Denver Broncos (1-2) - San Fransisco 49ers (2-0) 15:24 (3:0, 6:3, 0:14, 6:7) BOXSCORE
- Jimmy Garoppolo gab sein Preseason-Debüt für die 49ers und wirkte noch ein wenig rostig. Nach einer Incompletion zu Beginn landete sein zweiter Pass direkt beim Gegner. Isaac Yiadom schnappte sich die Interception, die dadurch begünstigt wurde, das Denvers Edge Rusher Bradley Chubb Garoppolo gehörig unter Druck gesetzt hatte. Insgesamt spielte Jimmy G drei Serien und brachte einen von sechs Pässen an - für keinen Raumgewinn zu Running Back Matt Breida. Das ergab ein Passer Rating von 0.
- Auf der anderen Seite präsentierte sich QB Joe Flacco in besserer Verfassung. Er komplettierte 7 seiner 11 Pässe für 59 Yards und hatte auch eine erste Connection mit Wide Receiver Emmanuel Sanders, der von seiner Achillessehnenverletzung des Vorjahres zurückkehrte (1 REC, 5 YDS). Zudem lief Sanders noch einen End-Around für 19 Yards und ließ hoffen, dass er schnell wieder der Alte werden könnte.
- Chubb überzeugte auf ganzer Linie. Seine Bilanz: 3 Tackles, 2 QB Hits, 1 Sack, 1 Forced Fumble. Zudem führte sein erster Pressure zur besagten Interception von Garoppolo.
- Im scheinbar nie endenden Konkurrenzkampf um Snaps im Backfield der 49ers sorgte dieses Mal Raheem Mostert (6 CAR/58 YDS) für Pluspunkte. Er wurde in der zweiten Hälfte aktiv und lief zu einem 30-Yard-Touchdown.
- Apropos Pluspunkte: Diese sammelte auch Rookie-Receiver Deebo Samuel auf Seiten der Gäste. Er wurde zwar im Passspiel nicht anvisiert, legte aber einen sehenswerten End-Around über 45 Yards hin und zeigte damit die Dynamik, die ihn schon am College (South Carolina) auszeichnete.
Los Angeles Chargers (0-2) - New Orleans Saints (1-1) 17:19 (0:3, 17:0, 0:7, 0:9) BOXSCORE
- Der mit Abstand auffälligste Spieler in Los Angeles am Sonntagabend war Taysom Hill. Da Drew Brees nicht spielte, startete Teddy Bridgewater; Bridgewater (5/12, 40 YDS, INT) fand nie einen Rhythmus und war mehrfach ungenau mit seinen Pässen. Noch spät im zweiten Viertel übernahm Hill - und da die Saints keinen vierten Quarterback aktiv hatten, spielte Hill den Rest der Partie.
- Die Saints-Offense wachte erst mit Hill in der zweiten Hälfte auf, und die Quarterback-Allzweckwaffe der Saints war der maßgebliche Grund dafür. Hill (11/15, 136 YDS, 2 TD; 5 ATT, 53 YDS) war am Ende der Leading-Passer und der Leading-Rusher, er zeigte einige toll platzierte Pässe und war als Runner eine permanente Gefahr.
- Positive Eindrücke hinterließ auch Running Back Dwayne Washington (5 ATT, 30 YDS), genau wie Undrafted Rookie Devine Ozigbo (8 ATT, 30 YDS; 3 REC, 23 YDS, TD), der vor allem als Receiver seine Beweglichkeit zeigte. Auch Linebacker Kaden Elliss war sehr auffällig.
- Bei den Chargers hielten sich die Erkenntnisse noch stärker in Grenzen. Unter anderem Rivers, Bosa, Allen, Pouncey, Ingram, Hayward, Davis und Adderley spielten nicht, Safety Derwin James ist aufgrund seiner Verletzung ohnehin vermutlich für mehrere Monate raus. Am interessantesten war das Duell um die Receiver-Spots hinter der Top-3: Artavis Scott und auch Andre Patton hatten je mehrere gute Szenen.
- Ansonsten konnte Troymaine Pope mit einem 81-Yard-Return-Touchdown sowie immerhin vier Catches glänzen, während Justin Jackson den nach wie vor streikenden Melvin Gordon bei den Startern erneut gut vertrat. Erstrunden-Pick Jerry Tillery, der noch in der zweiten Hälfte spielte gelang ein harter Sack sowie ein Tackle For Loss.
