Vieles schaut auf Nübel, am Ende steht aber Undav im Mittelpunkt - der VfB hat es in Wolfsburg schwer. Ein Platzverweis erhitzt die Gemüter.
Alexander Nübel fiel Deniz Undav um den Hals und herzte den Retter des VfB Stuttgart, dann jubelten sie gemeinsam vor dem mitgereisten Anhang der Schwaben über den Last-Minute-Punktgewinn in der Fußball-Bundesliga.
Undav hatte erst spät die Bühne betreten, sicherte seinem Team in der ungewohnten Rolle als Joker aber das 2:2 (1:1) beim VfL Wolfsburg - in der siebten Minute der Nachspielzeit traf er zum Ausgleich. Für nachhaltigen Ärger bei den Schwaben sorgte allerdings ein unberechtigter Platzverweis.
Atakan Karazor hatte die Gelb-Rote Karte gesehen (63.), obwohl er in der fraglichen Szene von Gegenspieler Maximilian Arnold gefoult worden war. "Gelb-Rot war falsch", räumte auch Schiedsrichter Sven Jablonski später bei Sky ein, "das ärgert mich sehr." Torhüter Nübel bezeichnete den Einfluss des Referees auf das Spiel als "leider riesengroß".
Er selbst hatte gegen den offensiv oft harmlosen VfL indes wenig Gelegenheiten, im Rennen um den Platz im Tor der Nationalmannschaft Pluspunkte zu sammeln und musste doch zwei Mal hinter sich greifen: Jonas Wind (20.) und Mohamed Amoura (68.) trafen für Wolfsburg. "Ich will das Spiel gewinnen, egal ob ich einen Ball halte oder nicht", sagte Nübel dazu knapp.
Enzo Millot (32.) hatte das zwischenzeitliche 1:1 für den VfB erzielt. Schon am kommenden Dienstag steht für Stuttgart nun das erste Heimspiel der Champions-League-Saison gegen Sparta Prag an.