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NFL: 5 Fragen zu Antonio Brown - Alles nur Kalkül? Was sind die Folgen?

Es regnet Geld: Diese Zeichnung von sich im Patriots-Jersey veröffentlichte Antonio Brown auf Instagram.
© https://www.instagram.com/p/B2IZx5XB8Sg/
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5. Waren Antonio Browns Aktivitäten pures Kalkül?

Als Antonio Brown am Samstag von den Raiders entlassen wurde, war es auf Twitter schnell ein Running Gag, dass er schon irgendwie in New England landen würde. Gegen 23 Uhr deutscher Zeit war aus dieser Vermutung Realität geworden.

Dass sich beide Seiten so schnell einig wurden, sollte nicht verwundern - auch wenn das nicht zu vergleichen ist mit dem üblichen Start der Free Agency im Frühjahr, wo Teams und Spieler auf wundersame Weise immer schon im 22.01 Uhr langfristige Verträge ausgehandelt haben, obwohl der Austausch von Zahlen offiziell erst ab 22 Uhr erlaubt ist.

Aber: Die Patriots waren eines der Teams mit ernsthaftem Interesse an Brown, als die Steelers ihn loswerden wollten. Die lehnten jedoch ein lukratives Angebot der Pats ab, weil sie ihren Star-Receiver nicht zu einem direkten Konkurrenten schicken wollten.

Schon damals war die Frage, ob Browns Verhalten psychologische Ursachen zugrunde lagen oder ob er einfach nur alles versuchte, um aus Pittsburgh wegzukommen. Sollte letzteres die Ursache sein, wirft das die Frage auf, ob er die gleiche Nummer nun auch in Oakland abzog, nur um ein Vielfaches extremer. Und im Wissen um die Tatsache, dass an der Ostküste ein gutes Team förmlich darauf wartete, ihn aufzunehmen.

Letztlich bleiben nach den vergangenen Wochen nur zwei Schlüsse übrig: Entweder täte Brown gut daran, sich Hilfe zu suchen - oder er tut nur so, um seinen Willen durchzusetzen.

Der chronologische Ablauf: Brown bekommt die Geldstrafe für sein Fernbleiben vom Camp, er postet diese auf Instagram und zettelt dann einen heftigen Streit mit Mayock an. Dann gibt es die Strafe für teamschädigendes Verhalten, worauf er sich gut inszeniert bei der Mannschaft entschuldigt. Gruden spricht danach von Friede, Freude und Eierkuchen, doch direkt danach postet Brown ein aufgezeichnetes Telefonat mit seinem Coach auf YouTube. Als die Raiders daraufhin seine Garantien streichen, fordert er seine Entlassung.

Man darf nicht vergessen: Schon bei den Steelers hatte Brown im Januar 2017 heimlich eine Rede von Head Coach Mike Tomlin aufgezeichnet und veröffentlicht, was für mächtigen Wirbel sorgte. Er wusste genau: Das Ausplaudern solcher Interna ist ein absolutes No-Go.

Das wirkt von außen betrachtet schon ziemlich konstruiert.

Dass er seinen Willen - Oakland zu verlassen - am Ende bekommen hat, steht außer Frage. Die Mittel aber waren absolut schäbig und sollten am Ende nicht auch noch belohnt werden. Nur: Genau das scheint hier passiert zu sein.