3. Was bedeutet die Verpflichtung von Antonio Brown für die New England Patriots?
Vor wenigen Monaten noch war die wohl größte Baustelle im Kader New Englands das Receiving Corps. Wirklich imposant sah es nicht aus, sodass plötzlich Akteure wie Dontrelle Inman, Maurice Harris oder auch Phillip Dorsett als mögliche Starter gehandelt worden. Letzterer ist noch da und hat offenbar Tom Bradys vollstes Vertrauen, doch besonders vielversprechend sah diese Gruppe nicht aus.
Nun jedoch kommt mit Antonio Brown so etwas wie das Sahnehäubchen auf eine Gruppe, die neben Julian Edelman auch noch Josh Gordon und - so er denn nicht aufgrund Browns Ankunft entlassen wird - Demaryius Thomas umfasst. Ein Receiving Corps, das imposant wirkt. Und noch besser werden könnte, sobald Rookie N'Keal Harry von der Injured Reserve List zurückkehrt. Brown ist sicherlich der individuell beste Receiver seit Randy Moss, mit dem Brady je zusammengearbeitet haben wird.
Auf der anderen Seite aber bleiben eben auch die Fragezeichen: Hält DT körperlich, hält Gordon mental durch? Und dreht Brown nicht doch wieder am Rad?
Die Patriots jedenfalls scheinen der Meinung zu sein, dass sie Brown im Griff haben werden. Sie demonstrieren das mit einem saftigen Signing Bonus in Höhe von neun Millionen Dollar. Warum? Es gibt Präzedenzfälle, die belegen, dass ein Spieler wie Brown passen könnte ins Gefüge von Foxborough. Man denke nur an Moss, Dillon oder Harrison. Alle galten als problematisch und erlebten dann gewissermaßen Karriere-Renaissancen in New England.
Harrison, der als schmutziger Spieler galt, den man in San Diego als abgehalftert betrachtete, gewann mit den Patriots noch zwei Super Bowls und wurde kürzlich in die Patriots Hall of Fame aufgenommen. Dillon, der Bad Guy aus Cincinnati, stellte 2004 den Franchise-Rushing-Rekord New Englands auf und war ein Schlüsselspieler beim dritten Super-Bowl-Triumph des Teams. Und Moss? Moss stellte in der perfekten Regular Season 2007 den Rekord für Touchdown-Receptions (23) auf und hievte Brady auf ein neues Level.
Natürlich gab es auch negative Beispiele: Albert Haynesworth etwa war ein Flop in New England, Exzentriker Chad Ochocinco überstand nur eine Saison unter Bill Belichick und wusste teils nicht, wo er sich aufzustellen hatte. Allerdings bekamen diese Spieler auch keine so hohen Garantien.