Jacksonville Jaguars (2-11) - Minnesota Vikings (7-6) 16:25 (0:6, 9:3, 7:3, 0:13) BOXSCORE
Eines kann man den offensiv chronisch zu harmlosen Vikings zumindest in diesem Spiel definitiv nicht vorwerfen - an Big Plays mangelte es nicht. Allein in der ersten Hälfte gab es unter anderem: Einen 44-Yard-Pass auf Kyle Rudolph direkt beim ersten Play, ein 41-Yard-Pass auf Adam Thielen, ein 53-Yard-Kickoff-Return von Cordarrelle Patterson und ein 45-Yard-Pass auf Stefon Diggs von Sam Bradford (24/34, 292 YDS, TD).
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Das Problem: Der Ertrag aus diesen Big Plays stimmte überhaupt nicht. Minnesota, ohne Center Joe Berger und Safety Harrison Smith, brachte daraus insgesamt nur drei Field Goals zustande, während Jacksonvilles Defense auf der anderen Seite bei 4th&Goal an der eigenen 1-Yard-Line standhielt. So konnten sich die Hausherren, bei denen Chris Ivory und Allen Hurns passen mussten, in die Partie zurück kämpfen.
Und sogar mehr als das: Jacksonville ging im dritten Viertel sogar in Führung, weil Blake Bortles (23/37, 257 YDS, TD) Walters mit einem guten Pass fand. Aber in der Folge belohnten sich die Vikes schließlich selbst, wenn auch mit der Hilfe einiger Strafen. Matt Asiata (11 ATT, 37 YDS, TD) brachte Minnesota in Führung, leistete sich wenig später aber auch einen Fumble in die Jags-Endzone. Doch ein Touchdown von Kyle Rudolph beseitigte alle Zweifel.
Indianapolis Colts (6-7) - Houston Texans (7-6) 17:22 (3:3, 0:10, 7:3, 7:6) BOXSCORE
Was für ein unglaublich enttäuschendes Spiel aus Sicht der Colts! Indianapolis hatte über die vergangenen Wochen einige eindrucksvolle Siege einfahren können und schien auf gutem Wege, spät in der Saison die Pole Position in der AFC South zu übernehmen. Doch dann dieser Auftritt gegen die Texans: Andrew Luck (24/45, 276 YDS, 2 TD, 2 INT) hatte einige furchtbare Würfe und sein deutlich schlechtestes Saisonspiel, die Defense konnte Lamar Miller zu oft nicht stoppen.
Indianapolis hat jetzt beide Spiele gegen Houston verloren und fällt in der Division weit zurück. Trotz der schwachen Leistung der Hausherren war es lange offen, und der Grund dafür dürfte kaum noch überraschen: Houstons Offense konnte aus Lucks Turnovern viel zu wenig Kapital schlagen. Ein Drive begann an Indianapolis' 18-Yard-Line, ein weiteres Mal hatte Houston 2nd Down an der 6-Yard-Line der Colts - beide Male endete der Drive in einem Field Goal.
Brock Osweiler (14/24, 147 YDS, INT) leistete sich erneut eine Interception, bei der sich jeder Offensive Coordinator an den Kopf fassen muss - konnte sich aber auf Miller (21 ATT, 107 YDS, TD) verlassen. Wenn Houston Drives über das Run Game anging, hatten die Texans den meisten Erfolg, auch weil Alfred Blue (16 ATT, 55 YDS) ebenfalls ein Faktor war.
Trotzdem hatten die Colts spät noch eine Chance, weil Frank Gore einen Screen Pass 18 Yards in die Endzone getragen hatte. Indy marschierte erneut bis kurz vor die Endzone - dort aber schlug Jadeveon Clowney Luck den Ball aus der Hand, Fumble, Turnover! Lucks 35-Yard-Touchdown auf Hilton machte das Spiel kurz vor Schluss trotzdem wieder spannend, die Colts hätten mit einem Last-Minute-Touchdown gewinnen können. Bei 4th&1 aber ließ Pagano einen absurden Screen-Pass werfen, Incompletion, Turnover on Downs - und wohl das Ende der Playoff-Träume für die Colts.
Carolina Panthers (5-8) - San Diego Chargers (5-8) 28:16 (10:0, 13:7, 3:9, 2:0) BOXSCORE
Es ist eine Seuchensaison für die Chargers, für die langsam die Superlative ausgehen: Über die ersten Wochen der Saison fielen Woche für Woche Leistungsträger aus, während das Team enge Spiele herschenkte - und in Carolina war es selbst vor diesem Hintergrund von Anfang an ein rabenschwarzer Tag für San Diego. Bereits im ersten Viertel musste Melvin Gordon verletzt raus, noch vor der Halbzeitpause erwischte es auch Joey Bosa.