- Überraschend bei den Chargers: Starting-Linebacker Denzel Perryman spielte noch im vierten Viertel des zweiten Preseason-Spiels. Head Coach Anthony Lynn erklärte anschließend, dass er wollte, dass Perryman nach seiner Knieverletzung noch etwas Spielpraxis sammeln sollte, um wieder besser rein zu kommen. Zumindest fragwürdig bleibt die Entscheidung allerdings.
Minnesota Vikings (2-0) - Seattle Seahawks (1-1) 25:19 (3:0, 7:10, 7:3, 8:6) BOXSCORE
- Eine der spannenderen Preseason-Personalien ist Kaare Vedvik. Der Kicker, den die Vikings zuletzt für einen Fünftrunden-Pick aus Baltimore geholt hatten, könnte Minnesota tatsächlich einen Kaderplatz sparen - indem er die Kicker- und auch die Punter-Aufgaben übernimmt. Gegen die Seahawks verwandelte er einen PAT und puntete mehrfach; beim PAT fungierte Receiver Chad Beebe, nicht Punter Matt Wile, als Holder. Alles Indizien, die auf eine Doppelfunktion für Vedvik hindeuten.
- Offensiv produzierten die beiden Starting-Units - sowohl Russell Wilson (6/9, 82 YDS; 2 ATT, 9 YDS) als auch Kirk Cousins (6/8, 68 YDS) erhielten je mehrere Drives - jeweils ein Field Goal. Der erste Touchdown des Spiels war ein Pick-Six von Vikings-Backup Sean Mannion, dessen Pass DeShawn Shead 88 Yards zum Touchdown zurücktrug. Die Vikings antworteten mit dem Touchdown-Debüt von Rookie-Tight-End Irv Smith unmittelbar vor der Halbzeitpause.
- Besser als Mannion erging es Kyle Sloter (11/13, 116 YDS, TD), der ein nahezu fehlerfreies Spiel absolvierte. Rookie Alexander Mattison, den Minnesota etwas überraschend in der dritten Runde ausgewählt hatte, glänzte mit einem 22-Yard-Run. Insgesamt lief er zehn Mal für 41 Yards.
- Ein mehrfach betontes Kader-Duell in Seattle findet im Backfield statt; mehrfach war zu vernehmen, dass Vorjahres-Erstrunden-Pick Rashaad Penny mehr Snaps von Chris Carson übernehmen könnte. Das Duell am Sonntagabend lieferte dahingehend wenig Optimismus: Carson (5 ATT, 25 YDS) war nicht nur der Starter, er wirkte auch schon wieder sehr explosiv und physisch. Penny (6 ATT, -2 YDS; 2 REC, 10 YDS) dagegen hatte einmal mehr größere Probleme. Einiges deutet darauf hin, dass hier die Rollenverteilung bis auf weiteres der vergangenen Saison stark ähneln wird.
- Eine unschöne Nachricht begleitete den Sonntag aus Sicht der Seahawks noch: Coach Pete Carroll bestätigte, dass Rookie-Receiver D.K. Metcalf am Knie operiert werden muss. Weitere Details sind noch nicht bekannt, es soll sich aber um einen leichten Eingriff handeln. Selbst ein Einsatz in Week 1 ist wohl noch denkbar, vorerst aber ist Metcalf außen vor.
Tennessee Titans (1-1) - New England Patriots (2-0) 17:22 (8:0, 9:8, 0:7, 0:7) BOXSCORE
- Leichtes Aufatmen bei den Titans. Marcus Mariota setzte ein Ausrufezeichen nach einer wenig inspirierenden Vorstellung in der Vorwoche. Der etatmäßige Starting Quarterback legte einen sehenswerten 87-Yard-Drive über zehn Plays für einen 11-Yard-Touchdown-Pass auf Tight End Delanie Walker im ersten Viertel hin. Zudem lief er anschließend - improvisiert - zu einer Two-Point Conversion. Die Serie kam im Übrigen nach zwei schnellen 3-and-Outs, in denen Mariota auch einen Sack nach schwacher Protection einsteckte.
