(Falcons, Bears, @Chiefs, Seahawks)
Keine einfache Saison in Tampa: Nach dem Ausfall von Doug Martin fehlte der Offense die Balance, bis Jacquizz Rodgers auf beachtliche Art und Weise einsprang. Jetzt fällt aber auch Rodgers aufgrund einer Fußverletzung vorerst aus, während die O-Line in puncto Run-Blocking weiterhin zum unteren Durchschnitt gehört - bestenfalls. Zwei der drei Siege kamen gegen die Panthers ohne Cam Newton sowie gegen die grausame 49ers-Run-Defense zustande, während im Passing Game Mike Evans für fast ein Viertel (595 von 1668) der Bucs-Passing-Yards sowie knapp die Hälfte (6/14) der Passing-Touchdowns verantwortlich ist. Der Ausfall von Vincent Jackson sowie die Entlassung von Austin Seferian-Jenkins helfen da natürlich wenig. Jameis Winston hat nach wie vor seine Hochs und Tiefs, vor allem aber bleibt die Secondary eine der ligaweit anfälligsten.
23. Carolina Panthers (2-5)(@Rams, Chiefs, Saints, @Raiders)
Quo vadis, Carolina? War die 8-Sack-Gala gegen Arizona am Sonntag der Anfang der Rückkehr zu alter Stärke, oder doch eher dem Play-Calling und der desolaten Offensive Line der Cards geschuldet? Klar ist: Nur wenn die Defense-Front dominiert, kommt Carolina zurück in die Spur - denn nur so können die Panthers ihre Schwächen in der Secondary überdecken, die Carson Palmer trotz allem 363 Passing-Yards und drei Touchdowns bei 76 Prozent angekommenen Pässen erlaubte: Carolina lässt zur Saisonmitte die meisten Yards pro Pass zu (8,5). Offensiv muss jetzt konstanter wieder mehr vom Running Game kommen, was untrennbar mit der Gesundheit von Jonathan Stewart verbunden ist. Andernfalls drohen weitere Shootouts wie vor zwei Wochen in New Orleans, und in diesen Spielen werden Carolinas Schwächen deutlich aufgedeckt.
22. Arizona Cardinals (3-4-1)(49ers, @Vikings, @Falcons, Redskins)
Aus einer Saison mit unglücklichen Fügungen und verpassten Gelegenheiten - etwa beim Opener gegen New England oder beim dramatischen Unentschieden gegen Seattle - wird aus Cardinals-Sicht zunehmend eine Spielzeit mit sich wiederholenden Problemen. Die Offensive Line ist unglaublich anfällig in der Pass-Protection, während Carson Palmer die sensationelle Präzision bei den langen Bällen, die er in der Vorsaison hatte, nicht mehr gelingt: Bei Pässen über 20 Yards hatte er 2015 ein QB-Rating von 96,3 in dieser Saison eines von 28,6. Das hängt natürlich auch mit der O-Line zusammen, die in Jared Veldheer zu allem Überfluss gerade ihren besten Pass-Blocker verloren hat. Deutlich erkennbares Thema: Wenn David Johnson, aktuell Arzionas mit Abstand bester Offense-Spieler, die Offense nicht tragen kann - wie jüngst gegen Carolina - bekommen die Cards Probleme. Lichtblicke neben Johnson: Der deutlich verbesserte Pass-Rush (21 Sacks), Cornerback Patrick Peterson und Safety Tony Jefferson. Doch auch die zumeist gute Defense, insbesondere in der Secondary wieder auf höchstem Level (6,2 Yards pro Pass, 5 TD, 9 INT durch die Luft) unterwegs, muss jetzt umbauen - Tyrann Mathieu fällt vorerst aus und die Probleme im Slot werden somit größer. Die Frage in der Wüste lautet letztlich: Gelingt schnell der Schritt hin zum Defense-und-Running-Team?
21. Houston Texans (5-3)(@Jaguars, @Raiders, Chargers, @Packers)
Das erste Fünf-Siege-Team im Power Ranking sind die Texans - und ich hatte Houston eine Weile lang noch tiefer. Ja, es ist eine schwierige Offense und dementsprechend muss man Brock Osweiler Zeit geben. Aber nach allem, was man bisher ernsthaft beobachten und somit bewerten kann, ist es ein mehr als nur zäher Start. Der 25-Jährige hatte jetzt schon drei (!) Spiele mit unter 4,9 Yards pro Pass, zwei davon über die letzten vier Wochen: 4,4 gegen Minnesota und unglaubliche 3,2 beim Debakel gegen sein Ex-Team Denver. Osweiler ist oft ungenau, die Kommunikation mit den Receivern bei den zahlreichen Option-Routes (heißt kurz gesagt: Ein Receiver hat mehrere Optionen, nachdem der Snap erfolgt ist, je nachdem was die Defense macht) ist wahnsinnig anfällig. Dazu kommt, dass die Defense den Ausfall von J.J. Watt vor allem gegen den Run spürt, wo die Texans 4,4 Yards pro Run erlauben und schon acht Läufe von mindestens 20 Yards sowie zehn Rushing-Touchdowns zugelassen haben. Die Hoffnungen ruhen auf dem zuletzt verbesserten eigenen Running Game, ansonsten: Abwarten und Hoffen in Houston.
