Ausgemusterte, Oldies und Talente

Bob Hemmen
17. Oktober 201412:14
Simon Terodde vom VfL Bochum hat die meisten Treffer der zweiten Liga erzieltgetty
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Mehr als die Hälfte der Hinrunde in der 2. Liga ist bereits rum. Welche Neuzugänge haben sich durchgesetzt? Wer konnte für Furore sorgen? SPOX wirft vor Beginn des 10. Spieltags (ab 18.15 Uhr im LIVE-TICKER) einen Blick auf die Top-Transfers im Unterhaus.

Simon Terodde vom VfL Bochum

Vor der Saison wechselte der 26-Jährige ablösefrei von Union Berlin nach Bochum. Mit wettbewerbsübergreifenden zehn Treffern in zehn Partien hätte der 26-Jährige nicht besser einschlagen können.

Der von Union-Manager Nico Schäfer verscheuchte Mittelstürmer setzte sich bei seinem neuen Arbeitgeber umgehend durch und erzielte bei allen drei Siegen der Bochumer in der 2. Liga einen Doppelpack. Beim Überraschungserfolg der Mannschaft von Trainer Peter Neururer gegen den VFB Stuttgart verwandelte Simon Terodde ebenfalls beide Treffer. "Wenn's läuft, dann läuft's", analysierte der VFL-Coach passend.

Im Ruhregebiet fühlt sich der ehemalige Duisburger offenbar wohl und betrachtet den Hype um seine Person ganz nüchtern: "Es ist mein Job, Tore zu erzielen." Hier geht's zum Terodde-Porträt

Michael Gregoritsch vom VfL Bochum

Der jüngste Torschütze in der Geschichte der österreichischen Bundesliga wurde für ein Jahr von 1899 Hoffenheim an den VfL Bochum ausgeliehen. Bereits in der letzten Saison versuchte sich der Offensivmann in der 2. Liga, beim FC St. Pauli konnte er sich jedoch nicht durchsetzen. In dieser Saison erzielte Michael Gregoritsch in neun Partien drei Treffer und bereitete zwei Tore vor.

Der 20-Jährige österreichische Jugendnationalspieler sorgte mit seinem traumhaften Volleytreffer gegen den 1.FC Nürnberg für Aufsehen. Trotzdem fehlte Gregoritsch bisher in einigen Situationen die nötige Erfahrung, um richtige Entscheidungen zu treffen.

Die Bochumer sollen eine Kaufoption besitzen und könnten das Talent nach der Saison fest verpflichten. Mit Sicherheit keine schlechte Idee, wenn man das Potential des Stürmers betrachtet.

Mathew Leckie vom FC Ingolstadt

Bereits vor der Weltmeisterschaft sicherte sich der FC Ingolstadt die Dienste des Australiers, der in Brasilien mit guten Leistungen überzeugte. Mathew Leckie wechselte für 750.000 Euro vom FSV Frankfurt zu den Schanzern. In neun Einsätzen für den aktuellen Tabellenführer steuerte der 23-Jährige zwei Treffer und zwei Assists bei.

Beim wichtigen 2:0-Sieg am 3. Spieltag gegen Greuther Fürth war Leckie an beiden Treffer beteiligt und der beste Spieler auf dem Feld. Der ehemalige Gladbacher überzeugt auch in seiner zweiten Station in der 2. Liga und könnte auf Dauer höhere Ansprüche stellen.

Sollte den Ingolstädtern der Aufstieg gelingen, möchte der australische Nationalspieler beweisen, dass er doch die Klasse besitzt, sich in der Bundesliga durchzusetzen.

Benjamin Hübner vom FC Ingolstadt

Der Sohn von Eintracht Frankfurts Sportdirektor Bruno Hübner kam vor der Saison ablösefrei aus Aalen nach Ingolstadt und hat einen großen Anteil daran, dass der Spitzenreiter erst sechs Gegentreffer kassierte.

