"Mercedes für die Spannung danken"

SPOX
21. November 201422:20
Lewis Hamilton und Nico Rosberg feierten mit ihrem Mercedes-Team 2014 meist im Doppelpackgetty
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Die Formel-1-Saison 2014 hat mit ihren Regeländerungen einen Wendepunkt in der Formel-1-Geschichte dargestellt. Im Torque Talk wird diskutieren SPOX-Redakteur Alexander Maack, Stefan Ziegler von Motorsport-Total.com mit den mySPOX-Usern Red_7 und RoyRudolphusAnton die Leistungen von Lewis Hamilton, Nico Rosberg, Daniel Ricciardo und Sebastian Vettel. Zudem: Ein extrem kritischer Blick auf die Lage der Königsklasse.

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These 1: Nur ein technischer Defekt kann Hamilton stoppen

Stefan Ziegler: Die Technik ist wahrscheinlich Hamiltons größte Sorge beim Saisonfinale der Formel 1. Denn die bisherigen Ergebnisse zeigen: Wann auch immer er in diesem Jahr ins Ziel gekommen ist, wurde er Erster oder Zweiter. Ein solches Resultat würde ihm in Abu Dhabi den Titelgewinn bescheren. Und der Mercedes W05 hat sich 2014 als so überlegen erwiesen, dass eine andere Platzierung als Rang eins oder Rang zwei unrealistisch ist - sofern eben kein technisches Problem auftritt. Davor war Mercedes in diesem Jahr nicht gefeit. Außerdem könnte ein Zwischenfall im Rennen alles verändern. Hamilton sollte deshalb Vorsicht walten lassen. Er muss ja nicht gewinnen, Rosberg schon. Ich glaube aber, dass Hamilton dennoch voll auf Angriff fährt, um mit einem Sieg den Titel einzutüten.

Alexander Maack: Ich glaube nicht, dass die Technik die WM entscheiden wird. Mercedes hat in den vergangenen Wochen sämtliche Joker gezogen, um das zu verhindern: früher Austausch von Teilen, wahrscheinlich auch bewusste Schonung der Powerunits bei den letzten GP. Trotzdem hat Rosberg noch genug Chancen. Für mich ist entscheidend: Jeder, der den Engländer während seiner Karriere begleitet hat, gibt die gleiche Aussage ab: Hamilton ist unfähig, Zweiter zu werden. Das vielbeschriebene Siegergen könnte an diesem Wochenende den Ausschlag geben: Ist Hamilton fähig, sich zurückzuhalten, wenn er Zweiter sein sollte? Wenn er den Titel unbedingt mit dem prestigeträchtigen Sieg perfekt machen will, kann ihn das schnell in einen Fehler verleiten.

RoyRudolphusAnton: Hamilton ist gereifter als 2007 und 2008, was allein die Erfahrung erklärt, die er seitdem anhäufte. Rosberg ist ein Jahr länger dabei, war aber nie in WM-Kämpfe involviert. Hamilton schon, und sein faktischer Nichtangriffspakt von Brasilien wirkte wie eine Botschaft: Ich könnte, wenn ich wollte. Der Dreher konterkariert diesen Ansatz natürlich, trotzdem scheint mir das Gesamtpaket Hamilton/Mercedes W05 den berühmten Tick besser. Seine einzige Angriffsfläche würde ich auch in einer Übermotivation orten, also dem Willen, unbedingt mit einem Sieg den Titel zu holen. Aber genau dort könnte sich die Reife auszahlen. Ereilt Hamilton kein technisches Gebrechen, cruist er notfalls auf Rang zwei zum Championat. SPOX

Red_7: Die Krux für Rosberg in seiner aktuellen Situation ist tatsächlich die Überlegenheit des Mercedes. Ich glaube nicht, dass die Williams das Zünglein an der Waage spielen können, sofern die Silberpfeile von technischen Problemen verschont bleiben. Dafür fehlte Williams in der Vergangenheit häufig die Aggressivität bei der Strategiewahl, sodass es mich doch sehr überraschen würde, wenn sie in den Kampf um Platz 2 eingreifen könnten. Würde Rosberg ein erster Platz bei einem zweiten von Hamilton reichen, sähe die Lage anders aus, denn die Pole traue Nico ich ihm immer zu und in einem Alles-oder-Nichts-Rennen wäre alles drin, aber so rechne ich nicht damit, dass Lewis sich den Vorsprung noch nehmen lässt.

