Jacksonville Jaguars (1-1) - Indianapolis Colts (0-1-1)
Ergebnis: 24:0 (7:0, 10:0, 7:0, 0:0) - BOXSCORE
- Matt Ryan (16 von 30 für 195 Yards, 3 INTs und -19.7 EPA) suchte dank der zahlreichen WR-Verletzungen früh Nyheim Hines im Passspiel, die Jaguars wussten das aber sofort zu stoppen. Ab da war die Colts-Offense in absoluter Stagnation verhaftet.
- Trevor Lawrence (25 von 30 für 253 Yards, 2 TDs und 18.8 Total EPA) sah fast fehlerlos aus. Eine seiner fünf Incompletions war ein perfekter tiefer Wurf auf Jamal Agnew, den dieser fallen ließ. Lawrence' Chemie mit Christian Kirk (6 von 6 für 78 Yards, 2 TDs und 10.4 EPA) wirkt dafür schon recht fortgeschritten.
- Doug Pederson half seinem Team auch mit guten 4th Down Entscheidungen - auch zb mit 17 Punkten Vorsprung spielte er 4th and 1 aus.
- Die Jaguars Defense (allen voran Josh Allen mit 2 Sacks) lies Ryan das ganze Spiel über wenig Chancen mit schneller inside Pressure.
- Pederson findet auch langsam eine gute Balance im Backfield - James Robinson ist der flottere Runner, Etienne der bessere Pass catcher.
- Die Colts waren der Favorit auf die AFC South - auch dank der vermutet schwachen Divisionsgegner. Nach zwei Spielen ohne Sieg gegen eben diese könnte die Saison plötzlich sehr lang werden.
Baltimore Ravens (1-1) - Miami Dolphins (2-0)
Ergebnis: 38:42 (7:0, 21:7, 7:7, 3:28) BOXSCORE
- Tua Tagovailoa (36 von 50 für 469 Yards, 6 TDs, 2 INTs und 26.3 Total EPA) mit der einfach unfassbarsten Performance seiner Karriere. In Hälfte zwei, bei konstantem Rückstand, von dem der Großteil mehrere TDs betrug, führte er fünf von sechs Drive zu TDs, von denen keiner weniger als 58 Yards überbrückte.
- War es Anfangs noch Jaylen Waddle (11 von 19 für 171 Yards, 2 TDs und 8.8 EPA), durch den die Offense lief, übernahm im vierten Viertel Tyreek Hill komplett das Ruder: 11 von 113 für 190 Yayrds, 2 TDs und 10.4 EPA.
- Dabei hatte die neue Ravens-Defense rund um DC Mike Mcdonald eine solide erste Hälfte: Gutes Playcalling mit weniger Verwirrung als noch letztes Jahr, gepaart mit gut platzierten Blitzen führten zu nur 7 Punkten für die Dolphins zur Halbzeit und 2 INTs von Marcus Williams, der aufblüht in der Defense. In Hälfte zwei aber, auch dank einiger Coverage-Busts, die Hill 1-on-1 ohne Safety-Help ließen, erlebte Mcdonald allerdings seinen "Willkommen in der NFL!"-Moment.
- Devin Duvernay bleibt weiterhin eindrucksvoll, der Kickoff-Return-TD zeigte heute auch seinen Value auf Special Teams.
- Lamar Jackson (21 von 29 für 318 Yards, 3 TDs und 19.9. Total EPA, 9 für 119 Yards und 1 TD rushing) spielte ein perfektes Spiel, das er in seinen Vertragsverhandlungen vorzeigen wird können. Die Ravens werden sich überlegen müssen, ob sie mit einem teuren QB eine Defense stellen können, die Comebacks wie dieses hier verhindern kann.
Los Angeles Rams (1-1) - Atlanta Falcons (0-2)
Ergebnis: 31:27 (7:0, 14:3, 7:7, 3:17) BOXSCORE
Die Rams haben sich nach der Auftaktklatsche gegen die Bills erfolgreich zurückgemeldet, mussten nach klarer Führung aber bis zum Schluss zittern.
Eigentlich hatten die Rams alles im Griff. Nach Touchdowns von Allen Robinson, Darrell Henderson und zwei von Cooper Kupp führten die Hausherren nach fast sechs Minuten im dritten Viertel 28:3. Danach jedoch riss der Faden und die Falcons erwachten.
Die Falcons zeigten sich sehr opportunistisch und kreierten einen Turnover nach dem anderen. Los ging's mit einer Interception von Matthew Stafford. Es folgte der erste Falcons-TD durch Rookie-Receiver Drake London. Nach einem Field Goal der Rams legte Olamide Zaccheaus mit einem TD-Catch nach. Daraufhin blockten die Falcons einen Punt und Lorenzo Carter trug den Ball über 26 Yards zum Touchdown. Die 2-Point Conversion machte daraus einen 25:31-Rückstand mit etwas unter 5 Minuten zu spielen.
