Die Fans pfeifen, die Spieler meckern: Nach der ersten Niederlage des Jahres gerät bei Borussia Dortmund Trainer Edin Terzic unter Druck.
Den schweren Gang zu den enttäuschten Fans ersparte sich Edin Terzic. Doch die Pfiffe klangen dem Trainer von Borussia Dortmund auch bei der Aufarbeitung der ersten Niederlage des Jahres noch in den Ohren. Nach einem nicht nur für Terzic "frustrierenden Tag" wächst beim BVB die Angst, die sportlich reizvolle und finanziell lukrative Champions League zu verpassen - und damit auch der Druck auf den Coach.
"Am Ende war es Chaos", stellte Julian Brandt nach dem 2:3 (2:1) gegen die zuvor achtmal in Serie sieglose TSG Hoffenheim ein bisschen ungläubig fest und brachte den aus seiner Sicht "sinnlosen Spielverlauf" auf den Punkt: "Wir haben mit schlampigen Bällen einen Gegner wieder ins Leben geholt. Das ist Wahnsinn."
Nach der Pausenführung durch Tore von Donyell Malen (21.) und Nico Schlotterbeck (25.) erlitt der Vizemeister einen völligen Kontrollverlust in der zweiten Halbzeit. Kapitän Emre Can war als Aushilfs-Innenverteidiger komplett desorientiert und ist ein Sinnbild für die angespannte Situation.
Seine Nebenleute Schlotterbeck und Julian Ryerson leisteten sich ebenso einige Aussetzer und trieben ihren Mitspieler Brandt damit zur Verzweiflung. "Wir haben eine schwere Entscheidungsfindung, wann wir spielen wollen und wann es Sinn macht, den langen Ball zu nehmen. Das ärgert mich am meisten, das nervt mich einfach und ist schwer zu akzeptieren", schimpfte Brandt nach den Gegentoren durch Ihlas Bebou (2.) und Maximilian Beier (61./64.). "In der zweiten Halbzeit verdoppeln oder verdreifachen wir unsere individuellen Fehler", sagte Brandt.