NHL

"Wir haben jetzt größere Träume": Leon Draisaitl und die Edmonton Oilers greifen nach dem Stanley Cup

SID
Leon Draisaitl
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Nach Jahren voller Enttäuschungen steht Leon Draisaitl endlich mit den Edmonton Oilers im Stanley-Cup-Finale. Der Eishockeystar kann als sechster Deutscher den NHL-Titel holen.

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Für die Kameras posierte Leon Draisaitl neben der Clarence S. Campbell Bowl, anfassen wollte der Eishockeystar den Pokal aber wie alle anderen Spieler der Edmonton Oilers nicht - das soll Unglück bringen.

"Wir haben jetzt größere Träume und größere Ziele", sagte Draisaitl nach seinem ersten Sprung ins Stanley-Cup-Finale, endlich hat es geklappt, der Weg dahin war weit.

Vor eigenem Publikum im Rogers Place gewannen die Kanadier durch ein 2:1 über die Dallas Stars in den NHL-Playoffs ihre Halbfinalserie 4:2, zur Belohnung gab es für den Sieger der Western Conference den Silberpokal zum Anschauen.

Edmonton hat viel Anlauf genommen, um so weit zu kommen. Achtelfinale (2021), Halbfinale (2022), Viertelfinale (2023), zuletzt waren die Oilers stets vorher gestrauchelt.

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Draisaitl: "Haben viele schmerzhafte Jahre hinter uns"

"Wir haben viele schmerzhafte Jahre hinter uns", sagte Draisaitl rückblickend, schaute aber schnell nach vorn: "Jetzt eine Chance zu haben, den Stanley Cup zu gewinnen, ist traumhaft." Doch das Team habe "noch einen langen Weg zu gehen".

Ab Samstag beginnt das Duell mit den Florida Panthers, die zum zweiten Mal nacheinander im Finale stehen, aber noch auf ihren ersten Triumph warten. Da hat Edmonton viel mehr vorzuweisen, ihren letzten von fünf Stanley Cups binnen sieben Jahren gewann die Franchise aber vor einer Ewigkeit: 1989/90, in der Saison nach dem Abgang des legendären Wayne Gretzky zu den Los Angeles Kings.

Und es ist auch schon 18 Jahre her, dass es zuletzt bis ins Finale ging - 2005/06 gab es ein 3:4 gegen die Carolina Hurricanes. Entsprechend groß war der Jubel am Sonntag. "We want the Cup" riefen die Zuschauer von den Rängen, aus den Boxen dröhnte "La Bamba" von Ritchie Valens.

"Dafür spielen wir", sagte Draisaitl und freute sich für das treue Publikum. "Sie hatten einigen Herzschmerz. Es zu Hause zu schaffen, für diese Stadt und diese Fans und auch für uns selbst, ist ein großartiges Gefühl."

Denn lange hatte es ausgesehen, als würde es wieder nichts. Edmonton ersetzte nach einem Fehlstart Trainer Jay Woodcroft durch Kris Knoblauch, danach begann die Aufholjagd.

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Leon Draisaitl kann als sechster Deutscher den NHL-Titel holen

Als sechster Deutscher kann Draisaitl den NHL-Titel holen. Auch, weil er selbst wieder glänzte. Der 28-Jährige, seit 2014 bei den Oilers unter Vertrag, bereitete das spektakuläre 1:0 durch Superstar Connor McDavid (5.) vor. Es war für den Kölner der bereits 18. Assist in den laufenden Playoffs. "Es gibt nur einen Spieler auf der Welt, der so etwas möglich machen kann", verneigte sich Draisaitl.

Zach Hyman erhöhte auf 2:0 (36.), beide Tore fielen im Powerplay. Dallas konnte durch Mason Marchment lediglich verkürzen (50.), auch weil Oilers-Goalie Stuart Skinner 34 Schüsse abwehrte.

Bislang haben fünf deutsche Profis den Stanley Cup gewonnen: Uwe Krupp (1996 und 2002), Dennis Seidenberg (2011), Tom Kühnhackl (2016 und 2017), Philipp Grubauer (2018) sowie Nico Sturm (2022). Und Krupp schlug als Pionier vor fast 30 Jahren mit der Colorado Avalanche im Finale die Panthers. Ein gutes Omen?

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