- Bei den Patriots blieb Tom Brady trotz anderslautender Spekulationen im Vorfeld erneut draußen. Ein Grund könnte gewesen sein, dass beide Teams unter der Woche ohnehin schon gegeneinander trainiert hatten. Ein anderer, dass das Receiving Corps derzeit unter zahlreichen Ausfällen leidet. Also war Brian Hoyer erneut der Starter und erwischte einen überschaubaren Start. Direkt in seiner ersten Serie leistete er sich eine Interception zu Ex-Patriots-Cornerback Logan Ryan. Er schüttelte dies jedoch ab und orchestrierte im zweiten Viertel einen Touchdown-Drive seinerseits. Anschließend passte er noch für eine Two-Point-Conversion.
- Den besseren Eindruck allerdings machte erneut Rookie Jarrett Stidham, der im zweiten Viertel übernahm. Stidham bewegte sich gut in der Pocket und verteilte den Ball mit bemerkenswerter Sicherheit. Das führte zu 1-Yard-TD-Runs durch Brandon Bolden und Rookie Nick Brossette sowie einem Touchdown-Catch von Damoun Patterson in der Schlussphase. Hoyer fing sich nach anfänglichen Schwierigkeiten und machte den frühen Pick wett. Stidham wiederum machte sicherlich erneut Boden gut, hatte jedoch auch Glück, dass ein unbedachter Pass tief in der Red Zone zu einer Interception führte, nachdem ein Verteidiger bereits die Hände am Ball hatte, diesen aber fallen ließ.
- Zwei weitere Rookies machten auf sich aufmerksam bei New England: Running Back Damien Harris lief für 80 Yards und fing zudem 4 Pässe für 23 Yards. Zudem überzeugte Wide Receiver Jakobi Meyers abermals (6 REC, 82 YDS) und war Top-Target seines Teams, fing zudem die Two-Point-Conversion im zweiten Viertel.
Indianapolis Colts 0-2) - Cleveland Browns (2-0) 18:21 (0:7, 7:7, 3:7, 8:0) BOXSCORE
- Die Browns schonten eine Reihe von Startern nach zwei kräftezehrenden Tagen gemeinsamen Trainings gegen die Colts. Allen voran Baker Mayfield, Odell Beckham Jr. sowie Myles Garrett in der Defense saßen draußen. Nicht mal Backup-QB Drew Stanton sah das Feld.
- Im Fokus stand daher die zweite Reihe und das Duell um den dritten Quarterback-Job des Teams. Garrett Gilbert machte den Anfang und überzeugte. Ihm gehörte die erste Hälfte und er führte sein Team zu zwei Touchdowns - Jaelen Strong und D'Ernest Johnson vollendeten die Drives in der Endzone. "Ich war sehr glücklich mit Garrett. Er kam rein und hatte Kontrolle im Huddle und machte die Plays, die er machen sollte. Zudem machte er wenige Fehler", sagte Head Coach Freddie Kitchens im Anschluss. Nach der Pause durfte dann David Blough ran, dem ebenfalls ein Touchdown-Drive gelang. Kitchens war auch mit ihm zufrieden "unter diesen Umständen", wie er konstatierte.
- Bei den Browns gab indes Running Back Kareem Hunt sein Debüt für sein neues Team. Seit seiner Entlassung bei den Kansas City Chiefs im November nach Veröffentlichung eines Videos, das zeigt, wie er eine Frau zu Boden stößt und tritt. Er lief zweimal für 6 Yards. "Es fühlte sich definitiv gut an, wieder in den Game-Mode zu kommen, die Zuschauer zu hören und die hellen Lichter zu sehen." Hunt wird die erste Saisonhälfte gesperrt verpassen.
- Die Colts wiederum konnten sich auf einen abgeklärten Jacoby Brissett verlassen. Der Backup-Quarterback komplettierte acht von zehn Pässen für 100 Yards und fand Tight End Eric Ebron in der Endzone. Für mehr Aufsehen allerdings sorgte Starter Andrew Luck, der vor dem Spiel auf dem Platz war und ein paar Würfe versuchte. Er fiel weiter mit einer Wadenverletzung aus, sein Mitwirken am Aufwärmprogramm lässt jedoch darauf hoffen, dass es bis Woche 1 der Saison für ihn reichen könnte.
