Von Jens Huiber aus Paris
Um Stefanos Tsitsipas´ Zukunft muss sich die Tennisgemeinde keine größeren Sorgen machen: Sportlich hat der Grieche spätestens mit dem Finaleinzug in Barcelona gezeigt, dass in den kommenden Jahren mit ihm zu rechnen sein wird, aber auch die finanzielle Flanke scheint gut abgedeckt: Kümmert sich doch Patricio Apey, der Manager von Alexander Zverev, um die Agenden von Tsitsipas.
Nach seinem mühevollen Auftaktsieg gegen den Qualifikanten Carlos Taberner hatte Apey ein Rendezvous mit der New York Times arrangiert, die Weltpresse zu Gast in der Ägäis. Nur eben in Paris.
Thiem gegen Ivashka nur 15 Minuten nicht der Chef
Was Tsitsipas zu erzählen gehabt hat, werden die Leser der Times erst in ein paar Tagen erfahren, ein weiteres Kapitel der Erfolgsstory soll am Mittwoch geschrieben werden: gegen Dominic Thiem.
Der allerdings hat sich zum Auftakt in Roland Garros deutlich souveräner gezeigt als sein morgiger Gegner. Ilya Ivashka durfte 15 Minuten am Match auf Court 1 mitnaschen, dann hatte Thiem die Süßigkeiten wieder kindersicher verstaut.
In Barcelona, als Thiem von Tsitsipas überrumpelt wurde, habe er einen richtigen Topfen daher gespielt, das sei jetzt anders. Im Nachhinein haben die in der vergangenen Woche bezwungenen Gegner die Leistungen Thiems in Lyon noch einmal validiert: Gilles Simon, Dusan Lajovic und Guillermo Garcia Lopez stehen alle ebenfalls in Runde zwei der French Open 2018, Roberto Carballes Baena hat Benoit Paire einen großen Kampf geliefert.
Roland Garros wie auf Hartplatz
Es ist bereits das vierte Match der beiden Herren 2018, nach Doha, Indian Wells und eben Barcelona. Nachdem sich Paris nach der Einschätzung Thiems so spielt wie ein Hartplatz mit feiner Sandschicht, haben die ersten beiden Matches wohl ebenso viel - oder- wenig - Aussagekraft wie das letzte.
Anzunehmen ist, dass Thiem auch am Mittwoch in Blau einläuft. Die Lachs-Version, die Alexander Zverev in Paris zu Markte trägt, kommt für den Niederösterreicher nur bei sommerlichen Temperaturen in Frage. Mit diesen ist nach der Abkühlung am Dienstag in den kommenden Tagen eher nicht zu rechnen. Die nicht ganz fachgerechte weiße Hose bereitet wenigstens modisch große Freude.
Vor Beginn des Turniers hat Thiem davon gesprochen, dass es Gegner gäbe, gegen die er in einem Best-of-Five-Match Vorteile hätte. Ohne Namen zu nennen, versteht sich. Stefanos Tsitsipas könnte in diese Kategorie fallen, hat er doch zum Jahresauftakt in Australien gegen Denis Shapovalov in drei Sätzen verloren. Ebenso wie im vergangenen in Wimbledon gegen Dusan Lajovic und davor in Paris gegen Ivo Karlovic.
Hier die Matches zwischen Dominic Thiem und Stefanos Tsitsipas
Turnier | Sieger | Ergebnis |
Doha (Hartplatz) | Dominic Thiem | 7:5, 6:4 |
Indian Wells (Hartplatz) | Dominic Thiem | 6:3, 2:6, 6:3 |
Barcelona (Sand) | Stefanos Tsitsipas | 6:3, 6:2 |