Die schwere Stunde des Seth Rollins

Von Maurice Kneisel
Seth Rollins (r.) verteidigte seinen WWE-Titel gegen Sting
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United States Champion Seth Rollins vs. John Cena

Rollins musste zweimal nacheinander ran und trat erneut in Weiß-Gold an. Im Match legte er gut los und verpasste Cena, nachdem er ihm eine Weile mit einem Sleeperhold zugesetzt hatte, in der Tree of Woe-Position den Double Stomp vom Top Rope. Cena versuchte sich immer wieder an Comebacks, doch Seth war darauf vorbereitet und kam mehrfach prompt zurück, verhinderte dabei unter anderem den Five-Knuckle Shuffle - vorerst.

Rollins ließ sich immer wieder viel Zeit, was Cena nutzte, um seinen Gegner per Sunset Flip Powerbomb zu überraschen, der Pinversuch ging bis Zwei. Das Attitude Adjustment sollte folgen, doch wieder war Seth auf der Höhe des Geschehens, rettete sich auf den Apron und beförderte John mit dem Hals voran ins Top Rope. Cena konterte wenig später seinerseits die Running Powerbomb per Hurricanrana. Wenig später der nächste Konter, Rollins stand einen AA und knockte seinen Gegner per Superkick um. Anschließend knockte er seinen taumelnden Gegner vom Apron nach draußen und segelte per Somersault hinterher.

Einem anschließenden Frogsplash wich wiederum John aus und ließ einen schönen Tornado DDT folgen. Das Tempo blieb weiterhin niedrig, während John aufs Top Rope stieg. Plötzlich war Seth zur Stelle, holte ihn per Superplex auf die Matte und ließ per Floatover den Michinoku Driver folgen. "This is awesome" chanteten die Fans zurecht.

Rollins ließ sich erneut Zeit und landete im STF, konnte sich aber befreien und anschließend einen weiteren AA-Versuch verhindern. Stattdessen gelang ihm nun die Turnbuckle Powerbomb, nachdem er Cena von der Matte hochstemmte. Der Pedigree sollte folgen, doch nun konterte John.... Nur um erneut von Seth abgefangen und hochgestemmt zu werden - und wieder folgte ein Konter! Top Rope Legdrop von Cena, AA hinterher, das war's- Sieger und neuer United States Champion: John Cena.

WWE World Heavyweight Champion Seth Rollins vs. Sting

Nachdem Cena mit den Fans in der ersten Reihe gefeiert hatte, wollte Seth die Halle mit seinem WWE-Titel verlassen, doch er stoppte ihn. Nach einer Provokation von Rollins verpasste John ihm im Eingangsbereich einen weiteren AA und schickte ihn zurück in den Ring. Nun betrat Sting das Toyota Center unter großem Jubel und attackierte Seth mit seinem Stinger Splash. Der Scorpion Deathlock sollte folgen, doch der Champ rettete sich in die Seile.

Auch einen Scorpion Deathdrop konnte Rollins verhindern, landete stattdessen aber draußen, wo The Icon ihn nacheinander in beide Ringtreppen schickte. Minutenlang dominierte der Stinger seinen Gegner, Rollins bettelte zwischenzeitlich sogar um Gnade. Als Sting ihn jedoch auf das US-Kommentatorenpult hob, schubste der ihn von sich fort und durch das spanische Pult. Seth schnappte sich seinen Titel und machte sich auf den Weg aus der Halle, überlegte es sich aber noch mal anders. Stattdessen slamte er Sting auf die Überreste des Pultes und schickte ihn anschließend zurück in den Ring.

Der Pinversuch ging allerdings nur bis Zwei. Nachdem er bei einem gekonterten Pedigree-Versuch auf dem Apron landete, setzte er zu einer Springboard-Attacke an, doch Sting schleuderte ihn in hohem Bogen nach draußen und in die Barrikade. Sting war nun wieder am Drücker und zeigte zwei Stinger Splashs in Serie, bevor er seinen Gegner per Clothesline nach draußen schickte. Per Crossbody vom Top Rope flog er hinterher. Brachte seinen Gegner zurück in den Ring und verpasste ihm den Scorpion Deathdrop. Das Cover war jedoch nah an den Seilen und Seth schaffte es per Fuß ins Seil.

