Tennessee Titans (3-4) - Los Angeles Chargers (2-5)
Ergebnis: 23:20 (3:3, 7:7, 0:0, 13:10) BOXSCORE
Die Chargers hatten Sekunden vor Schluss die Chance zum Sieg, doch trotz 1st and Goal an der 1 gelang es Melvin Gordon nicht, den Ball in die Endzone zu befördern - in zwei Anläufen. Einmal wurde er gestoppt, beim zweiten Mal verlor er einen Fumble, die Titans übernahmen und gewannen das Spiel.
Zuvor noch lief es für Gordon, der nach Pass von Philip Rivers zweiten Viertel seinen ersten Touchdown der Saison erzielte. Damit kommt er nun auf 39 offensive Touchdowns, die zweitmeisten seit 2016 (genauso viele wie Ezekiel Elliott). Nur Todd Gurley hat in dieser Zeitspanne mehr TDs erzielt (52). Insgesamt jedoch präsentierte sich Gordon äußerst ineffektiv und lief für lediglich 32 Yards (16 CAR). Hinzu kamen 2 Receptions für Minus-3 Yards.
Die Titans setzten erstmals auf Quarterback Ryan Tannehill von Beginn an und der Ex-Dolphin rechtfertigte den Vorzug vor Marcus Mariota mit einer ansprechenden Leistung. Nicht nur zeigte er sich viel entschlossener als Mariota, er war auch effektiver. Er warf für 312 Yards (23/29) und 2 Touchdowns (INT). Den entscheidenden TD lieferte indes Derrick Henry im Schlussviertel per Lauf.
Tennessee machte sich das Leben mit 2:35 Sekunden auf der Uhr am Ende selbst schwerer als nötig. Kurz hinter der Mittellinie entschied Head Coach Mike Vrabel, einen 4th and 1 auszuspielen. Henry lief durch die Mitte und wurde scheinbar gestoppt. Der Spot durch die Schiedsrichter schien jedoch zu weit hinten zu sein, Vrabel verzichtete aber auf eine Challenge.
Chicago Bears (3-3) - New Orleans Saints (6-1)
Ergebnis: 25:36 (7:9, 3:3, 0:14, 15:10) BOXSCORE
Auch im vorerst wohl letzten Start von Teddy Bridgewater vor der Rückkehr von Drew Brees blieben die Saints ungeschlagen. Ursächlich dafür war eine ausgewogene Offensivleistung. Bridgewater selbst warf Touchdown-Pässe auf Tight End Josh Hill und Allzweckwaffe Taysom Hill, zudem lief Latavius Murray in Abwesenheit von Alvin Kamara für 113 Yards und 2 Touchdowns - Michael Thomas fing 9 Pässe für 131 Yards.
Special Teams standen gerade im ersten Viertel im Mittelpunkt. Direkt zu Beginn blockten die Saints einen Punt der Bears, doch Punter Pat O'Donnell behielt einen klaren Kopf, sprintete zurück in die eigene Endzone und wischte den Ball nach hinten aus der Endzone für einen Safety - er verhinderte also einen Touchdown der Saints.
Ende des ersten Viertels war es dann Cordarrelle Patterson, der seinen großen Auftritt hatte. Der Kick-Returner trug den Kick-Off nach dem Josh-Hill-Touchdown über 102 Yards in die Endzone zum Touchdown für Chicago. Es war bereits Pattersons siebter Kick-Off-Return-Touchdown in der NFL. Nur Josh Cribbs und Leon Washington haben jeweils noch einen mehr in der NFL-Bestenliste.
Bei den Bears kehrte Mitchell Trubisky zurück, hatte jedoch einen schweren Stand gegen die Saints-Defense. Dank einiger Punkte in der Garbage Time und eines erfolgreich eroberten Onside-Kicks sahen seine Zahlen am Ende doch erträglich aus (34/54, 251 YDS, 2 TD), doch sein Decision-Making geriet erneut in den Fokus. Kurz vor der Pause etwa versuchten die Bears die Uhr runterzuspielen, ließen sich vorm 3rd-Down-Snap viel Zeit, doch dann warf Trubisky letztlich den Ball weg und Chicago musste mit knapp 20 Sekunden auf der Uhr punten. Der Punt führte schließlich zu einem Return-Touchdown, der nur dank einer Penalty beim Return annulliert wurde. Glück für Trubisky.
Seattle Seahawks (5-2) - Baltimore Ravens (5-2)
Ergebnis: 16:30 (0:3, 13:10, 0:7, 3:10) BOXSCORE
Das erste Duell zwischen Lamar Jackson und Russell Wilson geht an den Youngster, der dieses Mal vor allem mit seinen Beinen überzeugte. Jackson war der Leading Rusher (116 YDS/14 CAR) im Spiel und übertraf alleine die Laufleistung der Seahawks (106 Yards) und erzielte einen Touchdown. Im Passspiel war er dagegen ungenau (9/20, 143 YDS).
Das machte jedoch nichts, da die Ravens-Defense den Großteil des Scorings - abgesehen von den drei Field Goals von Justin Tucker - übernahm. Neuzugang Cornerback Marcus Peters fing fünf Minuten vor der Pause einen Pick-Six (67-Yard-Return) und Marlon Humphrey machte mit knapp unter vier Minuten zu Spielen im vierten Viertel mit einem 18-Yard-Fumble-Return-Touchdown - Wide Receiver D.K. Metcalf verlor den Ball - den Deckel drauf.
Kein guter Tag also für Russell Wilson, der zwar zu Beginn des zweiten Viertels mit einem sehenswerten Touchdown-Pass nach Scrambling auf Tyler Lockett brillierte, dann aber Fehler machte. Heraus stach freilich der Pick-Six. Es war sein dritter Pick-Six seit Anfang 2018. Nur Jameis Winston, Ryan Fitzpatrick und Josh Rosen haben seither noch einen mehr geworfen.
Für Peters war es bereits der fünfte Interception-Return-Touchdown seiner Karriere. Das sind zugleich die meisten in der NFL seit seiner Rookie-Saison 2015. Zudem führt er die Liga seit seinem Debüt mit 25 Interceptions an. Und: Es war sein sechster Defensiv-Touchdown in der NFL - ebenfalls die meisten seit seiner Rookie-Saison.