These 1: Lewis Hamilton kann nur noch ein technischer Defekt stoppen

These 2: Nico Rosberg war einfach zu lieb für den Titel

These 3: Der beste Fahrer 2014 war Daniel Ricciardo

These 4: Das neue Reglement hat die Formel 1 zerstört

These 5: Die Saison 2015 wird eine Kopie von 2014

Tippspiel: Wer wird Weltmeister?

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These 2: Nico Rosberg war einfach zu lieb für den Titel

Maack: Zu lieb? Da muss ich lachen. Um es plakativ auszudrücken: Rosberg ist das Arschloch der Saison 2014. Das vermeintliche Parkmanöver in Monaco, der Zusammenstoß in Spa - wenn über vermeintliche Unfairness diskutiert wurde, dann stand er im Mittelpunkt. Wir wissen, das Lewis Vorteile beim Überholen hat. Aber Rosberg hat das oft schon im Qualifying erledigt. Zehn Pole Positions, drei mehr als sein Teamkollege, der doch eigentlich als schnellster Fahrer auf einer fliegenden Runde gilt. Letztes Jahr haben mir viele gesagt, Rosberg werde demontiert, wenn Hamilton sich erst bei Mercedes eingelebt hat. Von den Leuten höre ich aktuell sehr wenig. Rosberg hat eine andere Herangehensweise, er fährt nicht einfach drauf los. Aber er gehört genau da hin, wo er jetzt ist: In den Kampf um den Titel.

Ziegler: Die These würde ich so auch nicht unterschreiben. Die Dynamik der Rennsaison lässt Hamilton einfach als den aggressiveren Fahrer erscheinen, weil er durch den Ausfall beim Auftakt in Australien von Anfang an im Hintertreffen und zum Aufholen gezwungen war. Er ging mit Rückstand in die entscheidende Phase nach der Sommerpause und hat Rosberg mehrfach auf der Strecke überholt. Umgekehrt war das nicht der Fall. Spa-Francorchamps, wo Rosberg Hamilton mit einer Berührung das Rennen ruiniert hat, kann als finaler Wendepunkt betrachtet werden. Danach schien Rosberg - und da stimme ich mit der These überein - zu "lieb" zu fahren, während Hamilton weiter kompromisslos attackierte. In der Außenwirkung scheint Rosberg zudem eher als "Sonnyboy" rüberzukommen, Hamilton dagegen als der Racer schlechthin.

RoyRudolphusAnton: Ich würde den Rennfahrer Rosberg nicht per se als zu soft einstufen, aber er schleppt dieses öffentliche Muster aus "Britney"-Tagen mit sicher herum. Zeigt er Zähne, wirkt es aufgesetzt. Bleibt er sich treu, will er etwas beweisen - krampfhaft. Klar scheint für mich, dass Hamilton mit seinem Racer-Image kokettiert. Er nutzt die Ideallinie, wenn sie ihm regeltechnisch zusteht, aber verlangt dabei ein Gutdünken des Rivalen, das er bei vertauschten Rollen nicht anbietet. Kanada war die Ausnahme. Vielleicht hat Rosberg einmal zu oft gekuscht (Bahrain), andererseits haben wir gesehen, welchen Urknall eine Prise Sturheit (Belgien) auslöste. Unter dem Strich wurde Hamilton von Rosberg nur in Österreich und Brasilien auf der Strecke geschlagen. Das sagt ziemlich viel.

Red_7: Ich muss immer schmunzeln, wenn ich das lese. Beide Fahrer haben sich auf der Strecke nichts geschenkt, sind aber im Großen und Ganzen fair miteinander umgegangen, was bei Teamduellen in der Vergangenheit nicht immer so war. Mehr Härte hätte Rosberg da aus meiner Sicht auch nicht weitergeholfen, sondern eher sein Cockpit für 2015 gefährdet. Geht das Rennen auf dem Yas Marina Circuit normal über die Bühne, glaube ich aber nicht daran, dass Rosberg Hamilton noch einmal abfangen kann. Das Paket der fahrerischen Qualitäten der Beiden bewegt sich auf Augenhöhe. Rosberg hat gezeigt, dass er unter Druck auf eine Runde die bessere Lösung gefunden hat, während Hamilton das bessere Gefühl für Anpassungen im Renntrimm hat und wann er das entscheidende Manöver setzt.

