NFL

Top 5: Die wichtigsten Erkenntnisse aus Woche 6 in der NFL

SPOX-Redakteur Adrian Franke blickt zurück auf Woche 6 in der NFL.
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4. Quick Notes: Bengals treiben Identitätssuche voran

Einige kurze Notizen aus Woche 6, zu Themen und Teams, über die ich zuletzt bereits ausführlicher geschrieben hatte:

  • Bengals treiben Identitätssuche voran: Das war absolut auffällig, als ich das Saints-Bengals-Spiel nachgeschaut habe - Joe Burrow war so gut wie nie Under Center! 54 Plays hatte Cincinnati, ganze zwei (!) war Burrow nicht in der Shotgun: Bei einem QB-Sneak und beim Kneeldown ganz am Ende. Das war insofern bemerkenswert, als dass ein Problem der Bengals in dieser Saison darin bestand, dass die Offense zu eindimensional war - inklusive mit Blick auf die Formationen: Under Center kam fast immer der Run, in der Shotgun der Pass. Und gegen die Saints hatte die Offense plötzlich einen deutlich runderen Auftritt, Cincinnati lief den Ball sehr gut und Burrow, der sich ohne Frage in der Shotgun wohler fühlt, konnte seine Playmaker mal wieder etwas besser in Szene setzen. Das ist weit davon entfernt, eine Patentlösung darzustellen. Teams werden diese neuen Tendenzen scouten, und Burrow stand auch gegen die Saints unter Druck und kassierte einige bittere Sacks. Mehr Diversifizierung wäre hier weiterhin wünschenswert, auch dahingehend, in welche Fronts man läuft, wie man noch mehr Matchups für Chase kreieren kann, und so weiter. Aber es war positiv, zu sehen, dass zumindest Schritte unternommen werden, um sich weiterzuentwickeln und offensive Antworten zu finden.
  • Arizona schlittert weiter in die Krise: Diese Aussage über die Bengals lässt sich über die Cardinals nicht gerade treffen. Arizona ging in das Spiel gegen die bis dato schlechteste Defense der Liga - und kam gerade so auf magere drei Punkte. Es hätten drei, oder auch sechs, mehr sein können, doch mit Backup-Kicker waren die Cardinals bei Fourth Down sehr aggressiv. Doch einmal mehr war es die Defense, die Arizona im Spiel hielt, und einmal mehr hatte man nicht den Eindruck, dass es einen offensiven Plan gab. Die angeschlagene Offensive Line wackelte, doch statt beim Option Run Game zu bleiben, welches früh im Spiel funktionierte, wurde das nur vereinzelt eingesetzt. Statt sich Pläne zurechtzulegen, wie man den Ball kontinuierlich bewegen kann, war man wieder davon abhängig, dass Murray individuelle Plays macht. Ich sehe Arizona an einem Punkt, an dem man sich eingestehen muss, dass mit Kingsbury keine nachhaltige offensive Kehrtwende mehr kommen wird. Und wenn man zu diesem Schluss kommt, dann kann die Folge nur sein, dass man sich, trotz der neuen Verträge, von Kingsbury trennt, von GM Steve Keim trennt und einen echten Neustart wagt.
  • Die Bucs-Line ist ein echtes Problem: Tampa Bays Offense über die letzten beiden Jahre funktionierte trotz einiger Mängel im Play-Calling - die Early-Down-Runs waren ein Musterbeispiel dafür. Die Bucs liefen den Ball viel bei Early Down, und das ging soweit auf, weil die Offensive Line auf sehr hohem Level spielte und Brady gleichzeitig bei Second und Third Down konstant Plays machte. Die Line ist weit weg von diesem Level, insbesondere die ersatzgeschwächte Interior Line kann mit dieser Spielweise nicht funktionieren und Leonard Fournette ist kein Back, der regelmäßig viel selbst kreiert. Brady derweil spielt noch immer gut - aber nicht auf Elite-Level, und dann werden die langen Down-and-Distance-Situationen plötzlich immer schwieriger. Die Bucs in der Brady-Ära waren noch nie eine Offense, die durch ihr überlegenes Scheme auffiel. Das merkt man in dieser Saison mit dem individuellen Aderlass deutlich, und ich bin gespannt, inwieweit Tampa Bay Antworten findet. Bisher haben sie nicht gezeigt, dass sie das können.