NFL Recaps Week 9
Bye-Week: Falcons, Bengals, Rams, Saints.
Los Angeles Chargers (4-5) - Green Bay Packers (7-2)
Ergebnis: 26:11 (6:0, 3:0, 10:3, 7:8) BOXSCORE
- Eine gute Erinnerung daran, wie schnell sich ein Narrativ in der NFL ändern kann. Die Packers waren in dieses Spiel mit einer extrem explosiven, unterhaltsamen und gut designten Offense gegangen, während die Chargers im Niemandsland der NFL standen und gerade nur sehr glücklich ein Spiel bei den ebenfalls stark strauchelnden Bears gewonnen hatten. Auf dem Feld war davon am Sonntag wenig zu sehen.
- Es war vor allem die Chargers-Defense, die dieses Spiel an sich riss und dominierte. L.A. bereitete der bisher so starken Offensive Line der Packers von Anfang an immense Probleme, vor allem Joey Bosa war sehr oft im Backfield zu finden; insgesamt drei Sacks kassierte Aaron Rodgers (), und mehrere Drives endeten auch ganz konkret aufgrund eines Chargers-Sacks. Die Packers-Offense beendete die erste Hälfte mit 50 Yards.
- Die Chargers-Offense auf der anderen Seite hatte ihrerseits ebenfalls phasenweise Probleme mit Green Bays Pass-Rush - unter dem Strich aber konnte L.A. den Ball deutlich besser bewegen. Philip Rivers (21/28, 294 YDS) fand mehrfach Receiver in der Mitte des Feldes, in der gegnerischen Hälfte endeten Drives dann aber regelmäßig. Das änderte sich erst nach einem geblockten Packers-Punt in der zweiten Hälfte - wenig später fand Melvin Gordon (20 ATT, 80 YDS, 2 TD) erstmals die Endzone.
- Der beste Packers-Drive kam erst Mitte des vierten Viertels, mit 3:26 im Rückstand, und endete mit einem sehenswerten Touchdown zu Jamaal Williams. Das allerdings war nur Ergebniskosmetik. Rodgers (23/35, 161 YDS, TD) beendete das Spiel mit 161 Passing-Yards - so wenige hatte er noch nie in einem Spiel, in dem er den Ball über 30 Mal geworfen hat.
Seattle Seahwaks (7-2) - Tampa Bay Buccaneers (2-6)
Ergebnis: 40:34 OT (7:14, 6:7, 8:3, 13:0, 6:0) BOXSCORE
- Russell Wilson zu Tyler Lockett - in der NFL dürfte es aktuell kaum eine Quarterback-Receiver-Connection geben, die besser, produktiver oder effizienter ist. Das Spiel gegen die - zugegebenermaßen sehr schlechte - Pass-Defense der Buccaneers war eine gute Erinnerung daran: Lockett fing 13 Pässe für 152 Yards sowie zwei Touchdowns und war in zahlreichen kritischen Szenen Wilsons Go-To-Guy, die beiden zeigten mehrfach exzellentes Timing und nahezu blindes Verständnis.
- Das Spiel war auch eine gute Erinnerung daran, dass gute Dinge für die Seahawks passieren, wenn Wilson (29/43, 378 YDS, 5 TD) den Ball werfen darf. Die Seahawks marschierten mehrfach mit Big Play auf Big Play durch die Luft das Feld runter - während das Run Game, abgesehen von einem langen Run von Chris Carson - der erneut Fumble-Probleme an den Tag legte - eher durchwachsen war.
- Doch da auch die Probleme in Seattles Pass-Defense allgegenwärtig bleiben, entwickelte sich ein sehenswerter Shootout - mit einem spektakulären Ende! Seattle überbrückte mal eben in drei Plays 75 Yards, am Ende brachte D.K. Metcalf (6 REC, 123 YDS, TD) die Hausherren in Führung. Umgekehrt legte auch Jameis Winston (29/44, 335 YDS, 2 TD, FUM) einen sehr guten Drive hin, und mit 45 Sekunden auf der Uhr fand er Evans zum Touchdown!
- Die Bucs gingen auf den PAT statt auf die 2-Point-Conversion und glichen so das Spiel aus; doch die Overtime war damit längst noch nicht sicher. Denn im Gegenzug zerpflückte Seattle nochmals Tampa Bays Secondary und kam blitzartig in Field-Goal-Reichweite - doch der 40-Yarder segelte knapp daneben!
- Die Overtime war dann schon fast etwas zu vorhersehbar. Seattle gewann den Münzwurf, und die Bucs-Offense sollte das Feld nicht mehr sehen. Wilson hatte nochmals zwei Big Plays im Ärmel, und am Ende fand er bei 2nd&Goal Hollister für den 10-Yard-Touchdown. Game Over. Doch war es eher die wilde Schlussphase, die dieses Spiel besser repräsentierte: Wilson und auch Winston lieferten sich ein gutes Duell, auch wenn Winston mit einem weiteren merkwürdigen Fumble - direkt nachdem Carsons Fumble den Bucs den Ball gegeben hatte - seine Akte in der Richtung erweiterte. Letztlich hatte der MVP-Favorit das bessere Ende für sich.
