Jaycee Horn (Cornerback, South Carolina)
Newsome flog hinter den Top-Drei-Cornern zunächst unter dem Radar? Tatsächlich ist diese Aussage nur teilweise korrekt. In den Augen der meisten Beobachter gab es auf der Cornerback-Position nämlich zunächst eine Top-Zwei. Horn schloss erst in den vergangenen Monaten und Wochen zur Konkurrenz auf.
Horn spielte eine starke vergangene Saison und unterstrich seine Leistungen mit absolut herausragenden Ergebnissen bei seinem Pro Day weiter. Unter anderem erreichte der Junior beinahe historische Werte im Weit- und Hochsprung, zudem lief er eine sehr gute 4,4 im 40-Yard-Dash. Laut RAS wies 2021 kein Cornerback bessere Werte auf als Horn.
Als extrem athletischer und physischer Press-Man-Corner sehen so manche Scouts in Horn bereits den nächsten Jalen Ramsey. Eine Auswahl in der ersten Runde dürfte ihm sicher sein, sogar ein Dasein als Top-10-Pick und erster Cornerback, der vom Board geht, ist mittlerweile nicht mehr gänzlich auszuschließen.
Jaelan Phillips (Edge Defender, Miami)
Phillips' College-Karriere kann als absolute Achterbahnfahrt beschrieben werden. Der Pass-Rusher kam als landesweite Nummer eins von der High School, erklärte seine Laufbahn nach mehreren erlittenen Gehirnerschütterungen aber nur knapp 400 Snaps später bereits wieder für beendet.
Als Phillips vor der Saison 2020 sein Comeback verkündete, war er auf den meisten Draft-Boards somit überhaupt nicht vertreten. Keine zwölf Monate später sieht seine Situation bereits wieder gänzlich anders aus: Nach neun Sacks in der vergangenen Saison gilt der Redshirt Junior als vielleicht bester Pass-Rusher in der diesjährigen Draft-Klasse.
Mit einem herausragenden Pro Day schärfte Phillips sein Profil als Top-Talent weiter. Das große Fragezeichen bei ihm bleibt seine Verletzungsgeschichte. Auch hier gibt es aber positive Anzeichen: Berichte über so genannte Red Flags, also Teams, die Philipps aufgrund seiner Gehirnerschütterungen komplett von ihrem Board gestrichen haben, blieben bislang aus. Dass er in der kommenden Woche bereits in der ersten Runde ausgewählt werden wird, ist definitiv denkbar.
Milton Williams (Defensive Tackle, Louisiana Tech)
Williams zählt zu den interessantesten Prospects in der gesamten Draft-Klasse. Der Redshirt-Junior spielte eineinhalb spektakuläre Jahre für Louisiana Tech, seine Athletik und sein Talent wurden auf dem College-Level definitiv deutlich. Mit weniger als 130 Kilogramm bringt Williams aber bei seiner Größe zu wenig Masse für einen Defensive Tackle mit. Welche Position er auf dem NFL-Level spielen wird, gilt noch als unklar.
Auch aufgrund dieser Unsicherheiten wurde Williams' Pro Day mit Spannung erwartet - und seine Testergebnisse sprengten beinahe die Skala. Williams' Werte erinnerten eher an die eines Linebackers als die eines Defensive Tackles. Trotz seines zu niedrigen Gewichts, das in die Bewertung mit einfließt, erreichte er einen der besten RAS-Werte der gesamten Draft-Klasse.
Was diese Ergebnisse letztlich wert sind, bleibt vorerst noch abzuwarten. Die Fragezeichen bezüglich seiner Rolle in der NFL bleiben bei Williams vorerst bestehen, seine athletischen Fähigkeiten dürften für so manches Team aber faszinierend sein. Vermutlich hat er sich auf so manchem Draft-Board nach oben schieben können - womöglich sogar ans Ende von Tag zwei?
Mac Jones (Quarterback, Alabama)
Bei Berichten über Veränderungen in der öffentlichen Meinung von Draft-Prospects, die nicht in direktem Zusammenhang mit athletischen oder medizinischen Tests stehen, ist allgemein Vorsicht geboten. Meist ist unklar, woher die Informationen stammen. Vom Agenten des Spielers? Womöglich sogar von einem Team, das absichtlich falsche Fährten legen möchte?
Im Fall von Jones lässt sich die klare Verschiebung der gehandelten Teams und Draft-Positionen allerdings nicht ignorieren. Über die vergangenen Wochen und Monate entwickelte sich Jones von einem Quarterback, der eventuell in die erste Runde rutschen könnte, zu einem möglichen Top-Drei-Pick, ausgelöst vor allem - ob berechtigt oder nicht werden wir bald wissen - durch den Trade der San Francisco 49ers.
Ob Jones auf dem Board der Niners tatsächlich einen so hohen Platz einnimmt, wie auch von gut informierten Experten wie Adam Schefter berichtet wurde, bleibt fraglich. Die ausführliche Diskussion um ihn und seine Qualitäten dürften seinen Draft-Aktien aber geholfen haben. Ein Pick in der ersten Runde, vermutlich sogar in den Top-15, scheint mittlerweile nahezu sicher.
NFL Draft 2021: Die ersten zehn Picks
Pick | Team |
1 | Jacksonville Jaguars |
2 | New York Jets |
3 | San Francisco 49ers (via Dolphins, via Texans) |
4 | Atlanta Falcons |
5 | Cincinnati Bengals |
6 | Miami Dolphins (via Eagles) |
7 | Detroit Lions |
8 | Carolina Panthers |
9 | Denver Broncos |
10 | Dallas Cowboys |