New York Rangers (1) - Pittsburgh Penguins (4)
Ausgangslage: Das auf dem Papier klarste Duell der ersten Runde. Die Rangers, die Franchise-Bestmarken, was Siege (53) und Punkte (113) angeht, aufstellten, sicherten sich zum dritten Mal die Presidents' Trophy. Coach Alain Vigneault betonte aber: "Das ist kein Titel, den du eben so gewinnst. Viele Teams kämpfen noch um die Playoffs. Ich bin sehr stolz auf unsere Jungs aber wir alle wissen, dass wir anhand unserer Leistungen in den Playoffs beurteilt werden. Das war ein erster Schritt aber wir bereiten uns schon auf den nächsten vor."
Dabei konnte New York sogar die sechswöchige Verletzungspause von Star-Goalie Henrik Lundqvist wegstecken, Backup Cam Talbot spielte überragend und 21 der 25 Spiele mit Talbot gewannen die Rangers. New York spielte in dieser Saison außerdem das dominante Eishockey, das sich Vigneault wünscht: Eine unfassbar dominante Defense sowie eine bewegliche, variable Offensive. Blueliner Kevin Klein (Armbruch) wird zudem wohl rechtzeitig für die Serie gegen die Penguins fit sein.
Die Penguins vor den Playoffs: Zwischen Anspruch und Super-GAU
Pittsburgh dagegen hatte die ganze Saison über immer wieder Probleme mit der eigenen Konstanz und die Verletzungen von Olli Maatta, Pascal Dupuis, Kris Letang, Christian Ehrhoff und Steve Downie halfen dabei nicht wirklich. "Wir spielen nicht über die volle Distanz. Oft haben wir einen guten Lauf und kontrollieren das Spiel, aber wenn du die selbe Energie etwa gegen ein Team wie St. Louis nicht aufrecht erhältst, kommen sie zurück", brachte es Verteidiger Kris Letang jüngst auf den Punkt.
Letang selbst wird den Rest der Saison verpassen, was für Pittsburgh ein großes Loch an der Blueline bedeutet. Auch die Offense schwächelte zuletzt: In den letzten 15 Spielen gelangen nie über drei Tore. Ein Sieg in den letzten sechs Spielen lässt ebenfalls wenig hoffen, wenngleich Sidney Crosby und Evgeni Malkin den Penguins immer eine Chance geben. Wie Pittsburgh in der Underdog-Rolle zurechtkommt, bleibt abzuwarten.
Players to watch: Rangers-Rookie Kevin Hayes bot im Schlussspurt tolle Leistungen und erzielte viele Scorerpunkte trotz vergleichsweise wenig Eiszeit. Daneben steht Rick Nash im Fokus: Seine 42 Tore waren persönlicher Karriere-Bestwert, der Routinier darf aber nicht wieder in sein Playoff-Loch fallen.
Crosby und Malkin werden Pittsburgh offensiv im Spiel halten müssen. Sspannend wird aber, wie die Verteidigung mit den Rangers klarkommt. Da neben Letang und Maatta, für die die Saison beendet ist, womöglich auch Ehrhoff ausfällt, muss Paul Martin die Defensive zusammenhalten. Immerhin: Goalie Marc-Andre Fleury führte die Liga mit zehn Shutouts an.
Prognose: New York ist in diesem Jahr zu stark für ein von Verletzungen geplagtes, dennoch nicht ungefährliches Penguins-Team. In den vergangenen Playoffs schlugen die Rangers Pittsburgh bereits in der zweiten Runde mit einer spektakulären Aufholjagd. Auch in diesem Jahr ist New York für Crosby und Co., die in den Special Teams allerdings punkten könnten, Endstation - mit weniger Drama. Tipp: Rangers in 5.
Washington Capitals (2) - New York Islanders (3)
Ausgangslage: Die Capitals haben fünf ihrer letzten sieben Spiele gewonnen und müssen sich vor allem offensiv vor niemandem verstecken. Alex Ovechkin führt die Liga in Toren mit weitem Abstand an (53 Treffer, dazu 28 Assists) und wird unterstützt von seinem kongenialen Partner Nicklas Bäckström (18 Tore, 60 Assists). Washington spielt spätestens seit dem Jahreswechsel konstant und stabil.
Unerreicht sind die Capitals vor allem im eigenen Power Play. Kein Team ist hier auch nur annähernd so stark wie Washington, das über ein Viertel seiner Überzahlgelegenheiten (25,3 Prozent) nutzt. Die Islanders auf der anderen Seite sind eines der schwächsten Teams im Penalty-Killing (78 Prozent), was im Laufe der Serie zu großen Problemen führen könnte.
Doch auch weitere Vorzeichen sprechen gegen New York: Die Islanders haben, abgesehen von Neuzugang Tyler Kennedy, keinen Spieler in ihren Reihen, der mehr als 15 Postseason-Spiele vorweisen kann. Darüber hinaus geht kaum ein Team mit einer kälteren Serie in die Playoffs als New York: Die Islanders haben seit Ende Februar nicht mehr zwei Spiele in Folge gewonnen. Die Bilanz seitdem: sechs Siege, 13 Niederlagen.
"Wir treffen auf ein großes Team. Sie spielen hart und das wird eine physische Serie. Wir müssen uns auf das verlassen, was uns hier her gebracht hat", brachte es Stürmer Kyle Okposo auf den Punkt: "Das wird eine geile Serie."
Players to watch: Ovechkin ist der große Star, doch keineswegs vergessen sollte man Capitals-Goalie Braden Holtby. In der vergangenen Regular Season machte Holtby einen großen Sprung nach vorne und wenn er seine konstanten Leistungen aufrecht erhalten kann, können die Capitals weit kommen. Daneben muss auch die zweite Reihe hinter Ovechkin und Bäckström treffen. Evgeny Kuznetsov war hier zuletzt in guter Verfassung.
Die Islanders muss John Tavares anführen. Der zweitbeste Scorer der Regular Season (38 Tore, 48 Assists) geht erst in seine zweite Postseason und New York braucht seinen Superstar in Topform. Daneben sollte sich Okposo wieder fangen: Der Winger hatte nach Verletzungspause bislang nicht das Niveau seiner ersten Saisonhälfte erreichen können, wird Tavares aber über die Serie stärker entlasten müssen.
Prognose: Was die reine Offensive angeht, wird es das vielleicht spektakulärste Duell in der ersten Runde. Ovechkin und Tavares dürften für eine Show sorgen, letztlich aber spricht derzeit zu wenig für die Islanders, die auch mental schlicht nicht bei 100 Prozent zu sein scheinen. Das Erfahrungs-Defizit wird sein Übriges tun. Tipp: Capitals in 6.
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