These 1: Lewis Hamilton kann nur noch ein technischer Defekt stoppen

These 2: Nico Rosberg war einfach zu lieb für den Titel

These 3: Der beste Fahrer 2014 war Daniel Ricciardo

These 4: Das neue Reglement hat die Formel 1 zerstört

These 5: Die Saison 2015 wird eine Kopie von 2014

Tippspiel: Wer wird Weltmeister?

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These 3: Der beste Fahrer der Saison 2014 war Daniel Ricciardo

Red_7: Auf jeden Fall ist er der Newcomer des Jahres in der Spitzengruppe. Ich war schon überrascht, wie überlegt Ricciardo die Rennen, wo es etwas zu holen gab, gefahren ist. Er war immer in der Lage, Reifen und Sprit zu sparen um dann im entscheidenden Moment zuzuschlagen. Das Rennen in Budapest mag man an dieser Stelle mal explizit erwähnen. Sebastian Vettel blieb da oft nur die Rolle als zweiter Sieger. Probleme mit der Charakteristik des RB10, am Anfang der Saison auch ein gewisses Maß an Unwille sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen und auch ein bisschen Pech, haben ihm die Position der Nummer zwei im Team beschert. Dieser Moment musste irgendwann kommen und ist an sich kein Beinbruch. Wichtig wird für ihn, wie er persönlich damit umgeht und ob er auch für sich die richtigen Schlüsse zieht.

Maack: Für mich steht Ricciardo mindestens auf einer Stufe mit den Mercedes-Piloten, wenn nicht gar darüber. In der ersten Saison in einem Top-Team eine derart fehlerfreie Leistung abzurufen, damit hätte ich bei weitem nicht gerechnet. Dass Ricciardo im Qualifying schnell sein kann, wussten wir schon von Toro Rosso, mich hat aber vielmehr beeindruckt, wie er sich in den Rennen verhalten hat. Er war in der Lage, die Konkurrenz auf der Strecke zu überholen. Mit dem RB10 ist das bei weitem keine Selbstverständlichkeit - eine Anfrage bei Sebastian Vettel dürfte das bestätigen. Sicher, Ricciardo hatte weniger Druck und war nicht die Newey'schen Abtriebsmonster der letzten Jahre gewöhnt - trotzdem: Wenn der Jüngling mit einem Vierfachweltmeister beinahe spielen könnte, dann muss man in höchsten Tönen loben. Hoffen wir, dass er irgendwann das passende Material für einen Titel hat.

Ziegler: Der beste Fahrer der Saison ist für mich der Weltmeister. Er hat über das Jahr hinweg die meisten Punkte gesammelt und damit am besten abgeschnitten. Das sagt die Statistik. Davon zu unterscheiden ist die fahrerisch beste Leistung. Bei bisher zehn Saisonsiegen muss da der Name Lewis Hamilton fallen. Aber ich stimme zu: Daniel Ricciardo ist vielleicht die größte Überraschung der Saison. Dass er im Stallduell gegen Sebastian Vettel eine so gute Figur abgegeben hat, war so nicht zu erwarten. Er ist der erste Formel-1-Teamkollege, der Vettel über ein komplettes Jahr hinweg klar im Griff hatte. Vielleicht ist auch das ein Grund, weshalb Vettel das Team verlassen wird. SPOX

RoyRudolphusAnton: Ich wähle einen anderen Ansatz: Die Formel 1 ist eigentlich keine Fahrer-WM, sondern einen Meisterschaft der Ingenieure. Das beste Beispiel ist doch Rosberg: 2014 fährt er um die Krone und in Russland von ganz hinten auf Platz zwei. Noch vor drei Jahren wurde derselbe Fahrer im gleichen Team auf das ewig-sieglose Talent reduziert, das ständig Siebter wird. Das Zusammenspiel aus Mensch und Maschine ist nunmal elementar. Oder glaubt jemand, der Rosberg von 2011 hätte sich inzwischen so drastisch gesteigert, dass er locker durchs Feld pflügt? Nichts gegen Nico, man sollte einfach zwischen den Zeilen lesen. Daniel Ricciardo gehört sicher zu denjenigen, die 2014 das meiste aus ihren Möglichkeiten gemacht haben. Ein fahrerisches wie menschliches Highlight.

