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Warum findet Kaepernick kein neues Team?

Colin Kaepernick sorgte mit seinem Protest während der Nationalhymne in der vergangenen Saison für Aufsehen
© getty
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3. Was bringt Kaepernick auf dem Platz mit?

Seit 2012, als Kaepernick in San Francisco zunächst Alex Smith ersetzte und ihn schließlich permanent verdrängte, haftet Kaepernick der Ruf des Read-Option-Quarterbacks an. Und das zunächst auch gut begründet: Kaepernicks athletische Fähigkeiten als Runner hatten, genau wie in der Rookie-Saison von Robert Griffin III, maßgeblichen Anteil an seinem frühen Erfolg. Auch wenn von Kaepernicks 640 Snaps in jener 2012er Saison "nur" 69 klare Read-Option-Spielzüge waren - die Gefahr, die von Kaepernick als Runner ausging, war bereits die halbe Miete.

Defenses müssen diesen Faktor respektieren und sich dementsprechend aufstellen, was wiederum die Reads im Passspiel für Kaepernick einfacher macht. Inzwischen wird die Read Option schon wieder deutlich seltener eingesetzt, Kaepernick aber ist als Runner nach wie vor eine große Bedrohung. Das gilt umso mehr, da er sich inzwischen wieder auf sein gewohntes Gewicht hoch trainiert hat, nachdem er infolge mehrerer Operationen an Power eingebüßt hatte.

Kaepernicks Tape der vergangenen Saison aber zeigt gerade als Passer Fortschritte, die möglichen Interessenten Mut machen sollten.

Kaepernicks Fortschritte als Quarterback

Diese Entwicklungen betreffen ganz besonders das Pocket-Spiel des 29-Jährigen. Kaepernick bewegt sich deutlich besser in der Pocket und wirft auch gegen Pressure und aus einer zusammenbrechenden Pocket heraus, anstatt, wie früher gerne mal, überhastet loszulaufen. Zudem traut er sich mehr Pässe über die Mitte in enge Fenster, seine Reads wirken hier schneller und entschlossener.

All das kommt in Kombination mit seinen nach wie vor vorhandenen athletischen Fähigkeiten. Kaepernick setzt, so wirkt es, seine Runs effizienter ein, während er bei Rollouts und Play-Action-Spielzügen noch immer brandgefährlich ist. Hiermit kann er helfen, die Offensive Line und den Running Back zu entlasten.

Das bedeutet natürlich nicht, dass Kaepernick ohne jeden Zweifel ein Starting-Quarterback ist. Er wird sich, wo auch immer, beweisen und um seine Snaps kämpfen müssen. Denn auch wenn er sich als Passer weiterentwickelt hat, ist er noch immer ungenau bei langen Pässen, während 2,1 Prozent seiner Würfe in der Vorsaison als "Interceptable Passes" eingestuft werden - die zweithöchste Quote. Aber Kaepernick hat die notwendigen Ansätze gezeigt, mit denen ein fähiger Trainerstab perspektivisch arbeiten können sollte.