Baltimore Ravens (2-0) - Green Bay Packers (1-1) 26:13 (6:0, 7:6, 7:7, 6:0) BOXSCORE
- Der 15. Preseason-Sieg in Folge für die Ravens - die letzte Niederlage in der Saisonvorbereitung gab es am 3. September 2015 gegen Atlanta - begann mit zwei langen Ravens-Drives, wie man sie in der kommenden Saison wohl häufiger sehen dürfte: Viel Run Game und gelegentliche schnelle Pässe für Lamar Jackson.
- Jackson (6/10, 58 YDS; 2 ATT, 14 YDS), dessen spektakulärer 18-Yard-Touchdown-Run aufgrund einer Strafe gegen Receiver Willie Snead nicht in den Statistiken auftaucht, führte Baltimore zu zwei aufeinanderfolgenden Field Goals, ehe sein Abend beendet war. Trace McSorley (8/13, 74 YDS, TD, INT; 1 ATT, 17 YDS) erhielt die meisten Snaps. Im Backfield war Rookie Justice Hill (10 ATT, 49 YDS, TD) der auffälligste Spieler, den ersten Drive mit den Startern spielte aber Mark Ingram, gefolgt anschließend von Kenneth Dixon und Gus Edwards.
- Auf Packers-Seite gab es die erste Enttäuschung schon vor Spielbeginn: Das erwartete Debüt von Aaron Rodgers in der Offense von Matt LaFleur muss noch warten, Rodgers wurde kurzfristig aufgrund einer leichten Rückenblessur aus dem Spiel gehalten. So gab es für Packers-Fans jede Menge Tim Boyle (12/21, 107 YDS, TD) zu sehen, nachdem DeShone Kizer (5/10, 70 YDS) einen Turnover on Downs sowie ein Field Goal verzeichnet hatte.
- Die beiden Top-Running-Backs aufseiten der Packers - Aaron Jones und Jamaal Williams - waren beide angeschlagen nicht mit von der Partie, dennoch bleibt das Run Game ein Thema in Green Bay. Die Packers stellen unter Matt LaFleur auf das Outside Zone Blocking Scheme um; zur Halbzeitpause hatten die Packers sieben Runs für sieben Yards. Auch schon in der Vorwoche war hier noch sichtbar Sand im Getriebe.
- Der Abend endete aus Ravens-Sicht mit einem herben Dämpfer: Head Coach John Harbaugh vermeldete nach dem Spiel, dass sich Slot-Cornerback Tavon Young eine ernsthafte Nackenverletzung zugezogen hat und womöglich die gesamte kommende Saison verpassen wird.
Washington Redskins (0-2) - Cincinnati Bengals (1-1) 13:23 (6:0, 7:6, 0:7, 0:10) BOXSCORE
- In Abwesenheit des nach wie vor verletzten Colt McCoy eröffnete Case Keenum die Partie für Washington durchwachsen; nach drei Drives hatte er Feierabend und Dwayne Haskins übernahm. Der erste Drive des Rookies war direkt ein Erfolg, bei 3rd&8 warf er einen sehenswerten langen Pass auf Robert Davis zum 55-Yard-Touchdown.
- Es war das Highlight des Abends für Haskins (7/14, 114 YDS, TD), der ansonsten erneut Licht und Schatten zeigte. Das galt für die gesamte Redskins-Offense, deren Highlight darüber hinaus ein 26-Yard-Run von Adrian Peterson gleich beim ersten Play from Scrimmage war. Die Starting-Defense, insbesondere die Defensive Line, präsentierte sich im Vergleich deutlich besser.
- Der beste Quarterback auf dem Feld in Washington war an diesem Abend Ryan Finley. Cincinnatis Backup zeigte seine Accuracy, wenngleich in einem sehr auf das Kurzpassspiel ausgelegten Ansatz. Finley (20/26, 150 YDS, 2 TD) konnte die Offense so aber regelmäßig kontinuierlich das Feld runter bewegen, nachdem der Opening-Drive mit Starter Andy Dalton (5/9, 36 YDS, INT) in einem Pick-Six geendet hatte: Montae Nicholson trug den Ball 96 Yards in die Bengals-Endzone zurück.