Die komplette Offense war derweil im Tiefschlaf: Die Chargers spielten, als wären sie mit dem Kopf überhaupt nicht auf dem Platz und als Carolina kurz vor der Halbzeitpause mit 23:0 in Führung ging, hatte Philip Rivers (21/39, 236 YDS, 2 TD, 3 INT) folgende Stat-Line: 6/13, 35 YDS, INT - genau so sah das Spiel der Chargers-Offense gegen die Panthers-Defense, die erneut ohne Luke Kuechly ran musste, über weite Strecken auch aus.
Es dauerte bis knapp eine Minute vor Ende des zweiten Viertels, ehe Rivers endlich einen langen Pass auf Tyrell Williams anbrachte, und schließlich Hunter Henry zum Touchdown fand. Umgekehrt zeigte Carolina anfangs genau die richtige Antwort nach dem Debakel von Seattle und nutzte die Fehler der Chargers aus. Allein: Es ging nicht so weiter.
Carolina konnte nämlich auch gegen die Chargers-Front kein Running Game aufziehen, Jonathan Stewart (24 ATT, 66 YDS, TD) war viel zu ineffektiv. Cam Newton (10/27, 160 YDS, TD, INT) brachte derweil in der zweiten Hälfte auch kein Passing Game zustande, kurze Drives sowie ein kostspieliger Turnover kurz vor der Chargers-Endzone waren die Folge. So konnte Rivers San Diego nochmals ein wenig ran bringen, weitere eigene Turnover gekrönt von einem Safety kurz vor Schluss sorgten aber für das passende Ende.
Cleveland Browns (0-13) - Cincinnati Bengals (5-7-1) 10:23 (0:13, 0:7, 7:0, 3:3) BOXSCORE
Zumindest kann niemand sagen, dass die Browns nicht alles versuchen, um diesen einen ersten Saisonsieg endlich einzufahren. Für das Comeback von Robert Griffin III (12/28, 104 YDS, INT; 7 ATT, 31 YDS, TD) hatte sich Coach Hue Jackson über die Bye-Week gegen sein Ex-Team einiges einfallen lassen.
Direkt das erste Play war ein Read-Option-Spielzug, Jackson ließ im ersten Viertel ein Fourth Down an der eigenen 20-Yard-Line ausspielen (erfolgreich) und einen Flea Flicker aus der eigenen Endzone werfen (Interception in Triple Coverage).
Cincinnati - erneut ohne A.J. Green - blieb davon zunächst komplett unbeeindruckt, Andy Dalton (20/28, 180 YDS, 2 TD) fand gut in die Partie und bediente zwei Mal Tyler Eifert in der Endzone. Jeremy Hill legte einen weiteren Touchdown nach, und so lag Cleveland schon zur Halbzeitpause deutlich zurück.
In der zweiten Hälfte allerdings schien es zumindest kurzzeitig, als könnte die Partie noch kippen: Clevelands Run Game (insgesamt: 22 ATT, 169 YDS, TD) kam ins Rollen und die Browns hatten einige gute Szenen - inklusive Robert Griffins erster Rushing-Touchdown seit 2014. Tatsächlich eng aber wurde es für letztlich souveräne Bengals nicht mehr.
Detroit Lions (9-4) - Chicago Bears (3-10) 20:17 (0:3, 10:0, 3:7, 7:7) BOXSCORE
Ohne Rückstand im Schlussviertel können es die Lions in dieser Saison scheinbar nicht: Detroit, das abgesehen vom Sieg in New Orleans in der Vorwoche jedes Spiel per Schlussviertel-Comeback gewonnen hatte, hatte alle Chancen, eine knappe Führung spät mit einem langen Schlussdrive nach Hause zu bringen.
Stattdessen warf Stafford (21/35, 223 YDS, TD, 2 INT), der aufgrund einer Handverletzung mit einem Handschuh spielen musste, tief in der eigenen Endzone den Pick Six in die Arme von LeBlanc - und plötzlich lag Detroit tatsächlich wieder zurück! In der Folge brachte Stafford sein Team prompt wieder in die Red Zone, wo er aus sieben Yards selbst einen sehenswerten Rushing-Touchdown aufs Parkett zauberte - das nächste Comeback war perfekt!
Allerdings hätte Chicago seinerseits das Spiel abermals drehen können: Matt Barkley (20/32, 212 YDS, TD), mit einer weiteren starken Vorstellen, versuchte alles, um seine Bears zum späten Sieg zu führen. Doch eine unglaubliche Strafen-Serie sowie erneute Drop-Probleme machten alle Chancen zunichte, Detroit sicherte sich via Turnover on Downs den Zittersieg.
Abgesehen von der gewohnten Fourth-Quarter-Dramatik hatten die Zuschauer lange auf nennenswerte Offensiv-Szenen warten müssen. Detroit sorgte erst im zweiten Viertel mit einem 48-Yard-Pass auf Marvin Jones für das erste Big Play, Anquan Boldin gelang der erste Touchdown der Partie. Doch weil Meredith Darius Slay schlug und Barkley seinen Receiver sehenswert bediente, war Chicago in der zweiten Hälfte schnell zurück - dazu kam ein von Tates Helm abgeprallter Pick für Stafford. Doch am Ende war Detroits Quarterback wieder einmal zur Stelle.