Die Italiener empfangen in Genua den Titelverteidiger aus Frankreich - und dürfen sich durchaus Chancen ausrechnen, in das Halbfinale einzuziehen. Das Team von Yannick Noah wird nämlich ohne Spieler wie Gael Monfils und Jo-Wilfried Tsonga antreten, Spitzenmann ist Lucas Pouille.
Der hat sich in diesem Jahr zwar schon in drei Endspielen gezeigt (in Marseille, Dubai und Montpellier - letzteres hat Pouille auch gewonnen), zuletzt in Miami aber ausgesetzt. Und davor Indian Wells gegen Yuki Bhambri nach einer schwachen Vorstellung verloren. Die Nummer zwei der Franzosen, Adrian Mannarino, kommt auch nicht in Bestform nach Genua: Auf Key Biscayne kam das Aus schon im ersten Match gegen Steve Johnson.
Bei den Gastgebern wiederum hängt alles von der Form von Fabio Fognini ab. Und dessen Laune. In Indian Wells verlor Fognini ein schon sicher gewonnenes Match gegen Jeremy Chardy (der auch in Frankreichs Team steht) verloren, in Miami war Nick Kyrgios zu stark. Die übrigen Hausherren gehen gut ausgeruht in die Partie, Teamchef Corrado Barrazutti kann sich im Einzel zwischen den Veteranen Paolo Lorenzi und Andreas Seppi entscheiden.
Sollte das Doppel den Ausschlag geben, ist Frankreich mit Pierre-Hugues Herbert und Nicolas Mahut zwar Favorit, die Paarung Simone Bolelli und Fabio Fognini hat allerdings ebenfalls schon einen Grand-Slam-Erfolg aufzuweisen.
- Tipp: Italien - Frankreich 2:3
Davis Cup: Goffin nicht im belgischen Team
Die geringsten Chancen auf eine Weiterkommen in die Runde der letzten vier Nationen dürften den Vorjahresfinalisten aus Belgien einzuräumen sein. Spitzenmann David Goffin, dessen Blitz-Comeback in Miami gegen Joao Sousa ebenso blitzartig zu Ende ging, fehlt in der Halle von Nashville. Goffin bereitet sich bereits auf die Sandplatzsaison vor. Mit Ruben Bemelmans und Joris de Loore hat Kapitän Johan van Herck damit zwei Einzelspieler zur Auswahl, die ganz komfortabel dreistellig in der Weltrangliste gereiht sind.
Ganz anders das Team der USA: John Isner reist mit dem Selbstvertrauen des Turnier-Erfolgs in Key Biscayne an, Jack Sock rangiert immerhin noch ganz knapp an den Top Ten der Welt. Sam Querrey wäre ebenfalls eine Einzel-Option für Teamchef Jim Courier, auch wenn Querrey in Miami sein zweites Match gegen Denis Shapovalov verloren hat. Ryan Harrison und Steve Johnson runden das Heimteam ab, beide sind valide Optionen für das Doppel.
- Tipp: USA - Belgien 5:0
Lokalmatador Ferrer beim Davis Cup eine Option
Sergi Bruguera hat es geschafft, Rafael Nadal zu einem Auftritt auf heimischer Asche zu überreden. Gute Nachrichten für die Spanier, nicht ganz so gute für das deutsche Team. Nadal konnte seit den Australian Open, wo er gegen Marin Cilic aufgeben musste, kein Match bestreiten, es ist indes davon auszugehen, dass die Nummer eins der Welt nur bei kompletter Fitness seine Zusage an Bruguera gegeben hat. Für die übrigen Einzel hat Spanien mehrere Optionen, zumindest am Freitag könnte die Wahl auf Lokalmatador David Ferrer fallen. Der hat in Miami gegen Alexander Zverev den ersten Satz gewonnen, war letztlich in drei Durchgängen unterlegen.
Für Michael Kohlmann sollte die Aufstellung für die ersten beiden Tage schon feststehen: Neben Spitzenmann Zverev wird Philipp Kohlschreiber das Einzel gegen wohl Nadal bestreiten. Kohlschreiber hat sich nach seinem starken Auftritt in Indian Wells die Reise nach Miami gespart. Gegen Nadal ist die Bilanz mit 1:14 eher ungünstig, der einzige Erfolg datiert aus dem Jahr 2012 in Halle. Im Doppel sind Jan-Lennard Struff und Tim Pütz nach den Erfolgen in Portugal und Australien gesetzt. Zumal Struff mit Neo-Partner Ben McLachlan auch auf der ATP-Tour reüssiert. Wenn Zverev am Freitag einen Punkt für Deutschland holt, ist der Aufstieg in das Halbfinale möglich.
- Tipp: Spanien - Deutschland 2:3
Coric besser in Form als Cilic
Die Kroaten schließlich bekommen es in Varazdin in der Halle, jedoch auf Asche, mit Kasachstan zu tun. Marin Cilic kann mit der Ausbeute bei den Masters-1000-Turnieren in den USA nicht zufrieden sein: in Indian Wells kam das Aus schon im zweiten Match gegen Philipp Kohlschreiber, in Miami im Achtelfinale gegen den späteren Sieger John Isner. Borna Coric hat sich da besser geschlagen: Halbfinale bei den BNP Paribas Open mit knapper Niederlage gegen Roger Federer, die Runde der letzten Acht in Key Biscayne, wo Coric Alexander Zverev unterlag.
Die erstaunlichen Kasachen haben sich mit dem Erstrunden-Erfolg gegen die Schweiz ihre Weltgruppen-Zugehörigkeit auch für das kommende Jahr gesichert, Mikhail Kukushkin alleine wird allerdings nicht ausreichen, um die Kroaten zu fordern.
- Tipp: Kroatien - Kasachstan 5:0