These 1: Lewis Hamilton kann nur noch ein technischer Defekt stoppen

These 2: Nico Rosberg war einfach zu lieb für den Titel

These 3: Der beste Fahrer 2014 war Daniel Ricciardo

These 4: Das neue Reglement hat die Formel 1 zerstört

These 5: Die Saison 2015 wird eine Kopie von 2014

Tippspiel: Wer wird Weltmeister?

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These 4: Das neue Reglement hat die Formel 1 zerstört

RoyRudolphusAnton: Die Formel 1 besitzt die nicht nachahmenswerte Gabe, sich selbst zu zerstören. Das Reglement ist dabei nur ein Mosaikstein. Ich bin 16 Jahre Fan und kann mich an keine - heikle - Situation erinnern, in der alle Beteiligten zum Zwecke des Ganzen gehandelt hätten. Siehe Indy 2005. Sie denken zu kurzfristig, -sichtig und vor allem in Ich-AGs. Was haben die großen Teams davon, wenn Caterham und Marussia krepieren? Weniger Einnahmen auf der Motorenseite. Na bravo. Das System krankt, jeder weiß es, aber keiner handelt. Die Formel 1 steht sicher nicht wegen der Turbo-Motoren und des - für meinen Geschmack - jämmerlichen Sounds am Scheideweg, sondern, weil die Politik bedrohliche Überhand nimmt. Dass der Sport nur als Plattform einer Gelddruckmaschine benutzt wird, liegt auf der Hand - und war im Übrigen schon so, als die F1 auf dem Klimax zirkulierte. Allein die Zuschauereinbrüche an TV-Geräten und Rennstrecken sollten den Verantwortlichen die Augen öffnen. Es passiert nicht, also wage ich die Behauptung, dass sich nichts ändern wird; außer, dass die Seifenblase eher früher als später platzt.

Ziegler: Die Formel 1 hat sich durch das neue Motorenformat einer entscheidenden Dimension beraubt: Der Lärm ist weg und damit ein Teil der Faszination. Warum sollte ich mir als Fan einen Vor-Ort-Besuch für teures Geld leisten, wenn ich dabei kaum mehr geboten komme als zu hause vor dem TV? Die Soundkulisse war bisher ein gutes Argument. Doch diese gibt es nicht mehr. Dafür ist die Formel 1 deutlich komplexer und komplizierter geworden. Für den normalen Zuschauer ist damit längst nicht mehr ersichtlich, was auf der Strecke vor sich geht. Zu viele "Showelemente" wie unterschiedliche Reifenmischungen, der verstellbare Heckflügel und ERS lassen den Sport künstlich erscheinen. Ja, die Formel 1 mag "grüner" geworden sein, aber wen interessiert das auf den Zuschauerrängen? Für die Hersteller ist es eine tolle Marketingbotschaft, für die Fans völlig egal. Sie wollen nur eines: Rennen sehen. Dazu braucht es kein kompliziertes technisches Reglement. Das Motto müsste lauten: keep it simple. Damit es jeder versteht. Dazu Technik am Limit und keine leise säuselnden Motörchen.

Red_7: Ich bin eigentlich immer ein Reformfreund. Wer neue Regeln nicht versucht oder ausprobiert, wird langfristig eine stagnierende Formel 1 haben, weil die Technik die Ingenieure nicht mehr vor Herausforderungen stellt und man sich nur noch in Details verliert. Ich halte es auch für richtig, dass die F1 die Herausforderung ERS aufgegriffen hat, weil dies noch einmal ein Bereich ist, auf dem echte Innovationen möglich. Was die F1 nach wie vor nicht im Griff hat ist das Problem des Testverbots und der damit zementierten Leistungsverhältnisse im Feld, sowie das Problem der Finanzen für die Privatteams, die so keine Chance auf Überleben haben. Vielleicht sollte die F1 etwas aus ihrem Elfenbeinturm herauskommen und die guten Elemente anderer Serien aufgreifen, wie etwa Antriebskonzept der WEC.

