Platz 5: Stefon Diggs, Buffalo Bills
Diggs hat im ersten Jahr in Buffalo den Sprung in die Receiver-Elite geschafft. Ein herausragender Route-Runner war er bereits in Minnesota, doch fehlte dort häufig die Konstanz und auch der der letzte Schritt in eine wirklich für sich alleinige dominante Rolle. Das änderte sich in Buffalo, wo er die Liga prompt in Targets (162), Catches (127) und Receiving-Yards (1.535) anführte.
Insbesondere gegen Man Coverage war er häufig der Receiver, bei dem sich Josh Allen sicher sein konnte, dass er schnelle Separation kreiert. Fast die Hälfte von Diggs' Targets kam gegen Man Coverage, er legte laut PFF 3,6 Yards pro gelaufener Route gegen Man Coverage auf und war häufig der Schlüssel, welcher dem Rest der Bills-Offense die Tür öffnet. Kann er diese Rolle weiterhin mit der gleichen Konstanz ausfüllen, bleibt er einer der absoluten Elite-Receiver.
Platz 4: Allen Robinson, Chicago Bears
Kein anderer Receiver in dieser Liste kann ansatzweise ein derart ausgeprägtes Lied über schlechtes Quarterback-Play singen wie Allen Robinson. Das setzte sich auch in der vergangenen Saison fort, wo er von dem Duo Trubisky/Foles nicht nur sehr viele ungenaue, sondern auch jede Menge herausfordernder Pässe sah: Seine 49 (!) Contested-Catch-Targets waren mit weitem Abstand Platz 1 in der NFL, einzig A.J. Green (41) war hier ansonsten unter allen Receivern und Tight End jenseits der 35. Nur fünf Spieler insgesamt knackten die 30er Marke.
All das unterstreicht einen Fakt, der jedem Bears-Fan schmerzlich bewusst sein dürfte: Robinson spielt seit Jahren auf höchstem Receiver-Level, und das obwohl er dabei ein deutlich größeres Handicap mit sich herum schleppt als die Receiver-Konkurrenz. Die berechtigte Hoffnung darf sicher sein, dass sich das auf Sicht mit Justin Fields ändert, aber rein für diese Liste unterstreichen die Umstände in Chicago Robinsons Klasse nur noch mehr. Er ist ein dominanter Nummer-1-Receiver, stark am Catch Point, aber auch ein sehr guter Route-Runner, und hat die Bears-Offense über die letzten Jahre maßgeblich getragen.
Platz 3: Tyreek Hill, Kansas City Chiefs
Tyreek Hill wäre allein durch seine Qualitäten als Deep Threat in dieser Liste. Er bringt unheimlichen Speed genau wie Explosivität mit, seine acht Touchdowns bei Pässen mit mindestens 20 Yards Tiefe führten die Liga in der vergangenen Regular Season an; damit war er in jeder der letzten vier Spielzeiten in dieser Kategorie in der Top 5. Nur Calvin Ridley sah letztes Jahr mehr Deep Targets (36) als Hill (33).
Rein als vertikaler Receiver wäre Hill allerdings nicht in der Top 3, wenngleich dieser Aspekt seines Spiels bereits extrem wertvoll ist. Was ihn für mich unbestreitbar zu einem der besten Receiver macht, ist sein genereller Impact auf die Offense: Hill ist einerseits mit seiner Explosivität eine permanente Gefahr auch bei Screens (11 Catches, 1 Touchdown bei Screens letztes Jahr) und ist zudem längst ein gefährlicher Route-Runner. Es ist aber auch allein seine Präsenz, die Räume kreiert.
Vielleicht kein Receiver ligaweit wird derart häufig beim oder vor dem Snap in Bewegung gesetzt, um defensive Zuteilungen durcheinander zu bringen und Räume für andere Spieler zu kreieren. Hills Value geht noch mehr als bei jedem anderen Receiver in der NFL aktuell über die Plays, bei denen er tatsächlich den Ball bekommt, hinaus.
Platz 2: DeAndre Hopkins, Arizona Cardinals
Unter allen 30 Receivern und Tight Ends mit mindestens 105 Targets hatten laut PFF lediglich Hopkins (154 Targets), Allen Robinson (150) und Davante Adams (146) nur einen Drop. Hopkins ist einer der verlässlichsten Receiver in der NFL und zeigte das auch in einer schwierigen Rolle in der Cardinals-Offense: Häufig isoliert auf einer Seite der Formation, war es leicht für Defenses, die gebündelte Aufmerksamkeit auf Hopkins zu richten.
Dennoch schlug er Man Coverage konstant (3,15 Yards pro gelaufener Route vs. Man) und fand sich auch in der eher auf das Kurzpassspiel ausgerichteten Rolle zurecht, indem er nach dem Catch einer der produktiveren Receiver der vergangenen Saison war. Hopkins ist nach wie vor einer der dominantesten Receiver am Catch Point und das auch vertikal: Trotz nur 15 Deep Targets fing er acht dieser Targets - drei davon für Touchdowns.
Platz 1: Davante Adams, Green Bay Packers
Adams' 2,96 Yards pro gelaufener Route waren mit weitem Abstand Platz 1 in der vergangenen Regular Season - auf den Plätzen zwei bis vier folgten mit deutlichem Abstand Justin Jefferson (2,66), A.J. Brown (2,65) und Julio Jones (2,6). Dazu passt, dass Adams die zweitmeisten Catches unter allen Wide Receivern hatte (115), und das obwohl er zwei Spiele verpasste. Seine 18 Touchdowns waren Platz 1 unter allen Receivern und Tight Ends.
Und diese Stats kommen nicht zufällig zustande. Adams hat sich über die letzten Jahre zu einem der besten Route-Runner der Liga entwickelt, er hat einen exzellenten Release und war letztes Jahr aus dem Slot genau wie Outside dominant. Adams war letztes Jahr auch statistisch der beste Receiver gegen Man Coverage. Bringt auch Qualitäten nach dem Catch mit und er hat gezeigt, dass er ein ansonsten überschaubares Packers-Receiving-Corps tragen kann.
Adams ist für mich aktuell der kompletteste Wide Receiver in der NFL.