) fand wieder einmal Marvin Jones in der Endzone. Die Rams, bei denen das Run-Blocking zumindest anfangs verbessert wirkte, antworteten durch den ersten Touchdown des starken Kenny Britt (7 REC, 136 YDS, 2 TD) sowie durch Keenums TD-Run, die Lions glichen durch Roberts wieder aus.
So ging es weiter - bis Detroits spätes Field Goal schließlich die Lions-Führung und letztlich auch die Entscheidung brachte. Doch eine andere Szene als Keenums anschließende Interception dürfte Rams-Fans weiter beschäftigen: Bei Fourth Down und weniger als einem Yard vor der Goal Line bekam L.A. den Ball kurz vor der Halbzeitpause nicht in die Endzone gedrückt - ein Touchdown, der den Unterschied hätte ausmachen können.
Miami Dolphins (2-4) - Pittsburgh Steelers (4-2) 30:15 (3:8, 13:0, 7:0, 7:7) BOXSCORE
Man könnte es sich leicht machen und auf die Steelers-Offense schauen: Das Receiving-Corps angeschlagen, Heyward-Bey, der mit einem 60-Yard-TD-Run für den ersten Touchdown des Spiels sorgte, musste im Laufe des Spiels verletzt raus - und das gleiche Schicksal ereilte auch Ben Roethlisberger: Eine Knieverletzung zwang Big Ben für mehrere Minuten raus, weitere Untersuchungen sollen folgen.
Doch war das nur ein kleiner Teil im Puzzle des größten Upsets dieser Woche - denn spielentscheidend war, wie problemlos die Dolphins, eigentlich eines der schlechtesten Rushing-Teams der Liga, ihr Running Game aufziehen konnten.
Jay Ajayi (25 ATT, 204 YDS, 2 TD), der trotz des Comebacks von Arian Foster von Beginn an ran durfte, war teilweise nicht zu stoppen und Miami zeigte hier endlich den Ansatz einer offensiven Identität: Ein Power Running Game, gemischt mit Outside Zone Runs.
Selbst das allerdings hätte Pittsburgh eigentlich reparieren können müssen. Gegen eine der anfälligsten Secondarys überhaupt gelang es der brandgefährlichen Steelers-Offense allerdings nicht, ihr gefürchtetes Passing Game aufzuziehen. Roethlisberger (19/34, 189 YDS, TD, 2 INT) agierte ungenau und stand stärker unter Druck, als zuvor erwartet. Vom Running Game kam ebenfalls viel zu wenig, während kein Wide Receiver die 40-Yard-Marke durchbrach.
Chicago Bears (1-5) - Jacksonville Jaguars (2-3) 16:17 (0:0, 10:0, 3:0, 3:17) BOXSCORE
Zumindest das Ergebnis dürfte dem Trainerstab weiter Luft geben - die Leistung, insbesondere in der Offense, allerdings muss auch in diesem Spiel Grund zur Sorge geben. Wieder einmal kam vom Running Game so gut wie nichts, während Blake Bortles (20/33, 271 YDS, TD, INT) Fehler an Fehler reihte und erneut technische Schwächen offenbarte.
Die Offense fand so nie ihren Rhythmus, Bortles hatte vor Chris Ivorys kurzem Touchdown-Run zu Beginn des Schlussviertels noch Interception-Glück und auch der ultimative Game Winner war ein Zufallsprodukt: Arrelious Benn hatte einen Pass über die Mitte gegangen, fiel zu Boden und die Bears-Verteidiger hakten den Spielzug ab. Allerdings hatte kein Gegenspieler Benn berührt, der so kurzerhand aufstand und zum 51-Yard-Touchdown in die Endzone lief.
Es passte zum gesamten Auftritt der Jags-Offense, und auch die Defense hatte schlicht zu viele Lücken. Bears-Quarterback Brian Hoyer (30/49, 302 YDS) sammelte im internen Duell mit Jay Cutler weiter Argumente für sich und Jordan Howard (15 ATT, 34 YDS, TD) gelang sein erster NFL-Rushing-Touchdown.
Darüber hinaus beendete Hoyer auch zumindest vorerst die Diskussionen um seinen Draht zu Alshon Jeffery, Chicagos Nummer-1-Receiver verzeichnete mit sieben Receptions (93 Yards) einen persönlichen Saison-Höchstwert. Nach Benns irrem Touchdown allerdings brachte Hoyer nicht mehr zurück, Jacksonvilles Defense hielt bei Fourth Down.