Maack: Die Jammerei ist fast das einzige Problem der Formel 1. Sicher, die V6-Turbos sind leiser als ihre Vorgänger, das liegt aber vor allem an den Auspuffanlagen. Die Diskussionen um den Sound gab es aber bei jeder Reglementänderung. Ich bin ehrlich gesagt froh, dass wir keine 20.000-RPM-Kettensägen mehr haben. Solche Zahlen sollen Motorräder leisten, nicht Autos. Um vermarktbar zu sein, muss die Formel 1 vor allem eins bieten: Ein ausgeglichenes Feld ohne absoluten Dominator. Anfang der 90er war die Formel 1 perfekt: Vergleichweise simple, sich dennoch unterscheidende und faszinierende Autos. Wir müssen endlich wegkommen von dieser Wirbelgenerierung und -optimierung, die letztlich nur 0,0001 Sekunden Vorteil pro Runde bringt. Beschränkt die Bauteile an den Frontflügeln, schafft die Vortex-Generator am ganzen Auto ab, schreibt glatte Oberflächen vor. Nur: Dafür braucht es einen starken Mann, der von FIA, FOM und den Teams mit Macht ausgestattet wird. Und im egoistischen Formel-1-.Geschäft wird das leider wohl nie passieren. Da muss die faszinierendste Rennserie der Welt erstmal komplett heruntergewirtschaftet werden. Wir sprechen uns in fünf bis zehn Jahren wieder!

Ziegler: Dass die Formel 1 durch das neue Reglement wirklich umweltfreundlicher geworden ist, ist ein Trugschluss: Die paar Liter Sprit für den Rennbetrieb stehen in keinem Verhältnis zum "ökologischen Rucksack" von dutzenden Trucks und Flugzeugen, die den viel zu großen Rennzirkus um die Welt transportieren. Weniger Personal vor Ort und in den Werken, weniger Budget und mehr Einfachheit bei für den Zuschauer nicht relevanten Bereichen. Wozu braucht ein Frontflügel 120 Winglets und 80 Ausbaustufen? Das Budget kann weitaus sinnvoller eingesetzt werden. Und dann haben auch Privatteams wieder eine Chance, mitzumischen. Warum nicht mit Kundenautos? Das gab es in der Formel 1 schon früher.

These 1: Lewis Hamilton kann nur noch ein technischer Defekt stoppen

These 2: Nico Rosberg war einfach zu lieb für den Titel

These 3: Der beste Fahrer 2014 war Daniel Ricciardo

These 4: Das neue Reglement hat die Formel 1 zerstört

These 5: Die Saison 2015 wird eine Kopie von 2014

Tippspiel: Wer wird Weltmeister?

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These 5: Die Saison 2015 wird eine Kopie von 2014

RoyRudolphusAnton: Gut möglich. Ich verstehe Mercedes, dass sie ihren Vorsprung nicht durch eine komplett geöffnete Motorenentwicklung aufgeben möchten/sollten/dürfen. Das wäre aus ihrer Sicht hanebüchen. Der Rückstand von Renault und Ferrari auf diesem Sektor erscheint zu eklatant, als dass Quantensprünge und eine umgewälzte Reihenfolge zwingend zu erwarten wären. Honda ist der Faktor X, der nüchtern betrachtet erst den Anschluss finden muss. Natürlich wäre Spannung an der Spitze wünschenswert, aber der Umstand, dass Teams über einen bestimmten Zeitraum dominieren, ist so alt wie der Sport selbst. Viel schlimmer für Innen- und Außenwirkung ist das leidige Geschacher hinter den Kulissen.

