NFL Draft 2019 Big Board - die Top 10:
10. T.J. Hockenson, TE, Iowa
"Der nächste Rob Gronkowski" ist ein hoher Anspruch, aber Hockenson ist das kompletteste Tight-End-Prospect, an das ich mich in den letzten Jahren erinnern kann. Ein unheimlich guter, effizienter Receiver mit 11,6 Yards pro Target, 15,2 Yards pro Catch und 2,21 Yards pro gelaufener Route - alles besser als etwa Noah Fant oder Jace Sternberger. Hockenson hat wahnsinnig sichere Hände, gleichzeitig ist er aber als Blocker auch schon sehr, sehr weit. Tight Ends sind dann am gefährlichsten, wenn sie echte Mismatch-Waffen sein können, weil sie als Blocker und als Receiver eine Bedrohung darstellen. Hockenson könnte auf dieses Level kommen.
9. Andre Dillard, OT, Washington State
Der mutmaßlich beste Pass-Protecting-Tackle im Draft. Großartige Füße die sich unheimlich schnell bewegen, seine Bewegungen insgesamt sind für einen O-Liner auffallend fließend und effizient. Hat in der Folge auch sehr gute Balance, hat ein gutes Maß an Power und kommt mit der Erfahrung von vier Jahren als Starter. Im Run-Blocking ist er noch ziemlich roh, aber die moderne NFL verlangt nach Pass-Blockern und ich gewichte diesen Aspekt auch deutlich höher.
8. Brian Burns, Edge, FSU
Burns muss noch mehr Power in sein Spiel (und seinen Körper) bringen, das ist das große Fragezeichen. Ansonsten aber ist sein Tape wirklich, wirklich gut: Er zeigt eine Vielzahl an Pass-Rush-Moves, er arbeitet gut mit seinen Händen, er hat teilweise einen fantastischen Get-Otff und er bringt jede Menge Beschleunigung auf den ersten Schritten mit. Gleichzeitig spielt er clever und bewegt sich unheimlich gut, zeigt auch Edge-Bender-Qualitäten.
7. Byron Murphy, CB, Washington
Byron Murphy ist für mich der beste Cornerback dieser Klasse, und das mit Abstand. Herausragend was Körperkontrolle, Short Area Quickness und generelle Explosivität angeht. Sehr schnelle Füße, Richtungswechsel sind fließend und mühelos und ist zusätzlich unheimlich spielintelligent. Immer wieder erkennt er Plays und Route-Kombinationen und zerstört so Spielzüge komplett. Er ist kein physischer Corner und vermutlich am besten in einem Cover-3-Base-Scheme aufgehoben, aber in meinen Augen kommt keiner der anderen Cornerbacks ansatzweise an Murphy ran.
6. Jonah Williams, OT, Alabama
Aufgrund seiner Armlänge sehen ihn manche als Guard, ich glaube, dass Williams sehr wohl auch Tackle spielen kann. Er arbeitet so unheimlich gut mit seinen Händen und hat eine derart gute Balance, dass er im College auch regelmäßig gegen Spieler mit längeren Armen gewinnen konnte. Williams hat über die letzten beiden Jahre bei über 800 Pass-Blocking-Snaps einen Sack und drei QB-Hits zugelassen und sollte ohne jede Frage ein Top-10-Pick sein.
5. Josh Allen, Edge, Kentucky
Allen ist der athletische Freak unter den Edge-Rushern dieser Draft-Klasse und ein prototypischer 3-4 Outside Linebacker, der athletisch genug ist, dass er sich immer wieder auch in Coverage zurückfallen lassen kann. Allen gewinnt mit Speed und Explosivität, er ist extrem beweglich und hat die "Edge-Bender"-Qualitäten, die Von Miller auszeichnen. Wenn er jetzt noch physischer werden und mehr Pass-Rush-Moves in sein Arsenal aufnehmen kann, könnte Allen ein dominanter Edge-Rusher auf dem nächsten Level werden.
4. Ed Oliver, DL, Houston
Ein fantastischer Spieler. Oliver ist unheimlich explosiv und explodiert regelmäßig vom Snap weg, in Kombination mit seiner Power bringt er so Center und Guards oft direkt aus der Balance. Aber er gewinnt auch auf andere Arten: Oliver hat verschiedene Pass-Rush-Moves, er hat eine auffallend gute Beweglichkeit und Balance, er ist schnell, er liest Plays gut - und ich bin fest davon überzeugt, dass er in der NFL noch deutlich besser sein wird, wenn er nicht wie für Houston permanent als Nose Tackle Double und Triple (!) Teams gegen sich stehen hat.
3. Kyler Murray, QB, Oklahoma
Der beste Quarterback im diesjährigen Draft. Murray hat einen außergewöhnlichen Arm, er spielt mit phänomenaler Accuracy und ist schlicht ein brandgefährlicher Pocket-Passer - der aber auch die Athletik und Explosivität hat, um als Scrambler oder bei designten Runs großen Schaden anzurichten. Die größte Frage für mich ist die, wie er einerseits mit mehr Pressure in der Pocket und andererseits mit komplexeren Defenses umgehen wird.
2. Nick Bosa, Edge, Ohio State
In einem Satz zusammengefasst: Bosa ist als Spieler so unheimlich weit, dass es kaum vorstellbar ist, dass er als Draft-Bust endet. Technisch die klare Nummer 1 der Klasse, Bosa ist wahnsinnig gut darin, Offensive Linemen mit seinen Moves und Kontern sowie seinem Handeinsatz aus dem Weg zu räumen. Baut sehr gute Power auf, ist ein verlässlicher Edge-Setter gegen den Run und extrem gut darin, Speed-to-Power umzuwandeln. Außerdem ist Bosa ein sehr guter Tackler und auch wenn er nicht die Agilität von Josh Allen hat, ist es keine eklatante Schwäche. Das größte Problem könnte seine Armlänge sein, weshalb er immer wieder mal an Tackles hängen bleibt.
1. Quinnen Williams, DT, Alabama
Müsste ich Williams in einem Wort zusammenfassen, wäre es das Wort "dominant". Williams hat die Mischung aus einem schnellen Get-Off, einem herausragenden Swim-Move, Power und der Fähigkeit, Blocker richtig zu lesen. In der Summe ergibt das einen absolut dominanten Interior-Rusher, der reihenweise Snaps blitzartig gewinnt und gleichzeitig aber auch als Anker an der Line of Scrimmage gegen Double Teams standhalten kann. Wo bei Hockenson der Gronkowski-Vergleich eine hohe Messlatte ist, wäre bei Williams die logische Messlatte Aaron Donald. Williams mag niemals ganz auf dessen Level kommen, aber er könnte sehr wohl schnell ein Top-5-Spieler auf seiner Position werden, mit dem Potenzial für noch mehr.
SPOX Big Board: Die Top 10 im Überblick:
Platzierung | Spieler |
10 | T.J. Hockenson, TE, Iowa |
9 | Andre Dillard, OT, Washington State |
8 | Brian Burns, Edge, FSU |
7 | Byron Murphy, CB, Washington |
6 | Jonah Williams, OT, Alabama |
5 | Josh Allen, Edge, Kentucky |
4 | Ed Oliver, DL, Houston |
3 | Kyler Murray, QB, Oklahoma |
2 | Nick Bosa, Edge, Ohio State |
1 | Quinnen Williams, DT, Alabama |