Der verhinderte Schwaben-Held Deniz Undav war "stocksauer" auf Spielverderber Antonio Rüdiger. "Wir hatten die Kontrolle und müssen die Dinger in der ersten Halbzeit machen. Aber dann kassieren wir dieses scheiß Standard-Tor", schimpfte der Stürmer des VfB Stuttgart nach dem unglücklichen 1:3 (0:0) des deutschen Vizemeisters zum Auftakt in die Champions League bei Titelverteidiger Real Madrid.
Dieses sch... Tor ging ausgerechnet auf das Konto des früheren Schwaben Rüdiger. Der Nationalmannschafts-Kumpel von Undav brachte Real mit seinem Kopfballtor nach einer Ecke auf die Siegerstraße (83.) - und sah seinen Treffer ganz unsentimental. "Ich bin sehr glücklich mit meinem Tor zur Führung, denn es war gegen mein Ex-Team", sagte der Innenverteidiger: "Aber in der ersten Hälfte waren wir ziemlich schlecht."
Vor dem Rüdiger-Tor hatte Undav ebenfalls nach einem Eckball per Kopf (68.) die Führung der Spanier durch Superstar Kylian Mbappe (46.) ausgeglichen. "Das ist der Riecher, den ich habe", kommentierte Undav sein Tor: "Den habe ich von Geburt an." Das brasilianische Wunderkind Endrick sorgte für den Endstand (90.+6).
Sein erstes Spiel in der Königsklasse erfüllte aber Undavs Erwartungen: "Es war ein übertrieben geiles Gefühl, die Hymne zu hören. So wie ich es mir erträumt habe, war es auch. Ich bin stolz und glücklich, bei der Mannschaft zu spielen. Aber irgendwie tut es auch weh, so ein Spiel aus der Hand zu geben. Jetzt sagt jeder: 'Ihr habt gut gespielt und dies und das'. Aber was kannst du dir davon kaufen? Nichts!"
Ein Sonderlob bekamen vom Angreifer die Fans der Schwaben: "Es ist unbeschreiblich, man sieht ja was für Fans wir haben, die alle hier hergereist sind. Die meisten sind wahrscheinlich besoffen, aber das zeichnet uns aus, wir haben eine gute Atmosphäre, auswärts und zu Hause."