- Insgesamt war es ein durchwachsener Start für die Starting-Offense der Bengals, die auch mehrere Strafen kassierte. Auffälligster Spieler war Rookie-Receiver Damion Willis, der fünf Pässe für 59 Yards fing. Rookie-Back Jordan Ellis (15 ATT, 52 YDS) erhielt im Backfield die meiste Arbeit.
Jacksonville Jaguars (0-2) - Philadelphia Eagles (1-1) 10:24 (0:0, 3:7, 0:7, 7:10) BOXSCORE
- Zweites Preseason-Spiel, zweite Quarterback-Verletzung für die Eagles: Nachdem sich Nate Sudfeld in der Vorwoche das Handgelenk gebrochen hat, erwischte es dieses Mal Cody Kessler - Kessler, der am Donnerstagabend startete, musste gegen die Jags mit einer Gehirnerschütterung raus. Starter Carson Wentz spielte auch im zweiten Preseason-Spiel nicht, infolge der Kessler-Verletzung wurde es ein ausgeprägter Arbeitstag für Rookie Clayton Thorson (16/26, 175 YDS, TD, INT).
- Generell spielten erneut zahlreiche Eagles-Starter überhaupt nicht; umso überraschender war es, dass Jordan Howard (4 ATT, 15 YDS) mehrere Drives absolvierte. Es dürfte ein Hinweis darauf sein, wie offen das Backfield in Philly ist. Rookie Miles Sanders (5 ATT, 31 YDS) hinterließ einen besseren Eindruck und hatte früh einige explosive Szenen.
- Ebenfalls positiv auffällig bei den Eagles: Jordan Mailata, der den gesamten Abend auf Right Tackle verbrachte, Edge-Rusher Daeshon Hall und Running Back Donnel Pumphrey, der erneut seine Agilität unter Beweis stellte.
- Auch die Jaguars ließen ihren Starting-Quarterback, genau wie diverse weitere Starter, auf der Bank, somit musste das Nick-Foles-Revenge-Game ausfallen. Stattdessen durfte Gardner Minshew den Großteil der Partie absolvieren, und der Rookie offenbarte nach einem schwachen Preseason-Start eine klare Leistungssteigerung.
- Minshew (19/29, 202 YDS) zeigte seine Accuracy auch gegen anhaltenden Eagles-Pressure und schien sich in der Offense deutlich wohler zu fühlen, seine Entscheidungen nach dem Snap kamen merklich schneller. Ein wichtiger Schritt für Minshew auf dem Weg zum Backup hinter Nick Foles. C.J. Board (5 REC, 54 YDS) und Tre McBride (4 REC, 47 YDS) waren die auffälligsten Receiver, während Jacksonvilles Run Game weitestgehend ein Totalausfall war.
Atlanta Falcons (0-3) - New York Jets (1-1) 10:22 (0:6, 10:0, 0:3, 0:13) BOXSCORE
- Die elfte Preseason-Niederlage in Folge für Atlanta ging einher mit einem Shutout in der zweiten Hälfte - doch auch die Starting-Offense hatte ihre liebe Mühe. Matt Ryan (10/14, 118 YDS) und Co. kamen für vier Drives auf das Feld, unerwartet häufig. Neben zwei Punts und einem Field-Goal-Fehlschuss reichte es lediglich zu einem Field Goal.
- Ryan kassierte dabei drei Sacks und auch das Run Game funktionierte nicht, generell war die Offensive Line, versinnbildlich durch den wackligen Ty Sambrailo, ein merkliches Problem. Der erste Drive der Backups um Matt Schaub endete dann prompt nach elf Plays und 80 Yards in der Jets-Endzone.
- Ganz anders der Eindruck, den die Jets hinterließen. Sam Darnold (5/7, 46 YDS) eröffnete die Partie erneut mit einem von Tempo geprägten Touchdown-Drive - seine beiden weiteren Drives endeten mit schnellen Punts - und während Le'Veon Bell erneut nicht mit von der Partie war, durfte Ty Montgomery (7 ATT, 36 YDS, TD) mit den Startern ran.
- Robby Anderson (3 REC, 32 YDS) drückte dem Spiel ebenfalls schnell seinen Stempel auf, sein erster Catch war ein 21-Yarder. Generell war in einer spätestens ab der zweiten Hälfte ereignisarmen Partie auffällig, wie stark Darnold auf Anderson und Quincy Enunwa fokussiert war.