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NFL Third and Long: Mayfield, Rosen, Darnold und Co.: Die Draft-Quarterback-Analyse

Die Draft-Klasse 2018 ist eine der spannendste seit Jahren. SPOX hat die Top-Kandidaten ausführlich unter die Lupe genommen.
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Baker Mayfield, Oklahoma, Draft Report:

Man konnte die vergangene College-Football-Saison nicht verfolgen, ohne auf Baker Mayfield aufmerksam zu werden. Oberflächlich betrachtet aufgrund seines Temperaments: Gegen Kansas leistete sich Mayfield eine berüchtigte Geste, nachdem die Kansas-Spieler vor der Partie den Handschlag verweigert sowie sich einige Late Hits geleistet, sportlich aber keinerlei Antworten für Mayfield hatten. Nach dem Spiel gegen Ohio State rammte er die Oklahoma-Flagge in das Ohio-Logo auf dem Rasen.

Weniger oberflächlich betrachtet aber kam man auch an Mayfields herausragenden sportlichen Leistungen nicht vorbei. Mayfield war der beste Big-Play-Quarterback der vergangenen College-Saison, während er gleichzeitig eine - nicht nur statistisch und durch das Scheme gepushte - herausragende Accuracy aus der Pocket an den Tag legte.

Mit seinem spektakulären Pocket-Movement sowie seinen Scrambles erinnert er unweigerlich an Seattles Russell Wilson; Mayfield hat das Talent, Plays auszudehnen und dann, wenn die Coverage einbricht, einen Dolch durch das Herz der Defense zu jagen.

Seine emotionale Art, die eher Quarterback-untypische Statur und die spektakulären Big Plays sorgten schnell für Vergleich zu Johnny Manziel, doch sind die vor allem eines: faul.

Das hat primär zwei Gründe. Mayfield ist, im Gegensatz zu Manziel, kein One-Read-Scrambler. Mayfield vielmehr geht konstant durch seine Reads und sucht zuerst den Pass, anstatt blind loszulaufen, wenn sein Wunsch-Read zu ist. Er hat große Freiheiten an der Line of Scrimmage, Mayfields Pocket-Spektakel hat so gesehen Methode und einen Sinn.

Darüber hinaus ist Mayfield weit von dem Risiko-Passer, der Manziel im College war, entfernt. Sein Ball Placement ist toll, Mayfield findet und bedient offene Receiver über die Mitte mustergültig, er glänzt gegen Pressure und weiß vor dem Snap sowie während des Plays ganz genau, was er sieht und was passiert. Wo bei Manziel Chaos herrschte, gibt es bei Mayfield kalkuliertes Risiko.

Baker Mayfields College Statistiken:

JahrSpieleCompletions/PässePass%YardsYards/AttemptTouchdownsInterceptions
20148218/34064,12.3156,8129
201513269/39568,13.7009,4367
201613254/35870,93.96511,1408
201714285/40470,54.62711,5436

Zusammenfassung: Baker Mayfield, drei Schwächen und Stärken:

Stärken:

Schwächen:

  • Der größte Kritikpunkt bei Mayfield ist die Offense, aus der er kommt: Ein enormer Screen-Pass-Anteil - 20,2 Prozent von Mayfields Pässen 2017 waren Screens - sowie Play-Designs, die ihm auch anderweitig viele offene Passoptionen geben, sind so auf die NFL nicht übertragbar. Dann wird sich auch zeigen müssen, ob bei konstant engeren Fenstern seine Armstärke ein Problem ist.
  • Mayfield wird in der NFL mit weniger Risiko spielen müssen. Das gilt teilweise auch für seine Pässe, vor allem aber für seine Scrambles. Hier steckte er schon im College zu viele unnötige Hits ein, was Scouts aufgrund seiner vergleichsweise geringen Größe ohnehin als Problem sehen werden.
  • Für manche Teams wird Mayfields "lautstarke" Persönlichkeit ein Problem sein, abseits des Platzes bringt er ebenfalls eine Vorgeschichte mit: Mayfield wurde im Februar 2017 wegen öffentlicher Trunkenheit festgenommen, nachdem er versucht hatte, der Polizei zu entkommen.

Drop-Percentage 2017 (laut Pro Football Focus): 9,49 Prozent.