"Es wird wahrscheinlich passieren", sagte der Präsident des All England Lawn and Tennis Clubs, Richard Lewis, in einem Interview mit The Times. "Wir machen diese Änderung aber nicht, weil wir finden, dass es notwendig ist."
Zum ersten Mal war die Shot Clock bei den ATP NextGen Finals im vergangenen Herbst im Einsatz. Das Feedback war durchwegs positiv, was nun auch einige andere Turnierveranstalter mit dieser Technologie liebäugeln lässt.
"Das ist aber keine Regeländerung, sondern nur ein Mechanismus, der die Einhaltung der bestehenden Regeln verbessert - oder eben nicht", sagte Lewis. Derzeit besteht bei Turnieren der ITF, zu denen die vier Grand Slams gehören, eine Richtlinie, zwischen Punkten nicht mehr als 25 Sekunden verstreichen zu lassen.
Wimbledon-Präsident Richard Lewis: "Shot Clock macht Tennis langsamer"
Es liegt jedoch im Ermessen der jeweiligen StuhlschiedsrichterInnen, diese Regel zu sanktionieren. Zunächst werden Spieler verwarnt, bei einem zweiten Einschreiten wird ein erster Aufschlag abgenommen. Sollte es erneut zu einem Regelbruch kommen, müssen Spieler mit einem Punktverlust rechen.
Ziel des Zeitlimits zwischen Punkten ist die Verkürzung von Tennismatches, um sie attraktiver und planbarer für Fernsehstationen zu machen. Ein Umstand, den Lewis anzweifelt.
"Ich habe zu den Kollegen der anderen Grand Slams gesagt, dass die Shot Clock das Tennis - überspitzt formuliert - langsamer machen wird", sagte Lewis. "Die Spieler werden die 25 Sekunden voll ausreizen, obwohl es einige gibt, die das derzeit gar nicht tun. In einem 128er-Feld denke ich, dass wir in fünf Jahren im Schnitt längere Matches sehen werden."