NFL: Diese Spieler können es 2021 erstmals in den Pro Bowl schaffen
Ali Marpet (Guard, Tampa Bay Buccaneers)
Ja, Ihr habt richtig gelesen. Marpet wurde in seiner Karriere bislang noch nie in den Pro Bowl gewählt. Und das, obwohl der 28-Jährige mittlerweile seit sechs Jahren zu den besseren Guards der Liga zählt.
Der Pro Bowl ist in vielerlei Hinsicht letztlich doch nach wie vor eher ein Popularitätswettbewerb als eine nüchterne Abstimmung über die besten Spieler der laufenden Saison. Andernfalls hätte Marpet sich die Auszeichnung spätestens in der vergangenen Saison verdient gehabt. Er zählte 2020 zu den besten Run-Blockern der NFC und ließ gleichzeitig keinen einzigen Sack zu.
Doch was lange ein Malus für Marpet war, könnte ihm in der kommenden Saison zugute kommen: Die Zeiten der Bucs als graue Maus in der Liga sind vorbei. Als Super-Bowl-Champion mit Tom Brady Under Center hat Tampa Bay zahlreiche Primetime-Spiele sowie umfassende Berichterstattung sicher. Spielt Marpet unter diesen Umständen ähnlich stark wie in der vergangenen Spielzeit, dürfte seine Durststrecke endlich enden.
Calvin Ridley (Wide Receiver, Atlanta Falcons)
Ridleys Stern ist über die vergangenen drei Jahre immer weiter gestiegen. In seinen ersten zwei Saison fing der Erstrundenpick aus dem 2018er Draft 182 Bälle für insgesamt fast 1700 Yards sowie 17 Touchdowns. In der vergangenen Spielzeit schraubte er seine Statistiken dann auf 1374 Yards und neun Touchdowns hoch.
Für den Pro Bowl reichte es trotz Ridleys herausragender Statistiken dennoch nicht. Neben Davante Adams und DeAndre Hopkins musste er sich in der Abstimmung auch hinter Justin Jefferson und DK Metcalf einreihen - eine Reihenfolge, die zumindest fragwürdig war.
In der kommenden Saison dürfte der 26-Jährige nun allerdings nochmal einen Schritt nach vorne machen. Julio Jones wurde nach Tennessee getradet, Ridley ist fortan die klare Nummer eins in der Offense der Falcons. Die Offense vom neuen Head Coach Arthur Smith, in der bereits A.J. Brown bei den Titans aufblühte, dürfte zudem gut zu Ridley passen. Ridleys Konkurrenz in der NFC ist allerdings enorm: Neben den bereits genannten Pro Bowlern kämpfen unter anderem auch Michael Thomas, Adam Thielen, Kenny Golladay und Terry McLaurin in der kommenden Saison um eine Nominierung.
Wyatt Teller (Guard, Cleveland Browns)
Auch Teller hätte eine Pro-Bowl-Nominierung in der Vorsaison wohl verdient gehabt. Neben den herausragenden Joel Bitonio und Quenton Nelson landete Teller auch hinter David DeCastro. Besonders in der O-Line erhalten bekannte Namen im Fan-Voting in der Regel viele Stimmen - relativ unabhängig von ihren Leistungen auf dem Feld. Ein Umstand, von dem zum Beispiel die Offensive Linemen der Steelers über Jahre profitierten.
Kann Teller sein Niveau aus der Vorsaison halten, dürfte ihm eine Teilnahme am Pro Bowl allerdings sicher sein. Der 26-Jährige war der beste Run-Blocker der Liga und sorgte immer wieder für spektakuläre Plays, die unter anderem bei der Crew von Good Morning Football für Begeisterung sorgten. Ein No-Name ist Teller somit nicht mehr.
Das größere Fragezeichen dürfte sein, ob Teller seine herausragenden Leistungen aus der Vorsaison wiederholen kann - eine Frage, die auch für die Offensive Line der Browns in ihrer Gesamtheit gestellt werden muss. Teller sah zwei Jahre lang nicht unbedingt wie ein Starter aus, ehe er 2020 in der neuen Offense von Kevin Stefanski plötzlich explodierte. Ob diese Leistungssteigerung von Dauer sein wird, wird sich in der kommenden Saison zeigen.
Brian Burns (Edge Defender, Carolina Panthers)
Zugegeben, Burns' Weg zum Pro Bowler in der kommenden Saison dürfte äußerst umkämpft sein. In der vergangenen Spielzeit wurden Cameron Jordan, Brandon Graham und Chase Young in der NFC in den Pro Bowl gewählt, in der kommenden Saison kommen die Rückkehrer Nick Bosa und Danielle Hunter sowie Neuzugang J.J. Watt als Konkurrenten hinzu.
Und doch sind Burns' Aussichten alles andere als hoffnungslos. Der 23-Jährige hat sich seit seiner Auswahl im Draft 2019 zu einem der besten jungen Pass-Rusher in der NFL entwickelt. Auf 7,5 Sacks in seiner Rookie-Saison ließ Burns in der letzten Saison weitere neun folgen. 21 Quarterback Hits gab's noch obendrauf.
Nicht wenig deutet daraufhin, dass Burns diese Zahlen in der kommenden Spielzeit noch weiter nach oben treiben können wird. Mit Derrick Brown, Haason Reddick und Yetur Gross-Matos an Burns' Seite verfügen die Panthers über eine talentierte Defensive Line, die ihm Eins-gegen-eins-Duelle ermöglichen sollte. Gehört Burns 2021 tatsächlich zu den Sack-Leadern in der NFL, ist auch der Pro Bowl für ihn definitiv möglich.
Jonathan Taylor (Running Back, Indianapolis Colts)
1169 Rushing Yards, elf Rushing Touchdowns: Taylor legte bereits in seiner ersten NFL-Saison nicht nur für einen Rookie beeindruckende Zahlen auf. Angesichts der Entwicklung dieser Zahlen in der vergangenen Spielzeit deutet einiges daraufhin, dass Taylor seine Statistiken in Jahr zwei nochmal deutlich steigern können wird.
Denn Taylor begann die Saison als ein Back in einem Running-Back-Committee der Colts. Erst über den Verlauf der Saison konnte er sich zum Runner Nummer eins hoch arbeiten. Nachdem Taylor in seinen ersten neun Spielen auf "nur" 428 Rushing Yards kam, erreichte er in seinen letzten sechs Auftritten 741 Rushing Yards - mehr als 120 pro Spiel!
Zum Vergleich: Nur Derrick Henry verzeichnete in der letzten Saison im Schnitt mehr als 120 Rushing Yards pro Spiel, er und Dalvin Cook waren die einzigen Runner, die auf mehr als 90 Yards pro Spiel kamen.
Man darf davon ausgehen, dass Taylor zumindest bei Early Downs als klarer Lead-Back für die Colts in die kommende Saison gehen wird. Hinter einer nach wie vor sehr stark besetzten O-Line dürfte der 22-Jährige dann erneut beeindruckende Zahlen auflegen. Das macht ihn zu einem vielversprechenden Pro-Bowl-Kandidaten, noch vor Najee Harris, der bei den Steelers als Bellcow-Back eingeplant ist.