Draft Grades AFC South
Houston Texans
- Runde 1 (23): Tytus Howard, OL, Alabama State
- Runde 2 (54): Lonnie Johnson, CB, Kentucky
- Runde 2 (55): Max Scharping, T, Northern Illinois
- Runde 3 (86): Kahale Warring, TE, San Diego State
- Runde 5 (161): Charles Omenihu, DL, Texas
- Runde 6 (195): Xavier Crawford, DB, Central Michigan
- Runde 7 (220): Cullen Gillaspia, FB, Texas A&M
Zwei Picks haben mir beim Texans-Draft sehr gut gefallen: Kahale Warring in Runde 3 und Charles Omenihu in Runde 5. Omenihu kann schnell in die Starting-Rotation rutschen und sollte sich mit seinen langen Armen als Pass-Rusher noch verbessern können; Warring war für mich eines der spannendsten Mid-Round-Prospects im gesamten Draft. Aber das ist in der Summe nicht viel Lob für ein Team, das vier Picks in der Top-90 hatte.
Warring ist ein Tigh End, der nur eine sehr kurze Football-Vergangenheit hat, aber in puncto Größe, Physis und Speed ein Tight End Prospect wie gemalt ist. Warring zeigt schon eindrucksvolle Qualitäten als Blocker und ist auch als Receiver sehr gefährlich; sein Tape zeigt einen Spieler, dessen Potenzial in Kombination mit seiner vergleichsweise kurzen Erfahrung auf dem Football-Feld noch deutliche Sprünge zulassen könnte.
Ansonsten hätte der Draft deutlich besser laufen können - beispielsweise, wenn man an 23 nicht die Eagles vor sich hätte gehen lassen und statt dem potenziell besten Pass-Blocking-Tackle dieser Klasse ein Tackle-Projekt in Tytus Howard gedraftet hätte. Zumindest hat man den mit Abstand größten Need mit Howard und dem durchaus vielversprechenden Max Scharping in Runde 2 adressiert. Lonnie Johnson ist noch sehr roh und ebenfalls eher eine mittel- als eine kurzfristige Geschichte. Insgesamt einer der schwächeren Drafts.
SPOX-Grade: 4+
Indianapolis Colts
- Runde 2 (34): Rock Ya-Sin, CB, Temple
- Runde 2 (49): Ben Banogu, DE, TCU
- Runde 2 (59): Parris Campbell, WR, Ohio State
- Runde 3 (89): Bobby Okereke, LB, Stanford
- Runde 4 (109): Khari Willis, S, Michigan State
- Runde 5 (144): Marvell Tell III, S, USC
- Runde 5 (164): E.J. Speed, LB, Tarleton State
- Runde 6 (199): Gerri Green, DE, Mississippi State
- Runde 7 (240): Jackson Barton, OL, Utah
- Runde 7 (246): Javon Patterson, OL, Mississippi
Die Colts haben mit dem Trade raus aus der ersten Runde und dem Pick-Trade mit den Jets letztes Jahr drei Picks zwischen Position 34 und 59 Overall gehabt, und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Ya-Sin ist ein potenzieller Press-Man-Corner mit schnellen Füßen, beweglichen Hüften und Power; Ya-Sin, Quincy Wilson und Pierre Desir geben den Colts ein sehr spannendes Cornerback-Trio, was ein Hinweis darauf sein könnte, dass die Colts die insbesondere spät in der vergangenen Saison angedeuteten Blitzpakete ausbauen wollen.
Parris Campbell passt perfekt als Speed-after-the-Catch-Receiver in die Kurzpass-Offense der Colts, um T.Y. Hilton und Devin Funchess Underneath zu ergänzen. Okereke muss lernen, Plays schneller zu lesen, bewegt und antizipiert vor allem in Zone Coverage - was die Colts ja primär spielen - aber sehr gut.
Die einzige echte Kritik betrifft den Edge-Rush. Der in der Free Agency verpflichtete Justin Houston hilft natürlich hier, Banogu war relativ hoch und hier wären bessere Optionen auch für den 4-3-End verfügbar gewesen.
