Nikolaj Ehlers, LW, Halifax Mooseheads
Dänemarks Eishockey-Hoffnung ist eine absoluter Spezialist, wenn es darum geht, die Torsirene erklingen zu lassen. Ob im Power-Play, in Unterzahl: Ehlers ist jederzeit in der Lage einzunetzen. 49 Tore erzielte der Moosehead in 63 Ligaspielen, genau wie William Nylander ist er extrem schnell auf Schlittschuhen unterwegs und bringt seine Gegner mit schnellen Richtungswechseln zur Verzweiflung.
Sein Wrist Shot gehört mit zu dem besten, was die diesjährige Draft zu bieten hat. Ein Fragezeichen steht noch hinter seiner geringen Körpergröße von 1,82 Metern und der Frage, wie viel Entwicklungspotential in dem Linkshänder noch steckt.
Ehlers könnte genau der richtige Pick für die Canucks sein, die ihrem Roster nach den verpassten Playoffs einer Frischzellenkur unterziehen wollen, ohne dabei komplett in den Rebuild zu gehen. Der Däne könnte mit seiner Explosivität auf dem Eis die richtige Wahl sein.
Draft-Tipp: Vancouver Canucks, No. 6
Kasperi Kapanen, RW, Kalevan Pallo
Wie Sam Reinhart hat auch der Finne die NHL-Geschichte im Blut. Sein Vater Sami bestritt über 800 Spiele in der NHL, auch hier ist der Sohn aber wohl deutlich talentierter. Kaum ein Spieler verfügt über so ein komplettes Skill-Set wie Kapanen, der vor allem in der Offensive über Unmengen an Potential verfügt.
Der 17-Jährige kann auf beiden Flügeln spielen und zeigte in der heimischen SM-Liiga, dass er seinen Teamkollegen den Puck hervorragend auflegen kann. Auch im eigenen Drittel übernimmt er schon viel Verantwortung und versteckt sich nicht im Teamverbund. In einigen Situationen merkt man Kapanen aber noch seine Unerfahrenheit an, so zögert er meistens einen Tick zu lange, bevor er zum Abschluss kommt.
Kapanen könnte am Ende bei dem Ex-Team seines Vaters landen, den Carolina Hurricanes. Die suchen in der Offseason nach Verstärkungen für die Offensive, der Finne könnte daher als dritter Europäer über die Draft-Theke gehen.
Draft-Tipp: Carolina Hurricanes, No. 7
William Nylander, RW/C, Modo Hockey
Der Schwede ist wohl gemeinsam mit Kasperi Kapanen das größte europäische Talent dieser Draft. Kaum ein Spieler ist so schnell und wendig wie Nylander, der in Sachen Skating seinen Mitbewerbern um einiges voraus ist. Auch mit dem Schläger geht er schon hervorragend um und kreiert sich einige Torchancen. Elf Tore in 17 Spielen für Södertälje zeigen, wie gefährlich Nylander sein kann.
Große Fragezeichen stehen allerdings auch bei ihm hinter seiner Physis. Nylander wird wohl nie zu den Brechern unter den Centern gehören. Durch seine Schnelligkeit hat er aber durchaus die Chance, auch in der NHL zu bestehen, zuletzt wich er immer öfter auf den rechten Flügel aus.
Nylander ist für die Toronto Maple Leafs mit dem achten Pick nur schwer zu übergehen. Mit seiner Mischung aus Skill, Schnelligkeit und Potential könnte der Schwede für spektakuläre Szenen im Air Canada Centre sorgen.
Draft-Tipp: Toronto Maple Leafs, No. 8
Jake Virtanen, LW, Calgary Hitmen
Der Kanadier zählt zu den Scharfschützen unter den Top Prospects. Virtanen kann nicht nur aus allen Lagen abziehen, sondern auch Treffen.
Besonders direkt vor dem gegnerischen Tor besticht der Linkshänder mit Ruhe und Gelassenheit und netzt auch im Schläger-Dickicht rund um den gegnerischen Goalie unheimlich effizient ein.
Auch seine Skating-Skills können sich schon sehen lassen, im Eins-gegen-Eins ist der rechte Flügel den meisten Gegnern überlegen. Seine 45 Treffer sprechen eine deutliche Sprache über seine Torgefahr. Virtanen könnte als einer der besten Spieler aus der diesjährigen Draft Class hervorgehen, braucht aber sich noch ein bis zwei Jahre, bis er auch in der NHL nach Belieben scoren kann.
Ähnlich wie die davor ziehen Maple Leafs benötigen auch die Jets eine Menge Feuerkraft in der Offense, Jake Virtanen könnte für Winnipeg daher ein äußerst interessanter Pick an neunter Stelle sein.
Draft-Tipp: Winnipeg Jets, No. 9
Brendan Perlini, LW, Niagara IceDogs
Der Kanadier, ein Ex-Teamkollege von Aaron Ekblad, zeigt ein sehr gut ausgebildetes Offensivspiel. Besonders sein Hockey-IQ und seine starken Skating-Skills stechen dabei heraus, aber auch sein Torriecher ist nicht zu verachten. Zwölf Scorerpunkte stehen 71 in dieser Spielzeit gegenüber, bei nur einem Spiel mehr wohlgemerkt.
Das Manko des linken Flügels besteht darin, dass er in keiner Kategorie wirklich überragt. Auch sein Entwicklungspotential scheint nicht so hoch wie das seiner Prospect-Kollegen. Auch wenn sich Perlini bei den IceDogs durchsetzen konnte, scheiterte er bei den besser besetzten Colts.
Perlinis Break-Out-Season hat bei vielen Teams Begehrlichkeiten geweckt, und so könnte der Kanadier sogar direkt bei einem Contender landen. Die Anaheim Ducks, die in diesem Jahr das Wahlrecht der Senators bekommen, könnten mit dem linken Flügel ein echtes Top-Talent an Land ziehen.
Draft-Tipp: Anaheim Ducks, No. 10