Görges sichert Deutschland den Sieg

Von SID/red
Julia Görges hat in Stuttgart zwei Punkte für Deutschland geholt
© getty

Julia Görges hat für Deutschland den entscheidenden dritten Punkt geholt: Görges besiegte im vierten Einzel die Ukrainerin Lesia Tsurenko in zwei Sätzen - und das, obwohl sie in beiden Durchgängen einen hohen Rückstand aufholen musste.

Cookie-Einstellungen

Erst ein Sturz auf den Kopf, dann eine beeindruckende Aufholjagd: Julia Görges hat dem deutschen Fed-Cup-Team mit zwei nervenaufreibenden Siegen den Weg zum Klassenerhalt in der Weltgruppe geebnet. Die entscheidende 3:1-Führung im Play-off-Spiel gegen die Ukraine machte Görges mit einem 6:4, 6:4 gegen Lesia Tsurenko perfekt. Danach tanzte die Mannschaft um Angelique Kerber mit der schwarz-rot-goldenen-Fahne über den Court.

"Der Titel bleibt das Ziel"

"Das war eine tolle Teamleistung. Natürlich bin ich glücklich, zwei Punkte geholt zu haben, aber jeder einzelne Baustein in der Mannschaft war wichtig", sagte Görges, die kurioserweise nicht am WTA-Turnier in der nächsten Woche an gleicher Stätte teilnehmen kann. Zuvor hatte sich die Weltranglisten-46. aus Bad Oldesloe gegen Tsurenko in beiden Sätzen jeweils nach einem 0:3-Rückstand zurückgekämpft.

Die Equipe von Teamchefin Barbara Rittner, die den ersten Abstieg seit 2012 verhinderte, kann damit im kommenden Jahr einen neuen Angriff auf den Titel starten. "Der Titel bleibt das Ziel", sagte Rittner knapp 30 Jahre nach dem ersten Fed-Cup-Triumph einer deutschen Mannschaft 1987 in Vancouver.

Einen Erfolg im Schnelldurchgang hatte zuvor vor 3800 Zuschauern die 4:6, 2:6-Niederlage der Weltranglistenersten Kerber im Spitzeneinzel gegen Elina Svitolina (WTA 13) verhindert. Allerdings hatte die Kielerin die 2:0-Führung nach dem ersten Tag durch ein souveränes 6:1, 6:4 gegen Tsurenko besiegelt.

"Ich fliege"

Görges, die als zweite Einzelspielerin den Vorzug gegenüber der in der Weltrangliste besser platzierten Laura Siegemund erhielt, hatte zum Auftakt ihre Partie gegen Svitolina 4:6, 6:1, 6:4 gewonnen. Dabei hatte Görges auch einen Sturz auf den Kopf nach einem Ausrutscher weggesteckt. "Ich bin mit der Ferse hängen geblieben und habe schnell gemerkt: Ich fliege. Danach hat es gekribbelt, und ich war schon zwei Spiele lang ein bisschen benebelt", berichtete die Stuttgart-Gewinnerin von 2011 nach dem Malheur.

Rittner hatte trotz des vermeintlich deutlichen Vorsprungs nach den ersten beiden Partien vor allzu großer Euphorie gewarnt. Und die 43-Jährige, deren Vertrauen in Görges sich auszahlte, sollte Recht behalten. Einen Tag nach ihrer guten Vorstellung kassierte Kerber gegen ihre Angstgegnerin Svitolina die vierte Niederlage in Folge.

"In den wichtigen Momenten hat Svitolina die Punkte gemacht und insgesamt wenig Fehler. Am Ende lag es an zwei, drei Bällen", sagte die zweimalige Major-Siegerin, die mit Blick auf das am Montag beginnende WTA-Turnier meinte: "Ich habe meine Niederlage nicht als Rückschritt empfunden. Ich trainiere gut und habe wieder Spaß am Tennis." Nach einer bislang durchwachsenen Saison geht Kerber beim Sandplatz-Event als Titelverteidigerin an den Start.

Keine Wildcard für Stuttgart

Görges indes schaffte den Sprung ins Hauptfeld aufgrund ihrer Weltranglisten-Position nicht und und bekam auch keine Wildcard - obwohl sie das Turnier 2011 gewonnen hatte. Die zweite "Freikarte" neben Dopingsünderin Maria Sharapova (Russland) erhielt Lokalmatadorin Siegemund, die 2016 im Finale von Stuttgart gestanden hatte.

Selbst bei einer Niederlage am Wochenende hätte sich die Fed-Cup-Auswahl noch Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen können. Es spricht viel dafür, dass der Weltverband ITF im August die Aufstockung der Weltgruppe von derzeit 8 auf 16 Teams beschließt. Zuletzt hatte die deutsche Mannschaft 2014 im Finale gestanden.

Die aktuelle WTA-Weltrangliste

Artikel und Videos zum Thema