München bekommt endlich Flügel

Alexander Maack
25. Dezember 201320:12
Daniel Bois (o.) holte für den EHC Red Bull München in der laufenden Saison neun Scorerpunkteimago
Werbung
Werbung

Die Freezers überholen trotz eines kleinen Rückschlags die gesamte Liga. Doch auch der EHC Red Bull München kann endlich überzeugen. Während die Adler Mannheim und die Eisbären Berlin deutlich zurückfallen, zollen die Augsburger Panther ihren Verletzungsproblemen Tribut. Die Straubing Tigers und die Schwenninger Wild Wings lauern. Das SPOX-Power-Ranking.

SPOXHamburg Freezers (von 7 auf 1): Ein kleiner Ausrutscher gegen Ingolstadt, eine Shootout-Niederlage gegen den EHC München - sonst stehen für die Freezers seit dem 3. November nur Siege zu Buche. Die Hanseaten sind als heimstärkste Mannschaft der DEL das Team der Stunde und haben zuletzt sämtliche Klubrekorde pulverisiert. Großen Anteil daran hat Sebastien Caron (92,4 Prozent gehaltene Schüsse). Stand der Goalie auf dem Eis, verlor das Team mit den zweitmeisten Strafminuten nur fünf Spiele.SPOX Kölner Haie (von 1 auf 2): Das Erfolgsgeheimnis der Haie ist ihre Defensive. Nur 59 Gegentore kassierte Köln in dieser Saison, die zweitbesten Teams haben 72 kassiert. Goalie Danny aus den Birken wehrte sensationelle 93,6 Prozent aller Schüsse auf sein Tor ab. Nach der Ende November beginnenden Schwächephase mit vier Niederlagen in fünf Spielen haben Uwe Krupps Schützlinge die Trendwende geschafft: Vier Siege in den letzten fünf Partien haben die Tabellenführung bis Weihnachten gesichert.SPOX ERC Ingolstadt (von 4 auf 3): Hamburg und Krefeld hießen die letzten Gegner der Panther. Beide Teams lagen in der Tabelle vor Ingolstadt, trotzdem gab es zwei Siege. Als Joker kann sich nun Ziga Jeglic beweisen: Der slowenische Nationalspieler erzielte nur drei Tage nach seiner Verpflichtung den Siegtreffer gegen Krefeld und harmoniert mit Landsmann Robert Sabolic. Ingolstadt ist mit fünf Siegen aus den letzten sechs Partien derzeit in Topform. Das liegt auch an der Defensive. Aus den letzten 21 Unterzahlsituationen resulierte nur ein Tor - Ligabestwert.SPOX EHC Red Bull München (von 6 auf 4): Die Bayern haben die torgefährlichste Offensive der Liga und mittlerweile auch Erfolg. Sieben von acht Spielen gewannen die Münchner im Dezember, im Powerplay sind sie aktuell das gefährlichste Team der Liga. Red Bull wird den vor der Saison verteilten Vorschusslorbeeren langsam gerecht. "Die Mannschaft besitzt eine neue Mentalität, nun stimmt die Chemie", freute sich Coach Pierre Page: "Ein schwarzes Schaf im Team ist O.k., zehn nicht." Die Trennung von Jon DiSalvatore und Sean O'Connor macht sich bezahlt.SPOX Thomas Sabo Ice Tigers (von 3 auf 5): Der Tabellendritte hat aktuell Probleme, das Tor zu treffen. Drei Niederlagen kassierten die Franken in den letzten fünf Spielen, obwohl sie meist deutlich mehr Chancen hatten. In den beiden letzten Partien gegen Iserlohn und Köln gelang nur in Überzahl Zählbares.