Vor allem gegen den SV Sandhausen und Eintracht Braunschweig sorgte Benjamin Hübner neben Marvin Matip für Stabilität in der Abwehr. Der 25-Jährige Innenverteidiger erkämpfte sich bereits in der Vorbereitung einen Stammplatz und überragte bislang mit starken Zweikampfwerten und gewonnenen Kopfballduellen.

Ralph Hasenhüttl kennt Hübner noch aus Aalen und wollte ihn unbedingt verpflichten. "Als ich gewusst habe, dass sein Vertrag ausläuft, habe ich gesagt: Den Burschen muss ich holen", so der Trainer.

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Jonathan Tah von Fortuna Düsseldorf

Kurz vor Ende der Transferphase wurde das Abwehr-Talent vom Hamburger SV an Fortuna Düsseldorf ausgeliehen. Nach einem Kurzeinsatz am 5. Spieltag gegen Nürnberg eroberte sich der Jugendnationalspieler einen Stammplatz.

Beim 2:2-Remis gegen RB Leipzig am 8.Spieltag bereitete der 18-Jährige einen Treffer vor und lieferte in der Abwehr eine gute Leistung gegen den Aufsteiger. Nachdem Jonathan Tah beim HSV nicht mehr zum Einsatz kam, war die Leihe wichtig für seine Karriere.

"Es läuft super. Ich freue mich sehr, endlich wieder in großen Stadien spielen zu dürfen", erklärte der Verteidiger. Nach der aktuellen Saison hofft Tah auf eine Rückkehr nach Hamburg. Mit seiner aktuellen Entwicklung könnte er auch in der Bundesliga schnell zur Stammkraft werden.

Joel Pohjanpalo von Fortuna Düsseldorf

Spätestens seit seinem Dreierpack gegen Darmstadt 98 bekam der Finne die volle Aufmerksamkeit in Düsseldorf. Nach einem für ihn durchwachsenen Saisonstart gelang dem 20-Jährigen am 6. Spieltag gegen Heidenheim der Durchbruch. Mit dem entscheidenden Treffer beim 3:2-Sieg spielte sich der Stürmer in die Herzen der Fortuna-Fans.

Seitdem stand der Nationalspieler bei jedem Spiel in der Startelf und erzielte in insgesamt sechs Partien sechs Tore. Joel Pohjanpalo ist von Bayer Leverkusen nach Düsseldorf ausgeliehen und kehrt erst in zwei Jahren zurück.

"Fortuna ist eine Top-Herausforderung, ich will mich weiterentwickeln und für Bayer qualifizieren. Ich mag Leverkusen, deswegen hab' ich dort ja auch einen Vertrag", verkündete das Talent. Bis dahin werden die Düsseldorfer noch viel Freude an ihm haben.

Rubin Okotie von 1860 München

Beim verpatzten Saisonstart der Löwen war der Stürmer einer der wenigen Lichtblicke. Der österreichische Nationalspieler wechselte für 150.000 Euro von Austria Wien nach München und gehört mit sechs Treffern zu den besten Torschützen der Liga.

Im ersten Spiel der Saison in Kaiserslautern erzielte der 27-Jährige einen Doppelpack. 1860 München ist für den Knipser bereits die sechste Station seit 2011 und viele Experten zweifelten am Transfer.

Die insgesamt nur zehn Treffer der Mannschaft verdeutlichen allerdings, wie wichtig Rubin Okotie für den Verein ist. Betrachtet man die geringe Ablösesumme, ist die Verpflichtung ganz oben anzusiedeln.

Stephan Schröck von Greuther Fürth

Der Philippiner kehrte nach zwei unglücklichen Jahren zurück nach Fürth und konnte bereits an die Leistungen vergangener Tage anknüpfen. Das Kleeblatt überwies 200.000 Euro für den 28-Jährigen, der den Verein 2012 nach elf Jahren in Richtung Hoffenheim verließ.

