NFL: Was bedeutet der Trade für Jared Goff?
Goff verkörpert die Kurzlebigkeit von Erfolg in der NFL wie kaum ein zweiter Spieler. Als Nummer-eins-Pick und Heilsbringer zu den Rams gekommen, spielte Goff eine schreckliche Rookie-Saison (fünf Touchdowns, sieben Interceptions). Unter Sean McVay blühte Goff dann jedoch auf und zauberte zwei (zumindest statistisch) herausragende Saisons auf den Rasen.
Die Rams erreichten mit Goff als Quarterback in dessen dritter Saison den Super Bowl, das Timing hätte für ihn besser nicht sein können: Goff unterschrieb eine Vertragsverlängerung um vier weitere Jahre für 134 Millionen Dollar und stieg zu einem der bestbezahlten Quarterbacks der Liga auf.
Hinter einer schwächeren O-Line konnte der Rams-Quarterback seine Leistungen allerdings nicht konservieren. Goff wackelte bedenklich, in den Playoffs wollte sich McVay nicht eindeutig auf ihn als Starting Quarterback festlegen, nach dem Saisonaus entzog auch General Manager Les Snead seinem Quarterback öffentlich das Vertrauen.
In Detroit wird es für Goff somit nun darum gehen, seinen Ruf wiederherzustellen und sich zumindest als solider Starting Quarterback präsentieren zu können. Andernfalls droht ihm schon in naher Zukunft eine Entlassung und womöglich ein Dasein als Backup.
Die Frage ist, wie wahrscheinlich dieser Schritt nach vorne in Detroit ist. Das Outside-Zone-Scheme, das McVay in Los Angeles installierte, zählt zu den Quarterback-freundlichsten in der NFL. Baker Mayfield spielte in einem ähnlichen System unter Kevin Stefanski in Cleveland groß auf, auch Mitchell Trubisky in Chicago und Jimmy Garoppolo in San Francisco profitierten davon.
Anthony Lynn, der neue Offensive Coordinator der Lions, setzt allerdings auf ein anderes System. Goff wird wahrscheinlich mehr klassische Dropbacks mit komplexeren Reads und weniger offenen Receivern spielen müssen. Ob er auch unter diesen Umständen überzeugen kann, bleibt abzuwarten.
Ein Vorteil für Goff: Lions-GM Holmes galt in der Vergangenheit als großer Fan des Quarterbacks. 2016, als die Rams Goff mit dem ersten Pick des Drafts auswählten, war Holmes als Scouting-Direktor des Teams für diese Entscheidung mitverantwortlich. Womöglich hofft Holmes also tatsächlich, dass Goff in Detroit noch zu einem guten Quarterback reifen kann. Mehr als ein Jahr, um sich zu beweisen, wird dieser bei seinem neuen Team allerdings wohl kaum bekommen.