Seite 1: Von Hamburg bis Nürnberg

Seite 2: Von Mannheim bis Straubing

Seite 3: Von Schwenningen bis Düsseldorf

SPOXAdler Mannheim (von 2 auf 6): Marcus Kink läuft heiß: Drei Tore und ein Assist gelangen dem Left Wing in den letzten beiden Spielen. Damit hatte er bedeutenden Anteil daran, dass die Mannheimer zuletzt drei deutliche Siege feierten. Ein Grund: Die Ungefährlichkeit im Powerplay ist endlich abgestellt. 17,39 Prozent der Überzahlsituationen (4/23) nutzten die Adler in den letzten Spielen zum Tor, zuvor waren es nur 12,5 Prozent (13/104). Allerdings wirkt die vorangegangene Serie von fünf Niederlagen in Folge immer noch nach: Gegen Hamburg, Krefeld, München sowie bei der Doppelpleite gegen Ingolstadt verpasste Mannheim einen Sieg gegen die aktuell formstärksten Teams.SPOXGrizzly Adams Wolfsburg (von 10 auf 7): Die Autostädter haben zwar die zwei letzten Spiele verloren, gewannen davor aber sieben Spiele in Folge. Dem Playoff-Finalisten von 2011 droht trotzdem Mittelmaß. Zwar hat er die zweitbeste Abwehr der DEL, allerdings schießen nur fünf Teams weniger Tore. Mit Matt Dzieduszycki, Greg Moore und Tyler Haskins sind aktuell drei der Topstürmer verletzt, Aleksander Polaczek fehlt sechs Spiele gesperrt. Immerhin: Neuzugang Ramzi Abid traf in seinem ersten Spiel zweimal den Pfosten, sein Tor mit der Schlusssirene wurde ihm wieder aberkannt.SPOXKrefeld Pinguine (nach wie vor 8): Die Zukunft ist gesichert: DEL-Topscorer Adam Courchaine bleibt bis 2017 in Krefeld. Doch der Kanadier allein reicht nicht. Nach dem perfekten November, in dem die Pinguine von acht Spielen sieben gewannen, folgte im Advent der Absturz: Fünf Niederlagen bei nur zwei Siegen. Nach dem Duell mit der DEG am 2. Weihnachtsfeiertag warten zudem mit Hamburg, München, Nürnberg und Köln vier aktuelle Topteams in fünf Spielen.SPOXEisbären Berlin (von 5 auf 9): Die Eisbären lassen viel zu viele Torchancen zu. 985 Schüsse bekam Robert Zepp aufs Tor - Ligahöchstwert. Zwar wehrte der Goalie 92,5 Prozent ab, die Eisbären schießen aber die drittwenigsten Tore der Liga. Insgesamt fehlt die Konstanz, immer wieder wechseln sich Niederlagen und Siege ab. Beim Finale um die European Trophy verletzten sich gleich mehrere Topspieler. Zepp droht mit einer Rippenprellung vier Wochen auszufallen, Topscorer Jullian Talbot hat sich wohl einen Innenbandriss zugezogen. Keine guten Nachrichten für die Aufholjagd auf Platz sechs.SPOXStraubing Tigers (von 11 auf 10): Würden nur die Auswärtsspiele zählen, hätten die Tigers als Achter Chancen auf eine direkte Playoff-Qualifikation. Als zweitschlechtestes Heimteam drohen die Bayern allerdings die Playoffs zu verpassen, in der eigenen Halle fehlt jegliches Selbstvertrauen. Ordnung ist keine zu erkennen. Immerhin: Drei der nächsten vier Spiele finden auswärts statt.

Seite 1: Von Hamburg bis Nürnberg

Seite 2: Von Mannheim bis Straubing

Seite 3: Von Schwenningen bis Düsseldorf

SPOXSchwenninger Wild Wings (von 14 auf 11): Die Wild Wings haben endlich gelernt, wie Comeback-Siege funktionieren. Gegen Iserlohn gab es erstmals einen Sieg der Schwenninger nach einem 0:1-Rückstand. Dabei erwischte Sean O'Connor einen Einstand nach Maß: Der in München ausgemusterte Deutsch-Kanadier leitete mit seinem Tor zum 1:3 die Aufholjagd ein. Da vor allem die Defense relativ sicher steht und Augsburg strauchelt, ist Platz zehn noch immer möglich.SPOX Augsburger Panther (von 9 auf 12): Bei den Fuggerstädtern läuft nichts mehr zusammen. Vier Niederlagen kassierten die Panther in den letzten fünf Spielen. Zuletzt setzte es eine 0:7-Pleite gegen die Adler Mannheim. Grund ist das prall gefüllte Lazarett. Mit Steffen Tölzer, Michael Bakos, Thomas Jordan Trevelyan, Tobias Draxlinger und den neuverletzten Brian Roloff und Peter MacArthur fehlen aktuell sechs Stammkräfte. In 30 Saisonspielen hatten die Panthers 105 Ausfälle zu beklagen. Der Kräfteverlust bei den verbliebenen Spielern ist so hoch, dass der Blick nur noch nach unten geht.SPOXIserlohn Roosters (von 12 auf 13): Die Hähne konnten zuletzt eine ihrer größten Stärken nicht mehr umsetzen. Vor den letzten Spielen fiel bei einer Überzahlsituation der Iserlohner zu 22,33 Prozent (23/103) ein Tor, zuletzt sank der Wert jedoch auf läppische 9,09 Prozent (2/22). Immerhin sprangen in den letzten Spielen trotzdem noch zwei Siege heraus.SPOXDüsseldorfer EG (von 13 auf 14): Nachdem zwischenzeitlich 15 von 18 Spielen verlorengingen, gewannen die Rheinländer zuletzt immerhin mal wieder zwei Spiele. Trotzdem rangiert die DEG abgeschlagen am Tabellenende. Der ungefährlichste Sturm, die schlechteste Abwehr - Düsseldorfs letzte Hoffnung ist, dass in der Offensive endlich dauerhaft mehr als ein Tor geschossen wird.

Seite 1: Von Hamburg bis Nürnberg

Seite 2: Von Mannheim bis Straubing

Seite 3: Von Schwenningen bis Düsseldorf

Die DEL im Überblick