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Top 5: Die wichtigsten Erkenntnisse aus Woche 5 in der NFL

SPOX-Redakteur Adrian Franke fasst für euch Woche 5 zusammen.
© getty
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Die Saints müssen Winston mehr vertrauen

Es war die komplette Jameis-Winston-Achterbahn gegen Washington, schon früh im Spiel. Eine hässliche Interception gleich beim ersten Drive, gefolgt von einem 72-Yard-Touchdown auf Harris. Einem Strip-Sack beim nächsten Drive folgte ein weiterer Touchdown-Drive direkt danach, und an dem Punkt waren wir immer noch mittendrin in der ersten Hälfte.

Am Ende standen 6,7 Yards pro Play, zwölf First Downs durch die Luft und 0,27 Expected Points Added pro Pass-Play. Auf die Saison betrachtet wäre das ligaweit gesehen ein Top-8-Wert.

Und es waren wilde Plays dabei, die zu diesem Gesamt-Output führten - allen voran der 49-Yard-Hail-Mary-Touchdown in der Schlusssekunde der ersten Hälfte. Plays, die eben schwer zu wiederholen oder als Baseline für irgendetwas zu gebrauchen sind.

Aber doch sind es mit Winston immer wieder auf die eine oder andere Art - also im positiven wie im negativen Sinne - die Big Plays, die Winstons Spiel prägen.

Wenn ich mir die aktuelle Situation dieses Kaders anschaue, mit einer inkonstanten Secondary, mit einer angeschlagenen Offensive Line, mit wenigen Waffen in der Offense - hier immerhin gibt es Hoffnung durch die baldige Rückkehr von Michael Thomas - dann entsteht ein relativ klares Bild: Wollen die Saints dieses Jahr Playoffs spielen, dann müssen sie aggressiver werden.

Es gibt nicht viele Optionen, wie sie das erreichen können, um tatsächlich dem Team ein ernsthaft höheres Ceiling zu geben - vermutlich nur eine, und die lautet Jameis Winston.

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Die Winston-Achterbahn als einzige Hoffnung

Winston bringt eine enorme Varianz in seinem Spiel mit, und es war vom ersten Spiel an überdeutlich, dass Coach Sean Payton die in möglichst effektive Bahnen lenken wollte.

Das klappte gegen die Packers auch exzellent, aber vermutlich wird es nie wieder derart ertragreich funktionieren. Letzte Woche bereits spielte Winston sehr gut, aber die Saints nahmen ihm den Ball aus der Hand - mal um Taysom Hill tief attackieren zu lassen, mal um den Ball wieder mehr zu laufen -, und man könnte argumentieren, dass das sie maßgeblich das Spiel gekostet hat.

Die Saints-Teams der letzten Jahre operierten auf eine Art und Weise, die ein hohes Maß an Präzision und einen geringen Spielraum für Fehler mit sich brachte. Lange Drives, ein extrem akkurater Quarterback, viele Rädchen, die ineinander greifen. Selbst beide Seiten des Balls wirkten häufig gemeinsam in sich schlüssig.

Ich kann mir gut vorstellen, dass es Payton schwerfällt, sich davon zu lösen. Winston die Zügel in die Hand zu geben, heißt auch, mit mehr Unberechenbarkeit in der eigenen Offense zu leben, und die allermeisten Coaches in der NFL mögen wenige Dinge so wenig wie Unberechenbarkeit.

Aber wenn die Saints um ein Playoff-Ticket mitspielen wollen, brauchen sie die Chance, dass sie einige High-End-Winston-Spiele bekommen. Mit Winston als unauffälligem Game Manager wird nicht mehr als eine Saison im Mittelmaß dabei herausspringen, und das Team bleibt durch die Baustellen auf beiden Seiten des Balls auch in dem Fall inkonstant.