NFL

Wieder Wahnsinn in Seattle - Boyz siegen

Von SPOX
Die Washington Redskins fanden mit einem Wahnsinns-Drive zum Sieg
© getty
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Jacksonville Jaguars (5-3) - Cincinnati Bengals (3-5)

Ergebnis: 23:7 (3:0, 10:7, 3:0, 7:0) BOXSCORE

  • Einen 57-Yarder brachte Andy Dalton im zweiten Viertel in den Armen von Tyler Kroft unter, das führte zum Touchdown von Joe Mixon und zum 7:10. Aber abgesehen davon gelang Dalton gegen die starke Jags-Defense nicht viel (136 Passing Yards), die Front Seven der Gastgeber meldete auch das Running Game der Bengals ab (17 Carries für 29 Yards).

  • Umgekehrt konnten die Jags aber auch ohne den suspendierten Leonard Fournette lange Drives auf die Beine stellen. Fournette hatte wohl mehrere Termine verpasst, zur Strafe für seine Undiszipliniertheiten musste er zuschauen. Er wurde vor allem von Chris Ivory (69 YDS) ersetzt.

  • Blake Bortles (24/38, 259 YDS, TD) zeigte mal wieder Licht und Schatten, machte aber keine dramatischen Fehler und lieferte im Passspiel gleich drei Plays über mehr als 20 Yards. Nach dem 63-Yard-Punt-Return-Touchdown von Jaydon Mickens zu Beginn des Schlussviertels war die Entscheidung gefallen.

  • Kurz vor der Pause wurde es richtig wild: Cornerback Jalen Ramsey schubste Bengals-Receiver A.J. Green (ein Catch für 6 Yards) zu Boden, nachdem der ihn nur leicht berührt hatte. Green sprang auf, nahm Ramsey von hinten in den Würgegriff und schlug auf ihn ein, als er am Boden lag. Resultat: Rudelbildung, Green und Ramsey flogen raus - und auf Green dürfte wohl auch eine Sperre warten.

New Orleans Saints (6-2) - Tampa Bay Buccaneers (2-6)

Ergebnis: 30:10 (9:0, 7:3, 14:0, 0:7) BOXSCORE

  • Es war nicht zu übersehen, dass Jameis Winston immer noch Probleme mit seiner Schulter hatte: Nach einer Statline von 7/13, 67 Yards und mehreren harten Hits gegen eben diese Schulter (zwei Sacks) reagierte Head Coach Dirk Koetter und brachte zur zweiten Halbzeit Ryan Fitzpatrick ins Spiel.

  • Bei den Saints lief es von Beginn an rund: Drew Brees brachte seine ersten sechs Pässe an den Mann, und nach einem Field Goal blockte die Defense prompt den Bucs-Punt und trug ihn in Gestalt von Justin Hardee zum Touchdown zurück. Ein Fumble von Alvin Kamara in der gegnerischen Hälfte trübte das Bild, aber der elektrisierende Rookie revanchierte sich direkt mit einem 33-Yard-Touchdown nach kurzem Pass von Brees.

  • In der zweiten Halbzeit machten die Saints schnell den Deckel drauf: Kamara erlief den kurzen Touchdown durch die Mitte, nach einem Fumble der Gäste brauchte Brees nur ein Play: 36-Yard-Score auf Ted Ginn. 30:3, das Ding war durch.

  • Einmal wurde es aber noch richtig hektisch. Der verletzte Winston war an der Seitenlinie geblieben und drückte seinen Finger gegen den Helm von Marshon Lattimore. Der reagierte mit einem Schubser gegen den QB - und plötzlich kam Mike Evans angerauscht und katapultierte sich förmlich in Lattimore. Es wurde wild, aber bis auf eine 15-Yard-Strafe gegen Evans hatte die Aktion keine Konsequenzen. Die Liga wird sich den Trubel aber ganz sicher noch einmal anschauen.

  • Die Schlussphase war dann nicht gerade ansehnlich: Punts auf beiden Seiten, verschossene Field Goals auf beiden Seiten, und ein Muffed Punt von Willie Snead machte dann immerhin noch den TD-Pass von Fitzpatrick auf Luke Stocker möglich.

  • Achtung: Nach einem 0-2-Start haben die Saints nun sechs Spiele in Folge gewonnen. Das war in der Super-Bowl-Ära nur zwei Teams gelungen: den Cowboys (1993) und Giants (2007). Beide Teams gewannen anschließend den Titel.