Die Legende machte prompt weiter, fing sich nach einem weiteren Stinger Splash jedoch die Turnbuckle Powerbomb ein. Sting war nun sichtlich angeschlagen und brach nach einem Whip-in zusammen, der Ringarzt wurde hinzu gerufen, während Rollins sich feiern ließ. Nach einer längeren Pause versuchte Seth sich am Pedigree, landete stattdessen aber in der Ringmitte im Scorpion Deathlock. Er schaffte es dennoch in die Seile, so dass der Griff gelöst werden musste. Enzuigiri von Seth, doch wieder konterte Sting den Pedigree per Scorpion Deathlock - oder auch nicht! Mitten im Ansatz rollte der Champ ihn auf und verteidigte so immerhin seinen zweiten Titel. Sieger und weiterhin WWE World Heavyweight Champion: Seth Rollins.

Nach dem Match betrat Sheamus die Halle und schaltete Seth per Brogue Kick aus. Er wollte gerade eincashen, als Kanes Musik ertönte und die Big Red Machine mit Maske zum Ring kam. Nachdem er Rollins einen Tombstone verpasst hatte, versuchte Sheamus, ihn zu einem weiteren zu animieren, fing sich dafür jedoch einen Chokeslam ein. Anschließend tombstonte Kane Seth erneut und verließ den Ring. Mit einem lachenden Kane endete der PPV.

Fazit

Rollins vs. Cena wusste einmal mehr zu überzeugen, obgleich das Match dem letzten Aufeinandertreffen stark ähnelte. WWE-typisch wurde die Konterzahl merklich hoch geschraubt, wobei beide Männer glänzten. Die Planung mit zwei Matches in Serie sowie dem anschließenden, leider nicht überraschenden Cash-in-Versuch von Sheamus war zwar sinnvoll gebookt, allerdings litt das Matchtempo immer wieder etwas darunter und es gab häufige Pausen von Anfang an.

Insbesondere die Verletzungspause von Sting, ob nun echt oder nicht, nahm etwas die Spannung raus. Dafür war das erneute Comeback von Demon Kane stark gebookt und leitete die nächste Fehde für Rollins ein, in der er im Zweifel wieder seinen Titel gegen einen vermeintlich stärkeren Gegner verteidigen wird. John Cena ist derweil erneut US-Champ und man muss sich ein wenig fragen, wo eigentlich der Sinn des Ganzen lag. Ob Seth nun noch mal ein Re-Match erhält, oder Cena wieder über Monate die US Open Challenge abhalten darf, bleibt abzuwarten - im Zweifel wird aber letzteres eintreffen. Das Comeback von Chris Jericho war ohne Frage überraschend, machte aber auch gleich klar, dass hier die Wyatts den Sieg einfahren würden.

Ob nach der Darstellung gegen Matchende nun noch etwas zwischen den Brothers in Arms und Y2J passiert, oder letzterer einfach wieder verschwunden ist, bleibt abzuwarten. Reigns und Ambrose benötigen jedenfalls dringend mal wieder ein Erfolgserlebnis, spätestens bei den Survivor Series, falls die Fehde noch so lang gezogen werden sollte. Die Titelgewinne für Charlotte und insbesondere Kevin Owens waren nur folgerichtig.

Im Falle von Nikki Bella war der Wechsel überfällig und wurde ohnehin nur herausgezögert, um AJ Lees Rekord zu brechen. Owens entthronte einen zuletzt schwachen Ryback, dessen Run leider enttäuschte, der aber immerhin in diesem Match eine ordentliche Leistung zeigte und überraschend gut mit seinem Gegner harmonierte. Für KO ist dies nun hoffentlich der Beginn eines längeren Title Runs, bevor er sich über kurz oder lang Richtung World Title orientiert.

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