Pittsburgh Steelers (2-0) - Kansas City Chiefs (1-1) 17:7 (0:0, 7:7, 0:0, 10:0) BOXSCORE
- Positiv formuliert muss man sagen, dass die Defensivreihen in dieser Partie den insgesamt besseren Eindruck hinterließen. Insgesamt produzierten diese nämlich fünf Turnovers im Spiel. In der ersten Hälfte leisteten sich beide etwa verlorene Fumbles in aufeinanderfolgenden Drives. Erst verlor Running Back Carlos Hyde aufseiten der Chiefs das Leder, dann schenkte Wide Receiver Donte Moncrief direkt im nächsten Play den Ball wieder her. Später kassierte Chiefs-QB Chad Henne einen Strip-Sack. Chiefs-Tight-End Blake Bell verlor einen Fumble in der zweiten Hälfte, während Steelers-QB Josh Dobbs eine Interception tief in der gegnerischen Hälfte warf.
- Positiv war aus Sicht der Chiefs, dass Rookie-Receiver Mecole Hardman erneut seinen Weg in die Endzone fand. Er fing einen 17-Yard-Touchdown-Pass von Henne. Patrick Mahomes (2/5, 11 YDS; 1 CAR, 8 YDS) spielte die erste Serie und sorgte für ein First Down. Ansonsten war Wide Receiver Cody Thompson auffällig mit 6 Receptions für 69 Yards.
- Die Steelers freuten sich derweil über einen erneut starken Auftritt von Wide Receiver James Washington (4 REC, 78 YDS) und durften auch mit Rookie Diontae Johnson zufrieden sein, der einen Touchdown-Catch hinlegte. Ebenfalls stark war Ex-CFL-Star Diontae Spencer, der zwei sehenswerte Punt-Returns für insgesamt 49 Yards hinlegte und damit Plus-Punkte im Kampf um einen Kader-Platz sammelte.
- Sorgen bereitete den Chiefs derweil eine Schulterverletzung von Safety Tyrann Mathieu, der damit frühzeitig raus musste. Problematisch war derweil für beide Teams ein heftiges Gewitter, das den Start des Spiels um knapp eine Stunde nach hinten verschob.
Los Angeles Rams (0-2) - Dallas Cowboys (1-1) 10:14 (7:7, 3:0, 0:7, 0:0) BOXSCORE
- Hochklassig war es nicht, das Gastspiel der Rams und Cowboys in Honululu/Hawaii. Beide Teams präsentierten sich undiszipliniert und produzierten insgesamt 29 Penalties für 216 Yards - die Rams "gewannen" diesen Vergleich indes mit 18 Penalties für 128 Yards. Zudem leisteten sich beide Teams jeweils zwei Turnovers - einmal sogar in aufeinanderfolgenden Plays.
- Die Cowboys starteten Dak Prescott, der alle 5 seiner Pässe an den Mann brachte (64 Yards). Überraschend kam dann, dass Mike White anschließend ran durfte, allerdings nicht überzeugte. White kam lediglich au 30 Yards (7/13) und warf eine Interception. Am Ende übernahm Cooper Rush und führte das Team zum entscheidenden Touchdown im dritten Viertel.
- Rush allerdings musste auch ordentlich einstecken: Bei einem Slide wurde er hart am Kopf von Rams-Linebacker Troy Reeder, der mit dem Kopf voranging, erwischt. Die Schiedsrichter nannten es zwar nicht Targeting, verwiesen Reeder aber dennoch des Feldes. Kurz darauf wurde Rush auch noch tief erwischt und es gab eine Strafe für Roughing the Passer. Er überstand das Spiel dennoch unbeschadet.
- Bei den Rams startete erneut Blake Bortles und führte das Team zu einem frühen Touchdown. Er fand JoJo Natson in der Endzone. Anschließend übernahm Brandon Allen, der insgesamt überzeugte, sich jedoch eine Interception leistete. Am Ende gelang dann John Wolford (5/9, 26) bis auf ein paar Drop-Off-Pässe nicht mehr viel.
- Beide Teams sahen derweil gute Vorstellungen von ihren hoffnungsvolleren Rookies. Bei den Cowboys erzielte Running Back Tony Pollard einen 14-Yard-Touchdown-Lauf, während Darrell Henderson die Rams mit 6 Receptions (38 YDS) anführte.