Oakland Raiders (4-4) - Detroit Lions (3-4-1)
Ergebnis: 31:24 (7:7, 10:7, 0:3, 14:7) BOXSCORE
- Wer noch einen Nachweis dafür brauchte, dass die Raiders zumindest offensiv eine sehr gute Saison spielen und die Erwartungen auf dieser Seite des Balls deutlich übertreffen - dieses Spiel war dieser Nachweis. Derek Carr (20/31, 289 YDS, 2 TD) spielte eine exzellente Partie, Jon Gruden kreierte immer wieder offene Receiver Underneath, insbesondere über die Tight Ends, und Carr zerlegte eine eigentlich solide Lions-Secondary phasenweise. Auch das Run Game über Josh Jacobs (28 ATT, 120 YDS, 2 TD) funktionierte sehr gut.
- Doch auch Matthew Stafford (26/41, 406 YDS, 3 TD, INT) hatte keine übermäßig großen Probleme mit der anfälligen Raiders-Defense. Oakland bekam, im ersten echten Heimspiel (London nicht mitgerechnet) seit fast 50 Tagen, oftmals keinerlei Druck auf Stafford zustande und so bediente der früh Kenny Golladay (4 REC, 132 YDS, TD) und Marvin Jones (8 REC, 126 YDS, TD) für Big Plays.
- Und doch waren es am Ende im Duell zweier guter Offenses die Fehler aufseiten der Lions-Offense, die das Spiel in Richtung der Raiders kippen ließ: zunächst antwortete Oakland mit einem 11-Play-Touchdown-Drive, nachdem der erste Drive der Lions in einem Fumble infolge einer missglückten Ballübergabe an McKissic geendet hatte. Und kurz vor der Halbzeitpause dann versuchte Stafford, einen Pass in ein enges Fenster zu zwingen, was Daryl Worley mit dem Pick bestrafte; im Gegenzug fanden die Raiders erneut über elf Plays die Endzone.
- Trotzdem hatte Detroit zum Schluss die Chance, zumindest die Overtime zu erzwingen: Die Lions kamen mit der 2-Minute-Offense bis an Oaklands 1-Yard-Line, insgesamt vier Versuche hatten sie innerhalb der Raiders-8-Yard-Line; doch bei Fourth Down, bei welchem Detroit durch eine merkwürdige Timeout der Raiders noch mehr Zeit hatte, waren Golladay und Jones nicht einmal auf dem Feld, und Staffords Pass zum dritten Tight End Logan Thomas kam nicht an. Das war's.
Denver Broncos (3-6) - Cleveland Browns (2-6)
Ergebnis: 24:19 (7:0, 10:12, 7:0, 0:7) BOXSCORE
- Die Broncos mit ihrem Nummer-3-Quarterback Brandon Allen, der zu seinem ersten NFL-Spiel kam. Kein Emmanuel Sanders. Kein Bradley Chubb. Große Probleme in der Offensive Line und generell eine Saison, die einmal mehr ins Nichts zu laufen scheint: Es gab mehr als genug Ansätze, um dafür zu argumentieren, dass Cleveland in diesem Spiel endlich in positivere Fahrwasser kommen und vielleicht die Tür für eine positive zweite Saisonhälfte aufstoßen sollte. Es kam anders.
- Zunächst einmal gelang es der eigenen Defense nicht, die zentralen Waffen in Denvers limitierter Offense zu kontrollieren. Courtland Sutton (5 REC, 56 YDS, TD) hatte einen Monster-Catch zum Touchdown, Rookie-Tight-End Noah Fant blamierte die Tackling-Versuche der Browns bei einem 75-Yard-Touchdown via Play Action - das längste offensive Play der Broncos in dieser Saison -, und nachdem die Browns ein Fourth Down kurz vor der Broncos-Endzone erfolglos ausgespielt hatten, flog Phillip Lindsay aus 30 Yards in die Endzone.
- Lindsays Touchdown kam zwar erst kurz vor Ende des dritten Viertels, und dennoch fühlte sich das 24:12 in diesem Moment wie eine Vorentscheidung an - jegliches Vertrauen in die Browns an diesem Punkt in der Saison ist komplett erloschen.
- Dennoch kam Cleveland nochmals in Schlagdistanz: Odell Beckham hatte mehrere Big Plays, Mayfield (27/42, 273 YDS, TD) fand Landry in der Endzone und so war es ein 5-Punkte-Spiel - mit siebeneinhalb Minuten auf der Uhr erhielten die Browns den Ball zurück. Innerhalb weniger Plays stand Cleveland tief in der Broncos-Hälfte; doch bei 3rd&1 wurde Chubb im Backfield gestoppt und bei 4th&4 sah Mayfield den offenen OBJ nicht, und stattdessen landete sein Pass über die Mitte auf dem Boden. In der Folge ließ Denver die Uhr runterlaufen.