2. Mein Lieblingsspieler dieser Draft-Klasse ist...
Christian Schimmel (derdraft.de): Derwin James. Bei mir sind diese Art Spieler meist Akteure, die ich sehr früh im Draftprozess sehe und deren Tape mich direkt anspricht. Genauso war es bei James, der über lange Zeit in den letzten Monaten nie in den Top-10 zu finden war und das obwohl seine Leistungen bei Florida State in den letzten Jahren absolut für sich gesprochen haben. Ein moderner, vielseitiger Safety, der auf den verschiedensten Spots in der Secondary eingesetzt werden kann. Das James eine tolle Athletik hat, hat er dann auch nochmal bei der Scouting Combine eindrucksvoll bewiesen. Er ist vielleicht nicht auf dem Niveau von Jamal Adams aus dem letzten Jahrgang, aber auch nicht besonders weit weg. Mittlerweile denke ich nicht mehr, dass er noch aus den Top-10 fällt. Seine Range beginnt bei Tampa Bay an 7 und er könnte sogar über Minkah Fitzpatrick ausgewählt werden.
Pascal De Marco (SPOX): Das ist eine perfekte Überleitung, Christian, auch wenn ich in die andere Richtung argumentiere. Ich nämlich erwarte mit großer Vorfreude die NFL-Karriere von Minkah Fitzpatrick. Nicht nur das Paket, welches er mitbringt, ist überragend: Seine Athletik, die Beweglichkeit, die Geschwindigkeit, seine langen Arme und vieles mehr machen ihn zum physischen Freak. Noch interessanter ist aber seine Vielseitigkeit: Neben den athletischen Voraussetzungen bringt er auch noch alles mit, um die potenzielle Antwort auf so viele Hybrid-Positionen zu werden, die Offenses in der NFL in den letzten Jahren aufgewiesen haben. Bei Bama spielte er im Slot, als Middle-of-the-Field-Safety oder im Zwei-Mann-Tandem, er bewegte sich spät auf die Line of Scrimmage zu, spielte als traditioneller Box-Safety, als Corner, als Dime-Linebacker, als Edge-Defender und in einer Vielzahl von Blitz-Paketen. Seine Spielintelligenz ist schlichtweg herausragend und macht ihn gepaart mit seinen athletischen Fähigkeiten zu einem Puzzleteil, welches für jede Defense in der Liga von großem Interesse ist.
Adrian Franke (SPOX): James und Fitzpatrick habe ich ebenfalls weit oben, mein Lieblingsspieler dieser Klasse ist und bleibt aber Josh Rosen. Ich bin fasziniert von dem Potential, das Lamar Jackson mitbringt und ich mag die Art von Baker Mayfield sehr. Aber Rosen? Mann. Technik, Wurfmechanik, Bewegungsabläufe, Antizipation, Fußarbeit, Reads - für mich ist Rosen ganz klar das beste Quarterback-Prospect dieser Klasse und ich verstehe nicht, warum das zumindest sportlich nicht von der NFL-Öffentlichkeit ebenfalls so gesehen wird. Die Argumente bezüglich seiner Verletzungshistorie stehen auf einem anderen Blatt, aber rein sportlich gesehen gibt es für mich da keine Debatte. Kleiner Sleeper für die dritte oder vierte Runde: Tennessees Running Back John Kelly. Explosiv, guter Receiver, Vision, Geduld und ein Stiff-Arm, der sich gewaschen hat.
mySPOX-User butfumlbe93: Ich würde in eine etwas andere Richtung gehen und drei Namen nennen: Maurice Hurst, Isaiah Oliver und Anthony Miller. Alles Namen die ich höher auf dem Board habe, als die meisten Scouts und Fans. Die größte Diskrepanz gibt es bei mir aber bei FSU-Pass-Rusher Josh Sweat. Nach Chubb und Landry ist Sweat mein drittbestes EDGE-Prospect inklusive Erstrunden-Value. Sowohl Hand-Placement als auch Beinarbeit sind technisch ausgereift, durch ausgeprägte Athletik und Explosivität kommt er wie kaum ein anderer aus den schwierigsten Winkeln um den gegnerischen Tackle und sein Spielverständnis und Balancegefühl machen ihm zum Albtraum aller Outside Zone Runs. Wenn Sweat einen D-Line Coach findet, der ihm ein ordentliches Snap-Timing beibringt und er gesund bleibt, bringt er kontinuierlich 10+ Sacks pro Saison. Ein Sleeper ist Indiana Tight End Ian Thomas: Trotz schwacher TE-Klasse fliegt Thomas unter dem Radar, bietet aber die beste Mischung aus Route Running, Blocking und sicheren Händen.