Donnerstag, 01.06.2017, schon Tag 5
Der Thiem-Watch: Zwei Dinge sind auszuschließen: erstens, dass Dominic Thiem an seinem freien Tag seine Schmutzwäsche höchstselbst reinigt. Und zweites, dass dies sein Coach Günter Bresnik übernimmt. Die Armada an österreichischen Reportern hatte dem Landesbesten auf den Zahn gefühlt, und mindestens ein Bonmot und ein paar Lacher geerntet. Von einer lockeren Trainingseinheit ist auszugehen, die 142 Minuten Wettkampftennis gegen Simone Bolelli sollten Thiem nichts ausmachen. Jedenfalls deutlich weniger als die 233 Minuten, die sein kommender Gegner Steve Johnson im Infight mit Borna Coric verlebte.
Der Feinschmecker-Tipp: Keine Frage: Der Court 2 muss wieder einmal herhalten, diesmal für ein Damen-Match mit ganz großem spielerischen Potenzial: Anastasija Sevastova gegen Eugenie Bouchard im dritten Match nach 11:00 uhr. Die Lettin musste nach ihrem Auftaktsieg die bohrenden Fragen von exakt enem (in Zahlen: 1) Reporter parieren, Madame Bouchard wurde natürlich der größte Interviewraum zur Verfügung gestellt. Sevastova bietet ein lässiges Spiel an, viel Slice, viel Handgelenk bei der Vorhand. Bouchard bietet mindestens unbegrenztes Selbstvertrauen an. Auch wenn sie "under the weather" ist, wie sie, tatsächlich nicht wehleidig, bei ihrer Adresse an die Tennisnation mitteilte.
Upset-Alert des Tages: Wer gegen einen gerade erst wieder zurückgekehrten Thanasi kokkinakis ernsthafte Probleme bekommt (auf Sand!), der sollte sich vor einem Mann wie Jeremy Chardy durchaus in Acht nehmen. Und also wird sich Kei Nishikori im zweiten Match auf dem Court 1 wieder in der Rolle des Gejagten wiederfinden. Diesmal von einem Lokalfavoriten, der in der legendären Arena auf die Unterstützung der Fans bauen kann.
Zufällige Begegnung des Vortages: Alexander Waske. Der Mann, dessen Bild im großen Tennis-Almanach neben dem Schlüsselwort "Motivation" festgezurrt ist, kümmert sich seit einiger Zeit um Petra Martic. Die Kroatin war schon einmal unter den besten 50 Spielerinnen der Welt klassiert, es geht gegen Madison Keys (viertes Match auf Court 3). Martic werde giftig sein, sagt Waske im Vorübergehen auf dem Weg von Lenglen zum Chatrier. Was den Reporter motiviert, sich dieses Match am Donnerstag zu geben.
Idol des Vortages: Andre Agassi. Irgendwann sind die Dämme, die Zurückhaltung der Aficionados auf dem Court Suzanne Lenglen gebrochen. Und dann wurde die Legende aus Las Vegas, die sich doch eigentlich auf das Treiben von Novak Djokovic konzentrieren sollte, in jeder Wechselpause von Autogrammjägern in verschiedensten Altersgruppen bedrängt. Weder Agassi noch der Ordnungsdienst konnten darin eine Widrigkeit erkennen. Gut so.
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