Gegen Aalen und St. Pauli gehörte Stephan Schröck zu den besten Spielern auf dem Platz und wurde von Trainer Frank Kramer variabel eingesetzt. Mit seiner Erfahrung und Routine dient der Nationalspieler den Fürther Talenten als Vorbild.

Schröck könnte im Fürther Kampf um die Aufstiegsplätze eine entscheidende Rolle spielen und die namhaften Abgänge kompensieren.

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Rani Khedira von RB Leipzig

Der Bruder des Weltmeisters kam für 500.000 Euro vom VfB Stuttgart nach Leipzig und konnte den hohen Erwartungen bislang gerecht werden. Der Jugendnationalspieler schaltete regelmäßig die gegnerischen Spielmacher aus und hat einen hohen Anteil daran, dass RB erst sieben Gegentreffer kassierte.

Durch eine überdurchschnittliche Zweikampfquote und wenige Fehler im Aufbauspiel zählt Rani Khedira bereits in jungem Alter zu den konstantesten Sechsern der Liga. Zudem gilt die Einstellung des 20-Jährigen als vorbildhaft.

"Der Respekt muss an oberster Stelle stehen - so wurde ich zuhause erzogen. Sami und ich haben diese Art des Auftretens zumindest so beherzigt, dass unsere Trainer uns als Führungspersönlichkeit für das Team gesehen haben", sagte der Leipziger überzeugend.

Marvin Compper von RB Leipzig

Damit die junge Leipziger Mannschaft von einem erfahrenen Mann lernen kann, holte Ralf Rangnick den Verteidiger für 550.000 Euro aus Florenz. Obwohl Marvin Compper fast die komplette Vorbereitung verpasste, wurde er schnell zur Stammkraft und etablierte sich neben Tim Sebastian in der Innenverteidigung.

Mit 91% erfolgreichen Tacklings gehört der Routinier zu den besten Abwehrspielern der Liga. Die mangelhafte Einstellung, die dem Profi oft vorgeworfen wurde, scheint der Vergangenheit anzugehören.

"Mein Hunger zu gewinnen, erfolgreich zu sein, ist vielleicht noch größer als 2013, als ich Deutschland verlassen habe", meinte der 29-Jährige. Genau wie Rani Khedira festigte Compper die Abwehr der Roten Bullen.

Romain Bregerie von Darmstadt 98

Die Lilien verpflichteten den ehemaligen Dynamo-Kapitan vor der Saison ablösefrei und landeten damit einen Transfer-Coup. Der Franzose zählt in der aktuellen Spielzeit zu den konstantesten Verteidigern und strahlt offensiv bei Standardsituationen Gefahr aus.

Der Innenverteidiger hat aktuell zwei Treffer auf dem Konto und gehörte beim 4:0-Sieg gegen den FSV Frankfurt zu den besten Akteuren auf dem Platz. Mit 62 geklärten Aktionen entschärfte Romain Bregerie viele gefährliche Angriffe der gegnerischen Mannschaften.

"Ich denke, dass wir mit der Truppe viel erreichen können" äußerte der Ex-Dresdner und ist am bisherigen Erfolg erheblich beteiligt.

Jan Zimmermann vom 1.FC Heidenheim

SPOXDer Torhüter wechselte ablösefrei von einem Aufsteiger zum anderen und ist ein wichtiger Rückhalt für die Heidenheimer. Mit 75,5% gehaltenen Bällen hat der 29-Jährige eine hervorragende Quote vorzuweisen und sicherte dem Team bereits einige Punkte.

Vor drei Jahren noch vereinslos, zählt Jan Zimmermann derzeit zu den besten Torhütern der Liga. Am 6. Spieltag in Düsseldorf hielt der ehemalige Frankfurter seine Mannschaft lange in der Partie und vereitelte in Eins-gegen-Eins-Situationen weitere Gegentore.

Nach einigen Unsicherheiten zu Saisonbeginn hat sich der Keeper mittlerweile zum sicheren Rückhalt entwickelt und ist eine absolute Verstärkung für den FCH.

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