Houston Texans (3-5) - Indianapolis Colts (3-6)

Ergebnis: 14:20 (0:7, 7:3, 0:7, 7:3) BOXSCORE

  • Was für ein Spiel von TY Hilton (175 YDS)! Der Star-Receiver der Colts kann auch ohne Andrew Luck eine Waffe sein, wenn man ihm den Ball gut serviert. Und das machte Jacoby Brissett: Nach Play-Action warf er im ersten Viertel einen Deep Ball, den Hilton zum 45-Yard-Score verwertete, im dritten Viertel ging erneut ein Ball an Hilton, der richtig viele Yards brachte. Und einen Touchdown: Nach einem Cut gegen seinen Verteidiger ging Hilton zu Boden, war aber nicht berührt worden. Also sprang er wieder auf und lief in die Endzone. 80-Yard-Touchdown!

  • Auf der Gegenseite musste es nach der Verletzung von Deshaun Watson Tom Savage richten. Aber der konnte im vierten Start seiner Karriere auch nur beweisen, dass er eben nicht umsonst ein Backup ist. Viele Pässe waren zu ungenau (19/44), zwischenzeitlich stand er bei 5/16. Dass die Texans zur Halbzeit dennoch nur 7:10 zurücklagen, lag an der Defense: Einen Sack-Fumble gegen Brissett verwertete Lamarr Houston direkt zum 34-Yard-Score.

  • Nach dem zweiten Touchdown von Hilton war das Ding entschieden, so dachten viele. Die Texans-Drives: Punt, Punt, Punt, Missed FG aus 39 Yards, Punt, Punt, Punt, Punt Punt ...

  • Es wurde aber nochmal spannend, weil die Texans ja immer noch DeAndre Hopkins haben. Der fing einen 34-Yard-Pass von Savage gegen Double Coverage in der Ecke der Endzone, und so stand es nur noch 14:20 aus Sicht der Gastgeber. Mit etwas mehr als drei Minuten auf der Uhr punteten die Colts und Savage konnte zum Helden werden. Einen TD-Pass fing Hopkins, bekam aber nur einen Fuß vor der Linie unter. Dann führte Savage sein Team bis an die 7-Yard-Linie, aber die folgenden drei Passversuche waren allesamt zu ungenau. Beim vierten Versuch kam es gar nicht dazu: Sack-Fumble, Game Over. Da war mehr drin für die Texans!

  • Mit einem Extrapunkt im ersten Viertel kletterte Colts-Kicker Adam Vinatieri in Sachen Career Points auf den alleinigen zweiten Platz: Mit 2.435 hatte er Gary Anderson überholt. In Führung liegt der ewige Däne Morten Andersen (1982-2007, 2.544). Außerdem knipste Vinatieri im vierten Viertel auch noch aus 53 Yards. Da bleiben keine Fragen offen.

Carolina Panthers (6-3) - Atlanta Falcons (4-4)

Ergebnis: 20:17 (0:10, 14:0, 6:0, 0:7) BOXSCORE

  • Fast die komplette erste Halbzeit ging bei den Panthers nichts, auch aufgrund von gleich zwei verlorenen Fumbles von Jonathan Stewart im ersten Viertel. Dann steckte Newton den Ball durch zum ersten TD-Run von Christian McCaffrey, fast im Gegenzug warf Ryan eine Interception. Dieses Geschenk nahmen die Panthers dankend an: Newton warf sich selbst über die Goal Line, Touchdown - und die Halbzeitführung. Es war fast eine Art Dunk, mit dem er den Ball über die Linie brachte. "Ich muss ihn fragen, wie sich das anfühlt", postete Kumpel und Panthers-Fan Steph Curry prompt auf Twitter.

  • 10:0 hatten die Falcons geführt, weil Matt Ryan Muhamed Sanu zum kurzen Score gefunden hatte. Aber sie hätten höher führen müssen: Nach einem 34-Yard-Pass auf Julio Jones im ersten Play des Spiels überwarf Ryan dann seinen völlig offenen Star-Receiver wenig später, so wurde es nur ein Field Goal. Und an der gegnerischen 35 scheiterte Devonta Freeman bei Fourth-and-One, wieder keine Punkte. Es sollte der Doppelschlag der Panthers folgen.

  • Symptomatisch für die Probleme der Falcons in dieser Saison: Im vierten Viertel war Jones bei einem vierten Versuch völlig frei durch, der 39-Yard-Pass von Ryan fiel direkt in seine Arme - und Jones konnte den Ball einfach nicht kontrollieren.

  • Den Panthers reichten in der zweien Hälfte zwei Field Goals, die Probleme der Falcons-Offense in dieser Saison sind ja bekannt. 3:25 vor dem Ende legte Ryan dann aber noch einen Touchdown für Tevin Coleman auf, alles war wieder drin. Den folgenden Drive konnte man aber nicht einmal erfolgreich starten: Von der eigenen 21 warf Ryan einen Pass für Raumverlust und drei Incompletions. Das war's.

  • Und wer hatte das Duell der zwei vergangenen MVPs statistisch gewonnen? Ryan dominierte bei den Passing Yards (313:137), hatte aber eben auch eine Interception. Newton präsentierte sich bei den Scrambles herausragend (9 Runs für 86 Yards).