SPOX-Grade: 2
Jacksonville Jaguars
- Runde 1 (7): Josh Allen, LB, Kentucky
- Runde 2 (35): Jawaan Taylor, OL, Florida
- Runde 3 (69): Josh Oliver, TE, San Jose State
- Runde 3 (98): Quincy Williams II, LB, Murray State
- Runde 5 (140): Ryquell Armstead, RB, Temple
- Runde 6 (178): Gardner Minshew II, QB, Washington State
- Runde 7 (235): Dontavius Russell, DL, Auburn
Die beiden ersten Jaguars-Picks könnten aus diesem Draft als Steals in Erinnerung bleiben: Jawaan Taylor wurde oft mit Jacksonville an Position 7 Overall in Verbindung gebracht, angebliche Knieprobleme sorgten für seinen Drop. Ist er fit, ist er ein herausragender Pick Anfang der zweiten Runde - ein Run-Blocking-Monster mit enormer Physis, der als Pass-Blocker gut ist und noch besser werden kann. Passt perfekt zu dem, was die Jags machen wollen.
Dass Josh Allen bis an 7 fallen würde, hatte vorher kaum jemand erwartet; Jacksonville schnappte sich den besten Outside Linebacker und den nach Bosa besten Edge-Rusher dieser Klasse. Ein athletischer Freak, groß, explosiver Get-Off, schnell, agil - Allen kann der nächste dominanter Pass-Rusher werden, wenn er noch mehr Pass-Rush-Moves lernt. Allen und Yannick Ngakoue Outside, mit Campbell dazwischen und Ramsey sowie Bouye in der Secondary sind eine sehr vielversprechende Formel für die Jags-Defense.
Zwei Top-15-Talents in einer Draftklasse sorgen natürlich für einen Sprung in der Note, anschließend aber wurde es durchwachsener. Josh Oliver ist die im Vorfeld erhoffte Tight-End-Waffe für Nick Foles, kein Blocker, aber ein sehr physischer Receiver am Catch Point, der stilistisch sehr gut zu Foles als Passer passen sollte.
Gardner Minshew hatte ich selbst wohl höher als irgendwer sonst, in der 4. Runde und als meinen Nummer-5-Quarterback. Minshew muss seine Beinarbeit synchroner hinbekommen, dann kann er mit seiner Accuracy, seinem Pocket-Movement und seinen schnellen Reads ein sehr interessanter Quarterback werden.
SPOX-Grade: 2+
Tennessee Titans
- Runde 1 (19): Jeffery Simmons, DT, Mississippi State
- Runde 2 (51): A.J. Brown, WR, Ole Miss
- Runde 3 (82): Nate Davis, OL, Charlotte
- Runde 4 (116): Amani Hooker, DB, Iowa
- Runde 5 (168): D'Andre Walker, Edge, Georgia
- Runde 6 (188): David Long Jr., LB, West Virginia
Einer der auf dem Papier besten Drafts in diesem Jahr. Simmons ist sportlich ein Top-12-Talent, ein im Februar erlittener Kreuzbandriss wird ihn große Teile seiner Rookie-Saison kosten und ein sehr unschönes Video nach seiner High-School-Zeit, auf dem zu sehen ist, wie er eine Frau schlägt, muss ebenfalls erwähnt werden. Auch wenn er angeblich seither ein Musterbürger war.
Wenn Simmons fit ist, könnte er mit Jurrell Casey das beste Defensive-Tackle-Duo der NFL bilden. Damit blieb der Edge-Rush ein Problem, hier könnte mit D'Andre Walker in Runde 5 ein Steal gelungen sein. A.J. Brown ist der kompletteste Receiver dieser Klasse, kann im Slot und Outside spielen, bringt Physis mit, löst sich gut von Gegenspielern, liefert Yards nach dem Catch und hat gute Hände. Ich hatte eher auf Speed für Tennessee gehofft, Brown an 51 Overall ist aber ein sehr guter Pick.
Nate Davis könnte schnell in der Interior Line starten, hier hatte Tennessee massiven Bedarf, der bereits mit Ex-Rams-Guard Rodger Saffold sehr gut adressiert wurde. Davis, der laut PFF letztes Jahr bei 234 Pass-Blocking-Snaps vier (!) QB-Pressures zuließ, könnte auf der rechten Interior Seite übernehmen.
Und auch die anderen beiden Picks sehen wie Value-Picks aus. Amani Hooker ist sehr gut in Coverage und ein vielseitiger Defensive Back und David Long kann mit Qualitäten in Coverage ebenfalls eine Rolle spielen.
SPOX-Grade: 1-