Diese Zahl ist beeindruckend. Roger Federer steht zum insgesamt 13. Mal im Halbfinale der Australian Open. Beim Grand-Slam-Turnier in Melbourne leistete sich der Schweizer nur vor zwei Jahren einen Ausrutscher, als er in der dritten Runde gegen Andreas Seppi verlor. Was die Zahlen angeht, sind die Australian Open das konstanteste "Major" von Federer, allerdings mit Schönheitsfehlern. Denn der "Maestro" hat insgesamt sieben Halbfinalpartien in Melbourne verloren, fünf davon in Folge.
Als Nummer 17 zu Nummer 18?
Man kann also von einem kleinen Halbfinalfluch sprechen. Zum Vergleich: In Wimbledon lautet Federers Bilanz in Halbfinalspielen 10:1. Um seinen Traum vom 18. Grand-Slam-Titel zu erfüllen, muss der Schweizer seine Halbfinalmisere beenden. Sein Gegner in der Vorschlussrunde ist Landsmann Stan Wawrinka, gegen den er auf Hartplatz noch nie verloren hat. Die Vorzeichen auf sein insgesamt sechstes Finale bei den Australian Open stehen also recht gut.
Zudem kommt die Zahl 17 ins Spiel, die Federer bei diesem Turnier begleitet. Seit dem Wimbledonturnier 2012 steht der "Maestro" bei 17 Grand-Slam-Titeln. Mit dem 18. Triumph will es irgendwie nicht klappen, auch wenn Federer in den letzten viereinhalb Jahren zahlreiche Gelegenheiten dazu hatte. Die Tennisexperten diskutieren seit längerer Zeit hitzig darüber, ob es überhaupt noch zum 18. Grand-Slam-Triumph kommt. Federer hat sich in Melbourne erneut in Stellung gebracht, obwohl es ihm wohl nur die wenigsten zugetraut haben.
Als Sampras seine letzte große Reise machte
Denn der Schweizer spielt sein erstes reguläres Turnier nach seiner sechsmonatigen Auszeit. Die Erwartungshaltung an ihn war vor Turnierbeginn recht gering, auch weil er nur als Nummer 17 in der Weltrangliste ins Turnier ging und bereits in der dritten Runde (gegen Tomas Berdych) und im Achtelfinale (gegen Kei Nishikori) auf aktuelle Top-Ten-Spieler traf. Führt nun ausgerechnet die Zahl 17 Federer zu seinem 18. Grand-Slam-Titel? Der letzte Spieler, der ein "Major" als Nummer 17 der Welt und Setzliste gewann, war Pete Sampras bei den US Open 2002.
Der US-Amerikaner wurde damals von vielen Experten bereits abgeschrieben, ehe er in New York zu seiner letzten großen Reise ansetzte (die Geschichte gibt es hier zum Nachlesen!) und seinen 14. Grand-Slam-Titel gewann. Sampras kehrte nach dem Triumph bei den US Open nicht mehr auf den Platz zurück. Federer wandelt in Melbourne auf den Spuren von Sampras, ein Karriereende nach einem möglichen Australian-Open-Titel scheint jedoch ausgeschlossen. In einem Schlagersong von Chris Roberts heißt es: "Du kannst nicht immer 17 sein". Spätestens am Sonntag wissen wir, ob das lange Warten auf die 18 weitergeht oder Federer seine traumhafte Melbourne-Reise mit dem Titel abgeschlossen hat.
Die Australian Open im Überblick