Dass es nicht zum erfolgreichen Comeback reichte, war dann einer interessanten Schlussphase geschuldet. Kupp verlor einen Fumble, doch im folgenden Drive warf Marcus Mariota eine Interception vor die Goal Line zu Jalen Ramsey. Vorbei war es dann aber auch noch nicht, denn die Falcons stoppten die Rams vor deren Endzone.
Statt 13 Sekunden vor Schluss aber zu punten, entschied Sean McVay, weiter Zeit von der Uhr zu nehmen und absichtlich einen Safety zu kassieren. Mit 6 Sekunden zu spielen kickte Punter Riley Dixon, der nicht einmal punten musste im Spiel, den Ball ins Seitenaus, sodass die Falcons von der 50 noch eine Chance bekamen. Zum Hail Mary aber kam es nicht, denn Mariota kassierte einen Sack und verlor dabei einen Fumble zum Ende des Spiels.
San Francisco 49ers (1-1) - Seattle Seahawks (1-1)
Ergebnis: 27:7 (6:0, 14:0, 0:7, 7:0) BOXSCORE
Die San Francisco 49ers haben im zweiten Anlauf ihren ersten Sieg der Saison eingefahren, diesen aber teuer bezahlt. Quarterback Trey Lance wurde schon früh mit einer Knöchelverletzung abtransportiert. Wie Head Coach Kyle Shanahan nach Spielende bestätigte, benötigt Lance nach einem Knöchelbruch eine Operation und wird den Rest der Saison verpassen.
Für Lance übernahm der bisherige Starter des Teams, Jimmy Garoppolo, der nach kurzer Eingewöhnung das Ruder an sich riss und eine gute Vorstellung ablieferte. Garoppolo fand Ross Dwelley für einen 38-Yard-Touchdown-Pass zu Beginn des zweiten Viertels zum zwischenzeitlichen 13:0 und machte schließlich mit seinem QB-Sneak nach der 2-Minute Warning am Ende den Deckel per Touchdown drauf.
Kuriose Szenen hatte die Partie einige zu bieten. Die versuchten in der ersten Hälfte einen Trickspielzug mit einem Pass von Running Back DeeJay Dallas in der Red Zone. Doch der Tailback warf einen ganz schwachen Pass, der beim Gegner landete. Besser machten es die Seahawks im dritten Viertel, als sie einen Field-Goal-Versuch der NIners blockten und Mike Jackson den Ball zum Touchdown für die Gäste retournierte.
Unterm Strich gewannen die Niners den Turnover-Battle 3:0. Sie fingen 2 Interceptions gegen Geno Smith und Dallas und verloren auch noch einen Fumble. Zudem kassierten die Gäste 10 Penalties für 106 Yards - die Niners hatten nur eine akzeptierte Strafe für 26 Yards (Pass Interference).
Dallas Cowboys (1-1) - Cincinnati Bengals (0-2)
Ergebnis: 20:17 (14:3, 3:0, 0:6, 3:8) BOXSCORE
Mit einem 50-Yard-Field-Goal mit auslaufender Uhr durch Kicker Brett Maher haben die Dallas Cowboys ihren ersten Saisonsieg ohne Quarterback Dak Prescott eingefahren. Vertreter Cooper Rush gewann damit auch seinen zweiten NFL-Start, nachdem er bereits im Vorjahr gegen die Minnesota Vikings auf dem Feld stand.
Die Cowboys erwischten den besseren Start und gingen direkt mit dem ersten Drive in Führung - Rush fand Noah Brown für einen 9-Yard-TD-Pass in der Endzone. Ende des ersten Viertels stellte Tony Pollard mit einem Rushing Touchdown auf 14:3.
Die zweite Hälfte gehörte dann größtenteils den Bengals, die sich zurückkämpften, aber erneut unter einer schwachen Offensive Line litten - nach 7 Sacks in der Vorwoche gegen die Steelers kassierte Joe Burrow dieses Mal 6 Sacks - jeweils 2 gingen auf die Kontos von Dorance Armstrong und Micah Parsons.
Es dauerte jedoch bis 3:45 Minuten vor Schluss, bis Burrow Tee Higgins für einen 5-Yard-Touchdown in der Endzone fand. Anschließend sorgte er mit einem Pass zu Tyler Boyd für den Ausgleich per 2-Point Conversion. Danach hatten beide Teams nochmal den Ball und punteten jeweils, sodass Dallas letztlich nochmal Field-Goal-Reichweite erreichte, um das Spiel mit dem Buzzer zu gewinnen.