Maack: Erstmal: Wir müssen Mercedes für die Spannung in diesem Jahr danken. Ich falle in den Winterschlaf, wenn ich mir den Saisonverlauf vorstelle, wenn nicht zwei Fahrer auf Augenhöhe im gleichen Auto frei hätten kämpfen können. Dieses Duell zuzulassen und halbwegs zu kontrollieren, war die größte Leistung für den Motorsport. Mercedes wird bei der Diskussion um die Weiterentwicklung der Powerunits soweit nachgeben, dass sie ihren Vorsprung behalten, damit die Drohungen der anderen Teams ins Leere laufen. Ich setze aber starke Hoffnungen auf McLaren-Honda. Zum einen ist das Auto vergangenen Freitag gefühlt mehr gefahren als Red Bull bei sämtlichen Wintertests. Der zweite Punkt: Honda konnte schon umplanen und sich Vorteile vom Mercedes-Konzept abschauen. Ach ja: McLaren testet schon neue Aero-Teile, die offensichtlich durch die Verpflichtung von Adrian Neweys rechter Hand, Peter Prodromou, beeinflusst sind. Sie sind für mich der potenzielle Widersacher.

Red_7: Mercedes wird auch 2015 das Team sein, was es zu schlagen gilt. Ob andere Teams aufschließen können, steht und fällt mit den aktuellen Verhandlungen um die Regelanpassungen für 2015. Dass ein komplett neuer Motor gebaut wird, halte ich für ausgeschlossen, aber ich rechne damit, dass Renault und Ferrari einige Bonus-Token für die Motorenentwicklung heraushandeln können. Für das Zuschauerinteresse wäre es natürlich besser, wenn ein zweites Team aufschließen könnte, aber ich sehe dafür aktuell keine Anzeichen. Langfristig sollte der Formel 1 aber ein Rezept einfallen, welches die Zementierung des Leistungsstandes zu Beginn der Saison aufweicht, sonst droht auch da wieder ein Zuschauerschwund.

Ziegler: Mercedes ist mit einem Vorsprung in die neue Formel-1-Ära gestartet und wird diesen Vorteil vorerst behalten. Das Reglement ist zu eng gestrickt, als dass die Konkurrenz kurzfristig aufschließen oder gar vorbeiziehen kann. Dazu ist der technische Spielraum wohl nicht groß genug. Das birgt die Gefahr, dass die anderen Motorenhersteller ob der Mercedes-Dominanz den Stecker ziehen. Durch ihre derzeitige Teilnahme helfen sie Mercedes dabei, gut auszusehen. Und das kann nicht im Sinne einer Marketingabteilung sein. Denn Motorsport ist heute in erster Linie ein Business, in zweiter Instanz eine große Werbebühne - und Sport nur ganz am Rande...

These 1: Lewis Hamilton kann nur noch ein technischer Defekt stoppen

These 2: Nico Rosberg war einfach zu lieb für den Titel

These 3: Der beste Fahrer 2014 war Daniel Ricciardo

These 4: Das neue Reglement hat die Formel 1 zerstört

These 5: Die Saison 2015 wird eine Kopie von 2014

Tippspiel: Wer wird Weltmeister?

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Tippspiel: Wer wird Weltmeister?

Ziegler: Lewis Hamilton. Er gewinnt in Abu Dhabi und macht damit alles klar.

RoyRudolphusAnton: Lewis Hamilton, weil er es verdient hat. Fast doppelt so viele Siege sprechen Bände. Da bin ich Purist.

Red_7: Lewis Hamilton, weil er abgebrüht genug ist, seinen Punkte-Vorsprung ins Ziel zu bringen.

Maack: Das ist mir hier zu langweilig. Da brauche ich am Sonntag ja gar nicht einschalten. Folgender Plan: Beide Piloten kommen am Start überhaupt nicht weg und fallen weit zurück. Rosberg wird lange von Alonso aufgehalten, Hamilton zusätzlich von Ricciardo. Trotzdem ist der Deutsche zehn Runden vor Schluss in Führung, Hamilton liegt auf Platz fünf. Dann aber, in der letzten Runde überholt Hamilton unter dem Hotel Valtteri Bottas und fährt als Zweiter über die Linie. Ganz ernst: Hamilton cruist auf Platz zwei.

These 1: Lewis Hamilton kann nur noch ein technischer Defekt stoppen

These 2: Nico Rosberg war einfach zu lieb für den Titel

These 3: Der beste Fahrer 2014 war Daniel Ricciardo

These 4: Das neue Reglement hat die Formel 1 zerstört

These 5: Die Saison 2015 wird eine Kopie von 2014

Tippspiel: Wer wird Weltmeister?

Stand in der Fahrer- und Konstrukteurs-WM