20. New York Giants (4-3)(Eagles, Bengals, Bears, @Browns)
Die Giants könnten bis in die letzten Wochen der Regular Season um die Playoffs kämpfen, und es würde mich kein bisschen wundern. Die Defense ist zwar noch nicht so dominant wie die Verantwortlichen nach ihrem Shopping-Trip in der Offseason gehofft haben dürften, das bezieht sich allerdings primär auf den Pass-Rush. Davon abgesehen nämlich präsentieren sich die Giants stark in der Run-Defense und effektiv in der Secondary: 6,3 Yards pro gegnerischem Pass-Versuch? Nur Arizona, Minnesota und Denver sind besser und sieben TD-Pässen stehen sechs Interceptions gegenüber. Offensiv warten wir alle darauf, dass Eli Manning endlich konstant das volle Potential seines Receiver-Arsenals ausschöpft. Die O-Line jedenfalls ist zumindest in Pass-Protection einigermaßen solide, das Running Game dagegen ein Desaster. Eventuell Zeit für Paul Perkins? Sein College-Tape jedenfalls war durchaus beeindruckend.
19. Miami Dolphins (3-4)(Jets, @Chargers, @Rams, 49ers)
Die Dolphins sind eines dieser Teams, zu denen man noch keinen wirklichen Zugang hat - und wie sollte man auch?! Miami hatte über die vergangenen beiden Wochen endlich mal alle Mitglieder der Offensive Line gemeinsam auf dem Platz, Jay Ajayi dankte es mit dem seltenen Kunststück, in aufeinanderfolgenden Spielen die 200 Rushing-Yard-Marke zu knacken (204 und 214). Ajayi hat nach seiner Degradierung zum Saisonstart mental und physisch eine beeindruckende Entwicklung hingelegt, wie jüngst auch Adam Gase im Gespräch mit dem MMQB bestätigte. Die Folge waren Siege über Pittsburgh und Buffalo und eine Formel, mit der Miami auch in den kommenden Wochen Spiele gewinnen kann. Das hat weitere Auswirkungen: Mit der Kontrolle über die Uhr und regelmäßigen Führungen kann Miami seinen Pass-Rush entfesseln, wofür diese Defense zusammengestellt wurde. Jetzt müssen die Dolphins zeigen, dass sie diese Art zu spielen, konstant liefern können. Dann sind auch im Passing Game weiterhin neue Wege offen.
18. Detroit Lions (4-4)(@Vikings, Jaguars, Vikings, @Saints)
Vielleicht sind die Lions ein paar Plätze zu hoch, und die löchrige, weil von gravierenden Ausfällen (Darius Slay, DeAndre Levy) geplagte Defense würde eine niedrigere Platzierung fraglos rechtfertigen. Warum also Detroit im Mittelfeld? Die Lions-Offense macht einfach unglaublich viel Spaß. Es ist ein tolles Scheme und das Tape zeigt, wie sehr Offensive Coordinator Jim Bob Cooter seinen Receivern und auch Quarterback Matthew Stafford mit Route-Kombinationen und Play-Design hilft. Stichwort Stafford: Der spielt, ein Jahr vor Vertragsende, seine vielleicht beste NFL-Saison überhaupt und zuletzt hat sich auch Golden Tate endlich zurückgemeldet. Zusammen mit Marvin Jones ein tolles Receiver-Duo - die Lions haben ein hocheffizientes Passing Game. Nächster Schritt: Über Theo Riddick, der sich gegen Houston nach Verletzung mit 5,1 Yards pro Run zurückmeldete, endlich ein vernünftiges Running Game aufbauen. Das würde auch die Defense entlasten.
17. New Orleans Saints (3-4)(@49ers, Broncos, @Panthers, Rams)
Wenn die Saints doch nur jedes Spiel im Superdome austragen könnten - wir würden wohl von einem Top-5-NFC-Team reden. Die Unterschiede zwischen den Saints zuhause und den Saints auswärts sind gravierend, doch klar ist nicht erst seit dem Sieg über Seattle am Sonntag: Diese Passing-Offense macht wieder richtig Spaß! Michael Thomas hat sich bereits sehr gut integriert, Drew Brees spielt auf einem sensationellen Level und Willie Snead sowie Brandin Cooks können einer Secondary große Probleme bereiten. Deshalb macht New Orleans Spaß und verdient sich seinen Platz im Mittelfeld - eine furchtbare Defense aber verhindert größere Sprünge, im Power Ranking und in der Realität. Sowohl gegen den Pass, als auch gegen den Run sind die Saints wahnsinnig anfällig. Im eigenen Running Game klappt derweil ebenfalls viel zu wenig (3,6 Yards pro Run), auch weil Mark Ingram eine mehr als enttäuschende Saison spielt.